Italiens Solarausbau auf dem Vormarsch
In Italien sorgt die Kombination aus hoher Sonneneinstrahlung und attraktiven Einspeisetarifen für einen erheblichen Zuwachs bei Photovoltaik-Installationen. Sowohl für inländische als auch ausländische Investoren ist das Land momentan die Nummer 1.
(IINews) - Mit einem beeindruckenden Zuwachs von 5,8 GW hat der Ausbau der europäischen Photovoltaik 2009 einen großen Sprung nach vorne getan. Auf dem ganzen Kontinent gehen in regelmäßigen Abständen neue Solaranlagen ans Netz. Die Branche boomt. Drei Viertel aller im Jahr 2009 weltweit installierten PV-Zellen wurden allein in Europa verbaut. Viele der Investitionen gehen hierbei schon seit einigen Jahren nach Italien. Nach Einschätzung von Experten wie der international agierenden Beratungsgesellschaft Rödl & Partner ist der italienische Markt unter den europäischen Märkten derzeit der interessanteste.
Nicht nur ist der italienische Stiefel besonders von der Sonne verwöhnt. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.495 kWh/m2 liegt er zum Beispiel weit vor Deutschland mit 970 kWh/m2 bringt. Ebenso wie in vielen anderen Staaten hat auch in Italien ein Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien der Photovoltaik zum Durchbruch verholfen. Das spezielle Solarfördergesetz „Conto Energia“ bietet schon seit 2007 mit im europäischen Durchschnitt hohen Einspeisevergütungen erhebliche Investitionsanreize. Mit der Verabschiedung des Gesetzes setzte sich der italienische Staat damals die Zielmarke, bis 2016 eine Nennleistung von 3.000 Megawattpeak zu erreichen. Nach Aussage des Netzbetreibers Gestore die Servizi Elettrici S.p.A. hatte sich dank des Gesetzes schon in den ersten Monaten die Menge der angeschlossenen Anlagen verdreifacht und liegt für das Jahr 2009 schon bei einem Drittel der angestrebten Menge.
Zum 1. Januar 2011 tritt mit dem „Conto Energia III“ mittlerweile schon die dritte Auflage des Gesetzes in Kraft. Neben der Vereinheitlichung der Genehmigungsverfahren betrifft eine wesentliche Änderung die Einteilung aller PV-Anlagen in nur noch zwei Kategorien: Aufdachanlagen und sonstige Anlagen. Bisher war zwischen vollintegrierten, teilintegrierten sowie integrierten Anlagen unterschieden worden. Darüber hinaus regelt die Novelle die stufenweise Absenkung der Einspeisetarife für 2011 sowie die Folgejahre. Differenziert nach Anlagentyp und -größe werden die Fördersätze in drei Stufen angepasst. "Italien behauptet mit dieser moderaten Kürzung seinen internationalen Spitzenplatz bei der Förderung der Solarenergie“, erklärt Svenja Bartels, Partnerin von Rödl & Partner in Padua. „Mit den neuen Regeln wurde eine sehr gute, für alle Investoren tragbare Lösung gefunden.“ Nach Ansicht des Beratungsunternehmens erlaubt die hohe Effizienz moderner PV-Anlagen auch bei der jetzigen Senkung der Einspeisevergütungen einen wirtschaftlichen Betrieb. Ebenso bestärkt auch das Marktforschungsunternehmen EuPD Research aus Bonn Investoren in ihrer Entscheidung für Italien: „Nach wie vor ist hohe Investitionssicherheit gewährleistet.“ Hierauf bauen neben zahlreichen Banken, die im Bereich Energiewirtschaft investieren, auch Unternehmen wie die Sunrise Energy GmbH. Diese kauft Policen und Sparverträge auf, die für ihre Kunden nicht mehr rentabel sind, und investiert das jeweilige Vertragsguthaben in die saubere Sonnenenergie. Mit Hilfe solcher Unternehmen wie Sunrise Energy kann so im Prinzip jeder ohne großen Aufwand sowohl von der hohen italienischen Sonneneinstrahlung als auch den guten Einspeisetarifen profitieren. Svenja Bartels von Rödl & Partner resümiert stellvertretend für die Branche: "Italien bleibt ein, wenn nicht der interessanteste Markt für Solarstrom in Europa."
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Datum: 15.12.2010 - 09:01 Uhr
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Politik & Gesellschaft
Meldungsart: Fachartikel
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Freigabedatum: 15.12.2010
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Hannah Herbst (Nachricht senden)
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