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Welchen Einfluss hat Curcuma longa L. auf Krebs beeinflussende Faktoren?

ID: 738027

In der Ayurveda-Medizin ist die Wurzel der in Indien wachsenden
Heilpflanze Curcuma Longa L. seit über 3.000 Jahren ein
“Phytotherapeutikum“. In der Phytopharmazie wird der Wirkstoff
“Curcuminoide“ mittlerweile mit großen therapeutischen Erfolgen
in der Onkologie eingesetzt.

Curcuma longa L.Curcuma longa L.

(IINews) - Curcuma longa L. beinhaltet u.a. den Wirkstoff Curcuminoide,
ein sekundärer Pflanzenstoff, der in hoch extrahierter Form
(mind. 95% Curcuminoide) Cyclin D1 hemmt. Cyclin D1 ist ein
natürlicher Eiweißfaktor, der den Zellteilungszyklus stimuliert,
also die Zellteilungsrate erhöht und somit ein wichtiger
Regulator für Zellwachstum ist und u.a. erhöht bei Brustkrebs,
Prostatakrebs, Ösophaguskrebs, CLL, Plasmazell-Lymphom,
Dickdarmkrebs vorgefunden wurde. Somit hat Curcuma eine
anticancerogene Wirkung auf verschiedene Tumorarten.
Curcuma longa senkt C-Jun N-terminal Kinase. Kinasen sind
Enzyme, die ATP auf Zieleiweiße übertragen. C-Jun ist ein
Transkriptionsfaktor, ein Eiweißprodukt, welches Gene "abliest"
und zu einer Übersetzung in Boten-RNA als Vorlage zu jeder
Eiweißsynthese dient, welche wiederum am Zellteilungsprozess
beteiligt sind.

Gleiches gilt für die Aktivität der Transkriptionsfaktoren AP1
und NF Kappa-B, welche bei Tumorerkrankungen erhöht sind
und durch Curcuma longa erniedrigt werden. Curcuma longa
reduziert Cyclooxygenase 2 (COX2), welche aus
Arachidonsäure die Bildung von Prostaglandinen verstärkt,
welche massive Zellwucherungsvorgänge verursachen.
Curcuma longa reduziert die Bildung von MMP 9, einem
Matrix-Metalloprotein, welches notwendig ist, dass
Tumorzellen durch die Doppelmembran des Bindegewebes
(Matrix) hindurchbrechen (sich durch die Wand
hindurchbohren), um in die Blutgefäße zu gelangen. Somit
reduziert Curcuma longa das Einbrechen von Metastasenzellen
in die Blutbahn und somit deren Ausbreitung!

Curcuma longa hemmt auch die Bildung von
Adhäsionsmolekülen
Diese werden von Metastasenzellen benötigt, damit diese
nach Eindringen in die Blutgefäße an Fernstellen innerhalb der
Gefäße "andocken" oder anheften können, um dann durch die




Gefäßwand hindurch in andere Organe oder Gewebe
einzudringen. Curcuma longa hemmt die Aktivität von uPA
(Urikinase Plasminogenaktivator), ein Eiweiß und für den
Durchbruch von Tumorzellen durch die extrazelluläre Matrix
(Bindegewebe) in die Blutbahn mitverantwortlich ist.

Curcuma longa erhöht die Levels von p53,
einem Tumor-Supressorgen, das in Interaktion mit dem
calciumabhängigen tumorzelltoxischen NO-Gas steht. Das
gleiche Gas, das Tumorzellen und auch andere Zelltypen
produziert, um intrazelluläre Erreger wie Protozoen, Pilze und
Viren zu vernichten und danach den natürlichen und
vorprogrammierten Zelltod auszulösen. Curcuma reduziert die
Levels von Bcl2, einem Onkogen, dessen Eiweißprodukt an der
äußeren Mitochondrienmembran andockt und die
Mitochondrienschleusen schließt, was zu einem
Zusammenbruch des natürlichen, normalen und
vorprogrammierten Todes von veralterten, geschädigten und
entarteten Zellen durch den dafür nötigen Calciumeinstrom
führt.

Curcuma longa erhöht den programmierten Zelltod
(Apoptosis)
durch Erhöhung der Levels von Cytochrom C, dem mobilen
Elektronenüberträger in der Atmungskette zwischen dem 3.
und 4. Schritt in der Atmungskette. Cytochrom wandert in das
Zellplasma, und seine Erhöhung löst den Abbau von Zellkern-
DNA aus. In Krebszellen liegt ein beschleunigter Abbau von
Cytochrom C vor, was zu Störungen in der Atmungskette im
Komplex 4 führt. Interessant dabei ist auch die Tatsache,
dass Curcuma longa auch die NO-Synthese anregenden Typ-
1-Cytokine TNF und IL12 hemmt, was zu einer
antiinflammatorischen Wirkung führt.

Curcuma longa hemmt die Synthese des EGF (Epithel Growth
Faktor),
einem Eiweißmolekül, das Zellteilungsprozesse stimuliert, also
wachstumsfördernd ist. Es hemmt gleichzeitig die
Rezeptoraufnahme der Zelle von Egr-1 (Epithel Growth
Rezeptor), der Andockstelle von EGF (zellteilungserhöhend).
80% aller Tumore haben einen epithelialen Ursprung!
Curcuma longa hemmt die Expression von HER 2, einem
Rezeptor bei Brustkrebs, der bei jedem 4. Brustkrebsfall
nachgewiesen wurde. Diese Rezeptoren werden durch ein
Medikament Namens Herceptin blockiert (Antikörper).
Curcuma longa tut dies neben all seinen anderen Tumor
hemmenden Eigenschaften ebenso! Somit hemmt Curcuma
longa die inneren und äußeren Signal- und Stimulationswege
von Krebszellen.

Zahlreiche Wissenschaftler weltweit beschäftigen sich mit
medizinisch vielversprechenden Inhaltsstoffen,
wie eine Recherche bei der weltweit größten Medizin-
Datenbank “MedLine“ zeigt: Das Stichwort “Curcumin“ allein
ergibt über 1.400 Verweise auf wissenschaftliche
Publikationen. Viele Arbeiten beziehen sich auf die o.g.
Eigenschaften, wobei ein Schwerpunkt der Erforschung die
antitumorösen Eigenschaften sind. Saudi-Arabische
Wissenschaftler synthetisierten beispielsweise neue Kurkuma-
Bestandteile und setzten sie gezielt gegen Leukämiezellen
ein. Die Forscher stellten in Zelltests eine Stabilisierung der
freien Radikale fest, was als eine wirksame Eigenschaft gegen
Tumorwachstum interpretiert wird. Amerikanische
Wissenschaftler untersuchten, ob Curcumin bei
Hauttumorzellen (Kopf/Nacken) den Tod mutierter Zellen
herbeiführen kann. Die vorläufigen Resultate waren positiv.
Von den Amerikanern wurden fortführende Forschungen
empfohlen, um ein vielleicht hochwirksames Mittel zur
Chemoprävention des schwarzen Hautkrebses entwickeln zu
können.

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Bereitgestellt von Benutzer: apimanu
Datum: 09.10.2012 - 11:34 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Dr. T. Kuehn
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Kategorie:

Alternative Medizin


Meldungsart: Fachartikel
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 09.10.2012

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