Wertschöpfung 2.0: Lösungen statt Produkte / Advanced-Materials-System sorgt für stärkeres Wachstum in der Chemieindustrie
(ots) - Fokussierung auf marktgerechte Lösungen
an Stelle von neuen Materialien als Trend. Hierbei sind die
Marktanforderungen die vornehmlichen Treiber: Mit dem
Advanced-Materials-System (AMS) wurde ein neuer Ansatz entwickelt, um
den wertschöpfenderen und profitableren Weg als Lösungsanbieter und
Systemintegrator zu erschließen. Existierende Materialien,
entsprechende Prozesstechnologien und Geschäftsmodelle werden dabei
intelligent zu neuen Systemen und Lösungen kombiniert, die
zusätzlichen Wert generieren und von den Märkten nachgefragt werden.
Dies erfordert auch eine gezielte Ausrichtung des
Innovationsmanagements, das sich oft nicht mehr nur innerhalb der
einzelnen Unternehmen abspielt. Der aktuelle Deloitte-Report
"Reigniting Growth - Advanced Materials System", der rund 6.000
Unternehmen der verarbeitenden Industrie analysiert, belegt, dass
solche Lösungsanbieter und Systemintegratoren einen fast
eineinhalbmal höheren Return on Net Assets (RONA) als reine Anbieter
von Materialien vorweisen können.
"Gerade die Chemieindustrie schafft viel Wert durch neue
Materialien; nur gibt die Branche aufgrund der traditionellen
Limitierung auf diese einen wesentlichen Teil dessen an die
nachfolgenden Verarbeitungsstufen ab. Eine Antwort kann das
sogenannte 'System Level Design' sein als Grundlage für Entwicklung
und Vermarktung von funktionalen Lösungen, für die nicht erst ein
entsprechender Markt gefunden und geschaffen werden muss", erklärt
Kai Göbel, Director Manufacturing bei Deloitte.
Material, Prozesse und Geschäftsmodelle
Die Marktanforderungen an die Chemieindustrie haben sich stark
verändert: Kunden der nächsten Wertschöpfungsstufe bis hin zum
Endkunden erwarten ein besseres Verständnis der echten Bedürfnisse,
einen konkreten Lösungsbeitrag dazu oder gar komplette Lösungen. Die
Zukunft der Chemieindustrie liegt nicht mehr nur in der Entwicklung
neuer Materialien, sondern in der Entwicklung von Systemen und
Lösungen durch die marktgerechte Kombination von Werkstoffen,
Prozesstechnologien und Geschäftsmodellen - den sogenannten
Advanced-Materials-Systemen. Dies schafft bessere Voraussetzungen, um
einen höheren Wertschöpfungsbeitrag vereinnahmen zu können.
Ob in Elektronik, Pharma, Bau oder anderen Märkten, die
Anwendungsgebiete sind breit gefächert und keine Branche kann
ausgeklammert werden, wobei die Nachhaltigkeit ein beherrschender
Treiber ist. Wesentlich ist, den konkreten Bedarf der jeweiligen
Branche zu erkennen und einen (kosten-)effizienten Weg zur
integrierten Lösung zu ermitteln. Ein zentrales Element des AMS ist
hierfür das "Open oder Collaborative Innovation"-Prinzip, um interne
wie externe Innovationspotenziale nutzen zu können. Dazu gehören auch
interdisziplinäre Kooperationen mit Hochschulen oder anderen
Branchenpartnern. Diese können entlang der gesamten
Wertschöpfungskette erfolgen - von der Zusammenarbeit bei der
Entwicklung bis hin zur Vermarktung. Und auch der Begriff
"Innovation" ist weit gefasst: Dahinter stehen nicht nur Produkte,
sondern auch Prozesse wie beim "Additive Manufacturing".
Markt als Ausgangspunkt
Markt- und Kundenanforderungen stehen im Mittelpunkt der
Lösungsentwicklung. Durch die detaillierte und nachhaltige
Marktanalyse werden die Potenziale für ein AMS und die entsprechend
passenden Kandidaten für etwaige Partnerschaften identifiziert.
Mitunter können sich durch neue Lösungen und Systeme auch neue Märkte
oder Wertschöpfungsketten bilden. Der First Mover kann sich die
vielversprechendste strategische Position aussuchen, um den Markt zu
dominieren und den größten Teil der Wertschöpfung zu vereinnahmen.
Aus der strategischen Positionierung in der Wertschöpfungskette
bieten sich entsprechende Geschäftsmodelle an, die über Erfolg und
Misserfolg entscheiden. Flexibilität wird dabei groß geschrieben:
Erfahrungsgemäß unterliegen Märkte einer immer stärkeren Dynamik und
Geschäftsmodelle überleben sich schnell, so dass aus der stetigen
Analyse der Märkte entsprechende Schlüsse zur Anpassung der
Geschäftsmodelle gezogen werden können. Diese können auch schon in
der Entwicklungsphase notwendig werden und es kann sogar sinnvoll
sein, dabei frühzeitig sogar das Ausgangsmaterial zu ändern oder zu
modifizieren.
"Schrumpfende Margen, kaum Innovation von neuen Molekülen,
Branchenkonsolidierung und beschleunigte Commoditization von
Produkten treiben die Chemieindustrie auf die Suche nach Wachstum und
Profitabilität. Advanced-Materials-Systeme eröffnen Chemieunternehmen
diese neue Perspektive abseits der reinen Produktvermarktung.
Allerdings erfordert dies auch einen drastischen Wechsel im
Branchen-Mindset bzw. der Angestellten - ein langwieriger Prozess,
der sich noch am Anfang befindet", schließt Kai Göbel.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/NpPsd zum
Download.
Ende
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Datum: 10.01.2013 - 09:36 Uhr
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