Cloud-Einflüsse auf das IT Service Management
(IINews) - Das Thema Cloud hat längst nicht mehr nur den Charakter
eines modischen Trends, sondern etabliert sich immer stärker
in den Unternehmen. Es greift dadurch unmittelbar in das IT
Service Management (ITSM) ein, weil auch externe Dienste
nicht ohne interne Steuerung auskommen und sie meist mit
anderen Anwendungen zusammengeführt werden müssen.
Auch Compliance-Gründe spielen beim Management der
Cloud-Services eine wesentliche Rolle. Frank Zielke, Vorstand
der ITSM Consulting AG, hat aus Praxissicht einige der
typischen Einflüsse von Cloud-Strategien auf das IT Service
Management zusammengestellt:
Mehr Schnittstellen zu externen Diensten managen: Eine
effiziente Steuerung der Cloud-Provider verlangt Verfahren,
die verschiedene externe Leistungszugänge standardisiert
und nach klaren Prozesskriterien aufeinander abstimmt.
Dieses Provider-Management ist eine Voraussetzung für eine
zielgerichtete und störungsfreie Leistungssteuerung, stellt
aber für die IT-Organisation vielfach eine neue
Aufgabenstellung dar. Selbst wo bisher ein Multi-Provider-
Sourcing betrieben wurde, fehlt es mitunter an ausreichenden
Voraussetzungen, weil es im Zuge von Cloud-Strategien zu
deutlich vielfältigeren Provider-Beziehungen mit entsprechend
zahlreichen Schnittstellen zu externen Dienste-Anbietern
kommen kann.
Das Service Level-Management wird komplexer: Bereits bei
bisherigen Formen des Multivendor-Sourcings stellte sich die
Koordination der verschiedenen Service-Levels vielfach als ein
Problem dar. Angesichts der granulareren Dienste einer
größeren Anzahl an Providern erzeugen ausgeprägte Cloud-
Strategien in dieser Hinsicht jedoch zusätzliche
Anforderungen, weil die meist verschiedenen
Leistungsvereinbarungen harmonisiert werden müssen. Dazu
gehört im Interesse einer ausreichenden Transparenz der
gesamten externen Dienste auch ein bedarfsgerechtes
Monitoring, dessen Umfang mit der Ausweitung der Cloud-
Dienste steigt. Ebenso komplexer wird in diesem
Zusammenhang das Contract-Management.
Höhere Aufmerksamkeit in Sachen Compliance notwendig:
Der Einkauf von Cloud-Diensten wird durch ihren hohen Grad
an Standardisierung und kurzfristiger Verfügbarkeit immer
attraktiver und komfortabler. Dies kann die Bereitschaft der
Business-Abteilungen steigern, Cloud-Services in eigener
Regie in Anspruch zu nehmen, zumal deren Einsatz vielfach
ohne umfassende IT-Kompetenzen möglich ist. Als Folge
können möglicherweise die Compliance-Verhältnisse
sukzessive ausgehöhlt werden, weil seitens der
Fachabteilungen hierzu kein ausreichender Hintergrund
besteht, um IT-bezogen die Compliance-Konformität dieser
Dienste zu prüfen.
Heimlicher Integrationsbedarf erzeugt Folgeprobleme:
Anwendungen aus der Cloud können zweifellos den Charme
haben, dass sie frei von aufwändigen
Implementierungsprojekten schnell zur Verfügung stehen.
Was etwa die Business-Organisation als Vorteil erachtet, kann
für die IT-Abteilung jedoch zu einem Bumerang werden, vor
allem wenn sie nicht in die Entscheidung einbezogen wurde
und notwendige Integrationsaspekte einbringen konnte. Denn
viele Applikationen können als Insellösung auf Dauer nicht
ihren gesamten Nutzen entfalten. Wird etwa ein CRM-System
aus der Cloud genutzt, ergibt sich möglicherweise bald die
Notwendigkeit, für die Analysen der Kundendaten ein Business
Intelligence-Tool einbeziehen zu müssen. Angesichts des
allgemeinen Trends, die betrieblichen Prozesse hochintegrativ
auszurichten, entstehen im Falle vielfältiger Cloud-Dienste
erhebliche Integrationserfordernisse.
Äußere Zwänge zur Standardisierung: Dienste aus der Cloud
setzen auf eine breite Vermarktbarkeit und müssen
hochgradig standardisiert sein. Zwar werden von der IT
vielfach auch selbst Standardisierungsstrategien verfolgt, der
verstärkte Einsatz von Cloud-Lösungen beschleunigt diesen
Trend zwangsläufig und möglicherweise in einem ungewollt
hohen Maß. Denn jede Standardisierung birgt bei allen ihren
Vorteilen zwangsläufig auch funktionale Einschränkungen. Sie
können in jedem Einzelfall akzeptabel sein, sich aber über
mehrere Applikationen und Services hinweg zu einem
erheblichen Volumen summieren und dadurch für Business-
Abteilungen deutliche Restriktionen darstellen. Bei intern
bereitgestellten Diensten kann die IT für eine notwendige
Balance von Standardisierung und individuellem
Unterstützungsbedarf sorgen, mit zunehmender Cloud-
Nutzung werden ihre Gestaltungsmöglichkeiten für eine solche
Balance jedoch immer geringer.
Reduzierung der IT-Fertigungstiefe: Das klassische
Outsourcing durch Verlagerung von IT-Funktionen auf Provider
wie etwa beim Hosting oder Application Management gehört
inzwischen zum weitgehenden Selbstverständnis in den IT-
Strategien der Unternehmen. Wird darüber hinaus die Nutzung
externer Dienste sukzessive erweitert, kommt es als
Konsequenz zwangsläufig zu einer Verringerung der
Fertigungstiefe in den IT-Organisationen. Abhängig vom
Umfang der Cloud-Initiativen können damit weitreichende
Veränderungen bei den personellen Ressourcen und
fachlichen Kompetenzen der Mitarbeiter, den IT-Prozessen
und organisatorischen Strukturen einher gehen.
Ãœber ITSM Consulting
Die ITSM Consulting AG ist ein unabhängiges, international
tätiges IT-Beratungshaus in den Bereichen der
Prozessoptimierung und Organisationsberatung durch IT Service
Management. Die Kernkompetenzen umfassen darüber hinaus
die effektive und effiziente Steuerung von IT-Organisationen im
Sinne einer zeitgemäßen und zielgerichteten IT-Governance.
Gleichzeitig gehört die ITSM Consulting AG zu den wenigen durch
den TÜV akkreditierten Schulungshäusern für ISO/IEC 20000 und
sämtliche ITIL-V3-Ausbildungsgänge in Deutschland. Zudem
besteht eine enge Zusammenarbeit mit der ISACA es werden
entsprechende COBIT-Schulungen angeboten. www.itsm-
consulting.de
Datum: 29.07.2013 - 11:20 Uhr
Sprache: Deutsch
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Freigabedatum: 29.07.2013
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