"Turnen live lohnt sich nicht"
Eberhard Gienger beim Zukunftsforum Sport Karlsruhe
(LifePR) - Vor rund 100 Gästen, darunter der Weiße Blitz und Sportler des Jahres 1954, Heinz Fütterer, sowie "Mr. Sportschau" Werner Zimmer, war bei der Premiere des Zukunftsforum Sport Karlsruhe am Mittwoch, 13. Oktober, in der Europahalle, "Wok statt Bob. Wie viel Show verträgt der Sport?" das Thema. In Zeiten, wo TV-Präsenz fast schon überlebenswichtig ist für Sportarten und Verbände da sie Gelder im Sponsoring bringen, verspricht Show in und um die Sportart herum diese Präsenz. Doch "letztlich bestimmt der Zuschauer mit der Fernbedienung über die Quote, was gesendet wird", so ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. "Und da gibt es einfach attraktive Sportarten und weniger attraktive" so Gruschwitz weiter.
"Turnen live im TV lohnt sich nicht", stellte Eberhard Gienger, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Mitglied des Bundestages fest. "30 Sekunden Übung und vier Minuten auf die Wertung warten, das will keiner sehen", so der ehemalige Weltmeister und olympischer Bronzemedaillengewinner am Reck. "Da muss man sich Gedanke über das Format machen. Zum Beispiel die besten Szenen aneinander schneiden."
Kai Rapp, Geschäftsführer/Vice-President internationale Events der Upsolut Sports UK Ltd., mahnte, dass der Sport aufpassen müsse, dass er seine Grundwerte nicht gegen temporäre mediale Erfolge eintausche. "Fernseh-Sport ist Entertainment - betriebener Freizeit-Sport ein hohes gesellschaftliches Gut von unersetzlichem Wert", so Rapp weiter. Dominik Tomberg, Projektleiter Europäische Sponsoring-Börse, wies darauf hin, dass es "durchaus Sponsoren gibt, die nicht auf TV-Zeiten aus sein." Hier gehe es besonders darum, viele Menschen anzusprechen. Ein Beispiel sei das Engagement von Versicherungen bei Sportverbänden. Und auch Marc Ullerich, Senior Projektmanager Corporate Sponsoring/Sponsoring Communikations der Deutschen Telekom sieht das Engagement seines Unternehmens als langfristige Partnerschaft mit den entsprechenden Vereinen. "Firmen bei der Wok-WM von Stefan Raab kaufen dagegen nur Werbezeit im Fernsehen ein." Moderiert wurde die Veranstaltung von Teo Jägersberg (SWR).
"Welche Entwicklung wird der Sport in Zukunft nehmen oder gar machen müssen, ist die zentrale Frage der Diskussionsrunde", so Klaus Hoffmann Geschäftsführer der veranstaltenden Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH. "Das Zukunftsforum Sport soll mit Unterstützung der Europäischen Sponsoring Börse (ESB) zu einer festen talk & networking-Veranstaltung in der Sportstadt Karlsruhe werden", so Klaus Hoffmann weiter. Neben nationalen und internationalen Sport-Events, wie dem BW-Bank-Meeting, soll das Forum den Blick der Sportszene auf die badische Metropole lenken.
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Datum: 14.10.2010 - 10:41 Uhr
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