?Ich schäme mich oft für junge Schauspieler?
"Ich schäme mich oft für junge Schauspieler"
(pressrelations) -
Marianne Sägebrecht in "hr4-Treffpunkt"
Die Komödie "Zuckerbaby" bedeutete für sie 1984 den Durchbruch, der Film "Out of Rosenheim" gilt noch heute als Kultfilm. Die Rede ist von Marianne Sägebrecht. Am kommenden Sonntag, 17. April, sendet hr4 von 11 bis 12 Uhr in "hr4-Treffpunkt" ein Gespräch mit der Moderatorin Diane Steffens, in dem sie unter anderem über ihren Anspruch an Filmrollen spricht.
"Ich schäme mich oft für junge Kollegen", verrät Sägebrecht im hr4-Interview. "Wenn ich merke, wie die jungen Kollegen den Technikern gegenüber eingestellt sind, dann schäme ich mich und versuche dann liebevoll und mit gutem Beispiel voran zu gehen." Die gelernte Medizinisch-Technische Assistentin hat nie eine Schauspielschule besucht, sondern kam über Lesungen im Gottesdienst und in Schultheater-Gruppen zum Theater und zum Film. Sie ist der Meinung: "Wenn man von Kindheit an immer wieder Stück für Stück neu lernt, prägt das ganz anders als eine Schauspielschule, wo man arrogant und hochnäsig herauskommt, mit einem Diplom unterm Arm."
Marianne Sägebrecht ist der Überzeugung, dass sie so gut ankommt, weil sie nach dem empathischen Prinzip arbeitet und tief in jede Rolle einsteigt. Auf die Frage, warum sie manche Rollen ablehnt: "Ich bin eine praktizierende Christin. Mir ist das Prinzip wichtig: Wenn du weißt, was du tust, bist du dafür verantwortlich, aber vergib denen, die noch nicht wissen, was sie tun". Sie lebt ihre Rollen und sagt dazu, "Mein Publikum spürt das". Sie lehnt es ab, in Filmen mitzuspielen, bei denen es nur um Leichen geht und die voller Klischees sind. Am schlimmsten ist es für Marianne Sägebrecht, wenn diese Filme dann am Ende auch noch in Serie gehen und wie am Fließband produziert werden.
Ãœber ihr Privatleben berichtet sie Diane Steffens, dass sie 18 Jahre lang mit Mutter, Schwester und Tochter in einer Art Wohngemeinschaft zusammen gelebt hat. Heute lebt sie auf einer "Mini-Ranch" mit kleinem Garten. Auf die Frage, ob sie sich auch manchmal streitet, sagt die bekennende Ganzheitsphilosophin, dass man mit ihr eher diskutiert. Sie kenne aber den heiligen Zorn, der gesund sei. Vor knorrigen Menschen habe sie weniger Angst als vor Schmeichlern.
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Datum: 15.04.2011 - 20:45 Uhr
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