Der menschliche Jähzorn als der„Casus knaxus“der Standeskultur
(IINews) - Der Jähzorn ist ein unbändiger, unspezifischer Zorn, der sich durch eine bodenlose aggressive Gewalt Ausdruck verschafft und einen Menschen in große persönliche und soziale Schwierigkeiten bringen kann. Der Jähzorn ist eine regelrecht rasende Gewalt, die dadurch entsteht, dass die Standeskultur seit jeher unter dem Motto „Keine Gewalt“ auch die lebensrettenden natürlichen Verhaltensprogramme der Panik (Flucht) und der allergischen Reaktion (Angriff) für den „kleinen“ Mann tabuisiert. Dies führt zwangsläufig in den davon Betroffenen zu einem essenziellen Konflikt zwischen den natürlichen menschlichen Bestrebungen des Selbsterhalts und des Arterhalts bzw. Kulturerhalts. Dadurch erfahren die Betroffenen das, was man als eine innere Hölle bezeichnen kann. Früher oder später ruft diese innere Hölle des Streits einen bodenlosen Jähzorn in den Betroffenen hervor, der weder Halt vor der Zerstörung der Kulturgemeinschaft noch Halt vor einer Selbstzerstörung der Betroffenen macht.
Eine Unterdrückung der natürlichen Sonder-Überlebensrezepte der Panik (Flucht) und der allergischen Reaktion (Angriff), die einen bodenlosen übernatürlichen Jähzorn nach sich zieht, bewirkt zwangsläufig eine tiefe generelle Verunsicherung der Betroffenen und mindert den natürlichen Mut der Betroffenen auf eine schwerwiegende Weise. Die Erfahrung eines sich einstellenden Jähzorns ist daher für die Betroffenen eine derart furchterregende Erfahrung, dass die Betroffenen eine absolute diktatorische Selbstkontrolle entwickeln, um derartige jähzornige Ausbrüche in der Zukunftzu vermeiden. Treten die jähzornigen Anfälle weiterhin auf, dann beginnen die Betroffenen in der Regel damit, nach einer absolutistischen äußeren Autorität und Führung zu suchen, die ihnen dabei helfen soll, den Jähzorn und die dadurch sich jeweils einstellende bodenlose Angstvor sich selbst im Zaum zu halten. Dies führt in einer regelrechten Weise dazu, dass aus den Betroffenen hörige Kulturmenschen werden, die auf eine absolutistische Weise daran festhalten, was die autoritären Herrenmenschen und Experten der Kultur jeweils an „normalen“ kulturellenMaßstäben und Verhaltensweisen vorgeben.
Ein derartiger manipulativer Eingriff in die Natur der Kulturkinder, sei es durch die Eltern oder durch die Schulerziehung der Standeskultur, sorgt seit 5000 Jahren für „brave“ Kulturkinder, die psychisch von den absolutistischen Autoritäten und Experten der Standeskultur abhängig bleiben. Auf diese Weise konnte die Standeskultur bis heute stets einen ausreichenden Nachschub für ihre Kulturmaschinen des Militärs, der Wirtschaft und der Bürokratie sicher stellen. Wir haben es daher in Bezug auf den menschlichen Jähzorn mit einem regelrechten Teufelskreis der Standeskultur zu tun. Dieser Teufelskreis sorgt seit jeher dafür, dass stets genügend bodenlos verängstigte Untertanen innerhalb der Kultur entstehen, die durch einen mehr oder weniger ausgeschalteten natürlichen Eigenwillen die laufende Organisation der Standeskultur sicher stellen.
Es ist in dieser Hinsicht heute bemerkenswert, dass die nach der Reformation katholisch geblieben Völker wie z.B. das französische Volk nicht so sehr von einem ängstlichen Untertanengeist betroffen sind, wie alle protestantisch und calvinistisch geprägten Völker (Amerikaner, Engländer, Holländer, Deutsche). Dies hat den Hintergrund, dass sich nach dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 vor allem in den protestantischen Völkern eine „Schwarze Pädagogik“ mit dem Ziel durchgesetzt hat, den natürlichen Eigenwillen der Kinder möglichst frühzeitig zu brechen.
Derübernatürliche menschliche Jähzorn und das, was er anrichten kann, zeigt sich seit jeher am eindrucksvollsten im Krieg, sobald er bei den Soldaten in Form eines grausamen, bodenlos sadistischen Verhaltens der bestialischen Art zum Vorschein kommt. Eine derartige Verhaltensentgleisung kann für langfristige schwerwiegende psychische Störungen in den betroffenen Soldaten sorgen, wie dies z.B. bei vielen amerikanischen Soldaten des Vietnamkriegs der Fall war. Nicht wenige amerikanische Veteranen hatten nach dem Vietnamkrieg vor allem mit den Folgen ihrer grausamen Verhaltensentgleisungen im Krieg zu kämpfen, die nicht befohlen worden waren.
In einem Krieg wird die normale Kulturordnung ein gutes Stück weit ausgeblendet, da man tödliche Gewaltanwendungen ohne Wenn und Aber gegenüber unbekannten Menschen vollziehen muss. Diese „Feinde“ werden in der Regel vorab zu unmenschlichen Monstern stilisiert, so dass der normalerweise sicher eingesperrte Jähzorn der Kulturmenschen durch die Lockerung der moralischen Alltagsfesseln eine Möglichkeit findet sich auszudrücken. Dies mündet bei den Soldaten, die von einem inneren Jähzorn betroffen sind in eine bodenlose destruktive Gewaltlust, die durch den angebotenen „offiziellen“ Feind eine reichhaltige Nahrung findet. Das Gleiche ist in einer etwas abgeänderten und milderen Form nach der Jahrtausendwende durch das offizielle Feindbild „Terrorist“ geschehen und lässt sich im Grunde gegen alle Menschen hervorrufen, die von einer staatlichen Autorität zum offiziellen Feind oder Sündenbock erklärt werden.
Wer das innere Geschehen in diesen Ereignissen nachvollziehen und begreifen kann, der kann auch nachvollziehen, weshalb der heutige Mensch in die Gefahr geraten ist, sich selbst zu zerstören. In jeder kulturellen Krise kommt es dazu, dass der Staat seine Ordnungsmacht ein Stück weit einbüßt, so dass der in den Menschen eingesperrte Jähzorn Schlupflöcher findet und entweder auf eine direkte oder aber untergründige Weise aktiv wird. Dies drückt sich seit der Jahrtausendwende auch durch das Symptom der sogenannten „Hate Speech“ und durch ein bodenloses Mobbing in Form von sadistischen Gewaltanwendungen der psychologischen Art aus. Es sind diese destruktiven Folgen der menschlichen Gemeinschaftsorganisation durch eine Standeskultur die zeigen, wie überaus destruktiv und selbstzerstörend eine Standeskultur werden kann. Dies beinhaltet heute auch das Gewaltpotenzial, die gesamte natürliche Lebensgrundlage des Menschen auf der Erde zu zerstören.
Wer daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen zieht, dem wird klar, dass eine Standeskultur im Angesicht der heutigen Waffenpotenz der Standeskulturen schlicht und ergreifend inakzeptabel geworden ist. Der Jähzorn ist im Gegensatz zur Panik und zur allergischen Reaktion kein natürliches, sondern ein übernatürliches menschliches Produkt. Daher kann der Mensch diesen heute größten Gefahrenherd für die weitere Existenz des Homo sapiens durch eine bewusste biologische Kulturorganisation wieder aufheben.
Sobald der Mensch eine biologische Kulturorganisation verwirklicht, die keine regelrechten kulturbedingten panischen und allergischen Zustände mehr im Menschen hervorruft, werden diese natürlichen Überlebensprogramme auch nicht mehr unterdrückt. Dadurch kann folglich auch kein übernatürlicher Jähzorn mehr im Menschen entstehen, der dem Menschen auf eine direkte oder indirekte Weise durch seine abartigen Nebenwirkungen, wie z.B. durch einen militärischen Rüstungswahn gefährlich werden kann.
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Datum: 18.01.2025 - 17:58 Uhr
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