Solare Wärme für Seniorenheim
Solare Wärme für Seniorenheim
(pressrelations) -
So lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben. Für viele Senioren ist das der größte Wunsch. Mit diesem Ziel entstand in Ilmenau die Wohnanlage Sophienhütte mit drei Gebäuden und 37 barrierefreien Wohnungen, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen sollen. In die Planungen wurde von Anfang an eine solarthermische Anlage zur Heizung und Warmwasserbereitung mit einbezogen, die durch Fernwärme aus einem Biomasseheizkraftwerk unterstützt wird. Der Probebetrieb ist gestartet und wird von der Technischen Universität Ilmenau begleitet. Gefördert wird das Projekt vom Bundesumweltministerium.
Der Primärenergiebedarf der Gebäude liegt bei 34 kWh/m² und erfüllt damit die Anforderungen eines KfW-60-Hauses nach der mittlerweile überholten Energieeinsparverordnung. Herzstück der Anlage ist das Heizsystem ? ein solarthermisch unterstütztes Zwei-Leiter-Nahwärmesystem.
Als Low-Flow-System ausgelegt, wälzt die Anlage nur zehn bis zwanzig Liter des Wärmeträgermediums pro Stunde und Quadratmeter Kollektorfläche um. Dadurch erreicht das Wasser relativ schnell die gewünschte Temperatur und die Anlage kann auch bei geringerer Sonneneinstrahlung Wärme auf höherem Temperaturniveau produzieren.
Die Anlage besteht aus dachintegrierten Flachkollektoren mit 146 Quadratmeter Absorberfläche und einen auf lediglich zehn Kubikmeter optimierten Wärme-Pufferspeicher. Die Gebäude werden bei einer konstanten Vorlauftemperatur von 55°C mit Heizwärme versorgt. Jede Wohnung verfügt über eine eigene Wohnungsanschlussstation. Diese ermöglicht eine dezentrale Warmwasseraufbereitung und versorgt die Fußbodenheizung mit der nötigen Niedertemperaturwärme. Die Projektbeteiligten streben eine Netzrücklauftemperatur von weniger als 35°C an. Dies und die in Anzahl und Länge gering gehaltenen Leitungen tragen zu einem hohen Wirkungsgrad der Solaranlage bei.
Zwischenbilanz
"Trotz komplexer Technik im Hintergrund, war es für uns wichtig, dass die hauptsächlich älteren Bewohner die Heizung in gewohnter Weise bedienen können. Dies ist in vollem Umfang gelungen", stellt das Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft A. Nilius fest. Durch die gewählte Speichergröße ist im Sommer der Wärmebedarf von zwei Tagen speicherbar, Zuheizen ist nicht erforderlich. Reicht die Sonneneinstrahlung nicht aus, ist Fernwärme verfügbar. Diese ist so eingebunden, dass immer nur die Differenz zwischen Sollvorlauftemperatur und solarem Angebot ausgeglichen wird. Die vorausberechneten niedrigen Rücklauftemperaturen haben sich bewahrheitet. Die Heizkosten liegen bei etwa 70 Cent pro Quadratmeter. Die erste Messperiode beginnt Anfang 2011.
Kontakte
Technische Universität Ilmenau
Fachgebiet Thermo- und Fluiddynamik
Jürgen Bühl
eMail: juergen.buehl(at)tu-ilmenau.de
Wohnungsgenossenschaft Ilmenau / Thür. e. G.
Krankenhausstraße 1b
98693 Ilmenau
Andreas Nilius
eMail: info(at)wbg-ilmenau.de
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Datum: 08.10.2010 - 18:46 Uhr
Sprache: Deutsch
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