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Der notwendige Paradigmenwechsel innerhalb der europäischen Selbstorganisation

ID: 2161127

(IINews) - Obwohl den meisten Menschen die Probleme, mit denen der Homo sapiens heute zunehmend zu kämpfen hat sehr wohl bewusst sind, verdrängen sie diese Probleme durch sensationelle übernatürliche Unterhaltungen und betreiben eine Politik des ausgewählten „nichts sehen, nichts hören und nichts sagen“. Hilft dies nichts, dann kommt in der Regel die Selbstbeschwichtigungs-Formel „Alles gut“ zur Anwendung. Diese Methoden der Verdrängung verhindern nicht nur eine konkrete Auseinandersetzung mit der heutigen Realität in der westlichen Welt, sondern auch jeden sorgfältig überdachten Lösungsansatz. Dadurch ist eine nervöse politische Kulturder tausend Zungen entstanden, in der die meisten reden, aber nicht zuhören wollen.

Vor allem durch diese Phänomene können die Herrenmenschen des westlichen Kulturkreises seit der Jahrtausendwende durch die schamlose Anwendung einer willkürlichen Mathematik und durch den Einsatz eines Zahlenkontos das jeweilige Maximum am gesamten Kulturgewinn in die eigenen Taschen lenken und die kulturellen Leistungen für den Bürger beständig auf das jeweils „Notwendige“ reduzieren. Darüber ist der Kapitalismus für die meisten Menschen ein Leistungs-Gefängnis geworden, dessen inwendiger Leistungsdruck durch die zunehmend brisant werdenden „Sachzwänge“ in der Kulturfortschrittlich ansteigt.

Bislang klammert sich der westliche Mensch noch eisern an das auch für die Unterschicht normal gewordene und für den Systemerhalt grundsätzlich notwendige materielle Luxusniveau und will nicht wahrhaben, dass der Preis für dieses materielle Luxusleben vor allem in sozialer und biologischer Hinsicht bereits viel zu hoch geworden ist.

Bestand bis zur Jahrtausendwende das Machtstreben der Herrenmenschen in den jeweiligen Kulturen darin, den Menschen in allem jeweils nur unzureichend zu informieren, so wird der Mensch seit der Jahrtausendwende regelrecht mit Informationenüberschwemmt. Der Gehalt dieser Informationen ist immer willkürlicher und toxischer geworden und wird heute mit so vielen Halbwahrheiten und Lügen (Fake News) versetzt, dass der Mensch langsam aber sicher die Möglichkeit verliert, sich auf eine ausreichend gesicherte Weise zu informierenund zu orientieren. Dadurch zersetzt sich zwangsläufig die natürliche Fähigkeit des Menschen zur Spontanität und zur Offenheit, da die immer unverschämter werdende asoziale und destruktive „Meinungsfreiheit“ die Menschen entsprechend verunsichert. Verschwimmt der Unterschied zwischen einer natürlichen konstruktiven Freiheit und einer destruktiven kulturellen Willkür im menschlichen Weltbild, dann kann heute ein Mensch sehr leicht in eine Orientierungslosigkeit geraten, die ihn zu einer leichten Beute für „Führer“ aller Art macht. Häufen und intensivieren sich derartige Beziehungen innerhalb einer Gemeinschaft, dann kann der sich dadurch erhöhende innere Vergiftungsgrad die Gemeinschaft in eine Unfähigkeit treiben, sich selbst in einer konstruktiven Weise zu organisieren. Wir haben es daher bei der heutigen willkürlichen asozialen und widernatürlichen „Meinungsfreiheit“ mit einem karzinogenen Phänomen zu tun, das für alle Menschen zunehmend gefährlich wird.





Die meisten Menschen kennen bis heute nur die primitive und grobschlächtige Auslegung der Evolutionstheorie mit der Vorstellung, dass der jeweils Stärkere überlebt und „folglich“ auch die Kulturgeschichte schreibt. Dies liegt an der relativ willkürlichen Übersetzung des Wortes „fittest“, das man auch mit dem Begriff der Fähigkeit übersetzen kann. Eine solche Interpretation eröffnet ganz andere, weite Spielräume und beengt die Vorstellung des Menschen nicht auf die nackte Muskelkraft bzw. auf die körperliche oder materielle Überlegenheit. Der Grund weshalb die primitive Interpretation der Evolutionstheorie auch heute noch so populär ist besteht darin, dass der passiv-rezeptiv sich organisierende „angepasste“ Kulturmensch dadurch ein scheinbar wissenschaftliches Alibi für seine unnatürliche passive Selbstorganisation erhält, indem er schlicht an eine generelle, normale Übermachtder Herrenmenschen in der Kultur glaubt. Das Gleiche gilt heute in einer potenzierten Weise für den Glauben an die Maschine. Wer auf diese fahrlässige Weise eine passiv-rezeptive und damit relativ unverantwortliche Lebensideologie kultiviert und wie es oft der Fall ist, eine solche willkürliche Ideologie durch das Ideal der Bequemlichkeit optimiert, verursacht notwendig mit der Zeit bei sich selbst eine seelische Degeneration, die in einer regelrechten Weise in die nihilistische Gleichgültigkeit bzw. in die Depression führt.

Wie es dazu gekommen ist, dass der Kulturmenschüberhaupt in eine derartig destruktive Seelenlage geraten konnte, wird vor allem durch die Geschichte des europäischen Kolonialismus und Imperialismus deutlich, dem Beginn einer bodenlosen Entartung einer europäischen Gewinn- und Machtsucht, die sich bis heute auf eine äußerst asoziale und destruktive Weise auf die Kulturgestaltung auswirkt. Der offizielle Startschuss für diese Entwicklung war die 1452 von Papst Nikolaus herausgegebene Bulle „Dum Diversas“,. Mit dieser Bulle gestattete Papst Nikolaus V. dem portugiesischen König Alfons V. alle Sarazenen, Heiden und „Feinde Christi“ zu bekriegen und zu unterwerfen, ihre Besitzungen zu berauben und sie zu Sklaven zu machen. 1454 erweiterte die päpstliche Bulle"Romanus Pontifex"die Rechte König Alfons V. um das Recht der Versklavung von Schwarzafrikanern. Wie ein erhalten gebliebener Bericht eines Augenzeugen schildert, wurde dadurch Lissabon ein erster Hort der europäischen Sklaverei, da nahezu jede Familie in Lissabon einen oder mehrere Sklaven besaß.

Die Bullen der Römisch-Katholischen Kirche waren daher der eigentliche koloniale und imperiale Startschuss (Sündenfall) der „westlichen Wertegemeinschaft“ als einer „von Gott“ erlaubten Ausbeutung fremdartiger Menschen und Völker. Wie es „der Fortschritt“ wollte, wurde diese willkürliche Ausbeutung von Menschen mit dem Aufblühen des „liberalen“ Kapitalismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch bei dem jeweiligen „Proletariat“ der europäischen Völker praktiziert, so dass der Kolonialismus und Imperialismus auch innerhalb des westlichen Kulturkreises allgegenwärtig wurde.

Seit diesem Zeitpunkt hat die westliche Kultur in einer„professionellen“ Weise Ursache und Wirkung der Sklaverei verkehrt, in dem sie der bösen oder minderwertigen Natur des Sklaven die Schuld an seinem „gottgewollten Schicksal“ gab. Wie gefährlich eine solche Willkür werden kann, hat sich durch das Aufkommen der Schwarzen Pädagogik in Europa gezeigt, die bis 1965 in ihren Lehrbüchern empfahl, den „tyrannischen“ Willen aller Babys dadurch zu brechen, das man es einfach durchschreien lässt. Mit einer solchen am eigenen Leib erfahrenen Pädagogik haben heute noch immer viele Menschen der entsprechenden Jahrgänge zu kämpfen. Eine am eigenen Leib erlebte Schwarze Pädagogik mit der Zielsetzung den natürlichen Willen der Kinder zu brechen, um dadurch „brave“ Bürger und Arbeiter zu erzeugen, führen bei den Betroffenen in der Regel zu versteckt feindseligen und hinterhältigen Überlebensstrategien und Verhaltensneigungen.

Derartige Ambitionen, die oft mit der Neigung zu einem bodenlosen Jähzorn einhergehen, waren bereits bei den Proletariern des 19. Jahrhunderts gang und gäbe, da die Proletarier in der Regel von den Arbeitgebern dazu gezwungen wurden eine ständige gute Miene zum bösen kapitalistischen Spiel der „liberalen“ Ausbeutung zu machen. Die dadurch entstandenen zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen haben in der Regel die Kinder in den betroffenen Proletarier-Familien durch die „normale“ Schwarze Pädagogik zum Sündenbock, Blitzableiter und Abfalleimer der elterlichen Aggressionen und Enttäuschungen werden lassen. Wir können daher in Bezug auf die erste Blütezeit des Kapitalismus von einer Zeit der schwerwiegenden Standeskriege, Geschlechterkriege und Familienkriege sprechen.

Dadurch kam es in der westlichen Kultur in vieler Hinsicht zu einer willkürlichen Doppelmoral, indem bestimmte Völker, Rassen, Kulturschichten, menschliche Funktionsträger (Arbeiter, etc.) Familienmitglieder (Frau und Kinder) in Form von ungeschriebenen Gesetzen mit jeweils unterschiedlichen Rechten versehen und einer entsprechenden willkürlichen Behandlung ausgesetzt wurden. Die Intensität dieser doppelten Moral hat sich zunehmend intensiviert, so dass es auch zu grausamen Exzessen innerhalb der Kolonialgebiete in Asien und Indien kam. Da der Mensch ein kreatives Wesen ist, dass sich an viele Lebensverhältnisse anpassen kann, war es eine Frage der Zeit, bis die von den kolonialen und imperialen Völkern der Engländer, Spanier, Franzosen, Holländer, etc. entwickelten Verhaltensweisen für die gesamte europäische Kultur eine Normalität wurden. Eine dadurch zunehmende und schließlich bodenlos werdende europäische Gewinnsucht und Machtsucht hat die europäischen Völker in die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts und damit in einen eklatanten Kulturbruch getrieben, der bis heute anhält.

Die Wucht der Zerstörung dieser Kriege war vor allem das Ergebnis der durch die Industrialisierung überaus potent gewordenen Kulturmaschinen der Standeskultur: der Militärmaschine, der Wirtschaftsmaschine und der bürokratischen Maschine. Alle diese Kulturmaschinen waren durch ein absolutistisches, hierarchisches und in sozialer Hinsicht gewissenloses Betriebssystem gekennzeichnet, das in den letzten 5000 Jahren auch vor einer Selbstzerstörung der sich dadurch organisierenden Standeskulturen nicht Halt gemacht hat. Solche kulturellen Menschen-Maschinen beinhalten daher ein großes Risiko, da siewie auch der heutige neoliberale Turbo-Kapitalismus nicht einfach abgeschaltet werden können, ohne dass dadurch schwerwiegende Folgen für alle Betroffenen entstehen. Nach einem Abschalten kann eine solche Menschen-Maschine auch nicht einfach wieder angeschaltet werden, weil sie durch spezifische menschliche Beziehungen und Absprachen funktioniert, die sich erst in der Form einer Gewohnheitsbildung verfestigen müssen, damit die Maschine ins Laufen kommen und sich durch einen ausbildenden regelrechten Kulturkreislauf stabilisieren kann. Die einzige Möglichkeit besteht daher darin, das jeweilige Getriebe einer solchen Maschine aufrecht zu erhalten und die Spielregeln nach und nach so zu verändern, dass aus den asozialen und widernatürlichen Menschen-Maschinen soziale und relative, natürliche Organisationskreisläufe werden.

Eine solche schrittweise vor sich gehende kulturelle Veränderung kann heute in Europa stattfinden, wenn die europäischen Völker ihre eigene Kulturgeschichte aufarbeiten, um die sozialen und biologischen Irrtümer darin zu erkennen und zu bereinigen. Eine solche Klärung hat für die deutschen Völker ganz andere Konsequenzen als für die Franzosen, Engländer und Holländer. Deutschland wie auch Österreich und die Schweiz waren bis 1885 in Bezug auf den Kolonialismus und Imperialismus relativ grün hinter den Ohren, da das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ständig mit inneren religiösen Spannungen zu kämpfen hatte und das deutsche Machtgebiet nach dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 in bis zu 350 Machtgebiete zersplittert geblieben ist. Nach der neuen deutschen Reichsgründung von 1871 sprach sich Bismarck gegen den Kolonialismus und Imperialismus aus. Dadurch kam es erst 1884im Zuge eines Angebotes von Bismarck, zwischen den strittigen europäischen Kolonialmächten in Bezug auf die Aufteilung Afrikas zu vermitteln dazu, dass auch Bismarck die deutsche Kolonialisierung von einigen zugesprochenen Machtgebieten akzeptierte. Diese Kolonialgebiete waren für Bismarckvor allem eine Verhandlungsmasse für die Klärung etwaiger europäischen Streitfragen und waren somit auch ein politisches Instrument.

Die Deutschen waren 1885 durch ihre erfolgreiche Industrialisierung nicht auf Rohstoffe, Arbeitskräfte und Waren aus besetzten Kolonialgebieten angewiesen. Dieser Erfolg konnte dadurch erreicht werden, dass die religiösen Lehren des puritanischen Protestantismus dem deutschen Proletariat geholfen haben, die oft unmenschlichen Härten der Industrialisierung zu meistern und auf die Verbesserung der sozialen Verhältnisse in der Kultur hinzuwirken. Die ab 1806 in Preußen befreiten Leibeigenen, die zum Proletariat der deutschen Industrialisierung geworden waren, waren in einer grundsätzlichen Weise bestrebt, zu einem neuen in sich einigen Volk zu werden. Mit dem Scheitern der Revolution von 1848/49 als einem von vielen Beispielen dafür, dass die Deutschen stets große Probleme damit hatten sich ideologisch oder religiös zu einigen, war es zu einer Depression in den deutschen Ländern gekommen, so dass viele unzufriedene demokratisch gesinnte Deutsche nach Amerika ausgewandert sind. Auch dieser Aderlass hat ein Stück weit zu der einhelligen Begeisterung der Deutschen in Bezug auf die Reichsgründung von 1871 durch Bismarck beigetragen. Ab diesem Zeitpunkt waren die über die vergangenen Jahrhunderte hinweg versprengten und nun wieder vereinten deutschen Länder in ihrer Begeisterung nicht zu halten und haben ihre Industrialisierung in einer genauso idealistisch übertriebenen Weise verherrlicht, wie die neu aufkommenden megalomanischen ideologischen Auswüchse eines neuen Militarismus und eines völkischen Rassismus. Der neue Militarismus fand seinen Ausdruck in besonderen militärischen Vereinsbildungen, die mitunter eine riesige Anzahl von Mitgliedern auf sich vereinigen konnten. Bismarck konnte diese extremistischen ideologischen und politischen Entwicklungstendenzen in seiner Regierungszeit durch eine konsequente Realpolitikeinigermaßen im Zaum halten.

Nach der Entlassung von Bismarck durch Kaiser Wilhelm hat der Kaiser nicht nur die Bündnisverträge von Bismarck vernachlässigt, sondern auch eine großtuerische militärische Sprache kultiviert, die in einer fahrlässigen Weise zum Beginn des 1. Weltkrieges beigetragen hat. Es ist wichtig, diese Entwicklung einigermaßen nachzuvollziehen, da dem Betrachter ansonsten nicht deutlich wird, dass von 1871 bis 1933 ein ganz besonderer ideologischer, emotionaler und materieller Nährboden im Deutschen Reich entstanden ist, der für die Nazis die wesentliche Grundlage war, um innerhalb nur kurzer Zeit eindrucksvolle Erfolge zeitigen zu können. Der Aufstieg derNazis hat daher auch nur sehr bedingt mit irgendwelchen esoterischen und mythologischen Vorstellungen zu tun, so dass eine Wiederholung dieses Geschehens in Deutschland so gut wie ausgeschlossen ist.

In Bezug auf die Entstehung der Weltkriege im 20. Jahrhundert ist es jedoch nach wie vor wichtig, dass der heutige Mensch den qualitativen Unterschied in der Organisation zwischen den traditionellen Kolonialmächten und den deutschen Ländern begreift. Da die preußische Industrialisierung nicht auf billige Arbeitskräfte und Kolonialwaren aus aller Welt zugreifen konnte, musste die deutsche Industrialisierung auf eigene günstige Arbeiter zurückgreifen, die durch die 1806 in Preußen aufgegebene Leibeigenschaft reichlich zur Verfügung standen und diese in ein preußisches Proletariat verwandeln. Dies wurde vor allem dadurch möglich, dass die von der Leibeigenschaft „befreiten“ Menschen keinerlei soziale Versicherung mehr hatten und dadurch gezwungen waren die von großen Härten gekennzeichneten Arbeits- und Lebensbedingungen des neuen Proletariats sowohl im preußischen Reich als auch im späteren Deutschen Reich zu akzeptieren. Für viele der Betroffenen war daher die Befreiung von der Leibeigenschaft kein Segen.

Was die traditionellen Kolonialmächte den jeweils fremden Völkern für das Ziel einer maximalen Ausbeutung angetan haben, hat das preußische Reich und das Deutsche Reich nach preußischer Manier (Disziplin, Fleiß, Sparsamkeit) der eigenen Bevölkerung angetan, weshalb wir von einem Europa der 2 Kolonialsysteme sprechen können, einem sadistischen Kolonialismus nach Außen hin und einem masochistischen Kolonialismus im Inneren. Der innere Kolonialismus hat vor allem im Deutschen Reich nach und nach mustergültige, effektive und perfektionistisch sich organisierende Arbeiter hervorgebracht, die bis heute nicht nur für ihre Wirtschaftsleistung, sondern auch für ihre Autoritätshörigkeit und ihren Untertanengeist („Bloody German Gehorsam“) bekannt sind.

Wer heute durch die traditionellen Kolonialländer Frankreich und Spanien fährt, der kann dort viele leer stehende Gebäude und ganze Dörfer sehen, die einen relativ trostlosen Eindruck machen. Wer anschließend die drei deutschen Länder Österreich, Schweiz und Deutschland besucht, für den besteht kein Zweifel, dass die durch den Protestantismus gestützte masochistische Selbstkolonisierung der deutschen Völker einen gravierenden Unterschied zur traditionellen Kolonialisierung von fremden Völkern ausmachen. Für die traditionellen kolonialistischen europäischen Länder war daher das Deutsche Reich eine stetige innereuropäische Gefahr. Der im deutschen Reich militarisierte Arbeits- und Leistungsmasochismus hatte stets das Potenzial eines „Wirtschaftswunders“ in sich, das sich auch durch die überaus effektive Militarisierung der Deutschen in der Naziära vollzogen hat. Vor allemdies hat verdeutlicht, wie überlegen eine masochistische Volksorganisation im Vergleich zu einer sadistischen Volksorganisation in materieller Hinsicht werden kann.

Der wesentliche Nachteil einer masochistischen Selbstkolonialisierung war und ist eine relativ leichte Beeinflussbarkeit des betreffenden Volkes, da der Masochismus stets mit einer absoluten Selbstlosigkeit in Bezug auf das eingeborene natürliche Ich einhergeht. Eine masochistische Selbstorganisation erfolgt daher in der Regel durch ein künstlich erzeugtes übernatürliches Ich und durch eine absolutistische Selbstdisziplin und Selbstdiktatur durch das übernatürliche, in der Regel idealistisch organisierte Ich. Dadurch ist das deutsche Volk nicht nur in Bezug auf Bismarck und Hitler, sondern nach der bedingungslosen Kapitulation nach dem 2. Weltkrieg auch in Bezug auf die Amerikaner und auf Konrad Adenauer zu einem regelrecht hörigen Volk geworden.

Ein einmal sich masochistisch organisierendes Volk bleibt durch die dadurch selbstverständlich bleibende unnatürliche Selbstlosigkeit ein großes Problem für sich selbst, da ein solches Volk immer nach neuen Helden, Führern, Experten und für alles verantwortliche Institutionen verlangt, um seine psychische Selbstorganisation aufrecht erhalten zu können. Dadurch können Deutsche in der Tat zu regelrechten Arbeitsmaschinen werden, die keine Rücksicht mehr auf sich selbst nehmen und ganz in der Zielvision eines anderen Menschen oder einer Menschenmasse aufgehen. Die masochistische Organisationsausprägung ist daher als ein komplexes Problem einer unnatürlichen psychischen Selbstorganisation zu erachten, die nicht ohne Weiteres aufgelöst werden kann. Die davon betroffen Menschen und Völker neigen dazu in einer übertriebenen bis fanatischen Weise an bestimmten Vorstellungen, Ideologien und Lebensweisen festzuhalten. Dieses Problem betrifft heute durch den allgemeinen Wandel der Kultur nach dem 2. Weltkrieg nicht nur die Deutschen, sondern auch alle anderen Völker des westlichen Kulturkreises in einer weniger gravierenden Art.

Die Standeskultur hat bereits vor 6000 Jahren damit begonnen, den größten Teil der Kulturmenschen in masochistisch sich organisierende Menschen zu verwandeln, was vor allem durch die jeweiligen religiösen Vorstellungen in der Kultur erreicht wurde. Durch die Vision eines regelrechten Götterhimmels, der die Gefahr für den Menschen bedeutet aus heiteremHimmel willkürlich belohnt oder aber bestraft zu werden, entstand mit der Zeit ein ganzes mythologisches Weltbild mit einer guten Himmelswelt und einer bösen Unterwelt. Derartige religiöse Vorstellungen flößen dem Gläubigen eine übernatürliche Angst in Bezug auf seine eigeneVerantwortlichkeit gegenüber den Göttern (bzw. einem monotheistischen Gott) ein, so dass die meisten Gläubigen in die psychische Falle eines selbstlosen Masochismus geraten. Diese Falle wird vor allem dadurch wirksam, dass die Betroffenen den psychischen Zustand eines „Wo kein Ich, dakein Schmerz und keine Angst erleben und ihre natürliche Selbstorganisation zunehmend in eine selbstlose passiv-rezeptive Selbstorganisation verwandeln. Dadurch werden diese Betroffenen für alle Menschen zu einem gefundenen Fressen, die nach einer unnatürlichen sadistischen Macht über andere Menschen streben.

Wie krank ein Mensch durch eine masochistische Selbstorganisation werden kann ist vor allem mit der Intensivierung der religiösen Macht durch den Monotheismus deutlich geworden. Viele Menschen sind dadurch dahin gekommen sich selbst zu quälen, zu verletzen und in einer blutigen Weise zu geißeln, um die Angst vor einem göttlichen Gericht mittels der Hoffnung auf einen Sündennachlass durch eine Selbstbestrafung zu mildern. Vor allem die deutschen Kulturen waren und sind noch immer von einer tiefen religiösen Verängstigung durch die dramatischen inneren Entwicklungen in Bezug auf den Protestantismus und den dreißigjährigen Religionskrieg von 1618 bis 1648 betroffen. Das heute dadurch nach wievor in allen politischen Angelegenheiten weit verbreitete deutsche masochistische Verdrängungskonzept eines „nichts hören, nichts sehen und nichts sagen“ ist nach wie vor ein destruktives Organisationsrezept, da die Deutschen dadurch ihre geschichtlich bedingten, generativ vererbtenSchwächen nicht auflösen können. Die Schwäche eines grundsätzlich bodenlosen, weil unnatürlichen Masochismus kann sich, wie die Nazi-Ära gezeigt hat mit der „Erlaubnis“ der herrschenden „Autorität“ auch in einen bodenlosen Sadismus verwandeln und überaus unmenschliche Verhaltensweisen in der Form eines „Nach Oben kuschen und nach Unten treten“ verursachen.

Auch die Schwächen der europäischen Kolonialvölker bilden noch heute ein Hindernis für eine wirkliche Versöhnung der europäischen Völker. Ein Volk das sich daran gewöhnt, dass gute Kolonialwaren billig zu haben sind, neigt dazu die Ausbeutung anderer Völker in einem besseren Licht zu betrachten als diese es verdient. Für die Rechtfertigung des Kolonialismus und Imperialismus wurden immer wieder an den Haaren herbeigezogene Theorien formuliert, so dass viele Menschen die Tendenz entwickelt haben, entsprechende Rassentheorien hinzunehmen und sie nach einiger Zeit als selbstverständlich zu erachten. Hat einmal ein derartiger Präzedenzfall einen Durchbruch erlebt, dann kommt es in den betroffenen Kulturen zu einer immer fahrlässiger werdenden geistigen Einteilung der Menschen in Rassen, Klassen, Kasten, Wertekategorien und durch andere Unterschiede, die sehr leichtzu einem billigen Werkzeug der künstlichen Selbsterhöhung für sich minderwertig fühlende Menschen werden können. Eine solche Selbsterhöhung kann in Krisenzeiten entarten und zu einem Größenwahn der Betroffenen in Bezug auf andere Menschen und Völker führen.

Wir können daher durchaus im Zuge eines in den westlichen Völkern „normal“ gewordenen Kolonialismus und Imperialismus feststellen, dass ganze Völker dahin kommen können, es mit der Moral nicht mehr so genau zu nehmen, wenn man dadurch weiterhin auf billige Produkte aus anderen Völkern zugreifen kann. Dies schließt heute bereits die Arbeiter ein, die wie Leibeigene oder Sklaven ohne wirkliche Rechte leben. Heute werden jährlich weltweit ca. 2,5 Millionen Menschen als Sklaven gehandelt und in jeweils andere Länder verschleppt und verkauft. Diese Tendenz steigt immerweiter an, da diese Entwicklung nur noch die wenigsten Menschen wirklich interessiert. Dies zeigt die eigentliche Tragik auf, was die Globalisierung des Kolonialismus und Imperialismus durch den heutigen „liberalen“ Kapitalismus aus dem Menschen zu machen droht, ein indifferentes asozialesWesen mit der Bezeichnung „Konsument“.

Die Gründe dafür, wie es dazu kommen konnte, sind so alt wie die Kulturgeschichte selbst. Da der Mensch in einer Standeskultur keine ausreichende soziale Lebensversicherung mehr finden kann, wird er zu einem leichten Opfer für eine in Aussicht gestellte materielle Lebensversicherung. Diese übernatürliche Lebensversicherung entsteht durch das Erringen einer Verfügungsgewalt über greifbare Vermögenswerte (Haus, Land, Gold) und über ein indirektes ungreifbares gesellschaftliches Vermögen (Stand, Reputation). Spätestens mit dem „liberalen“ Kapitalismus ist eineallgemeine relative Leibeigenschaft des Proletariats zu einer Norm geworden, die die natürliche soziale Lebensversicherung des Menschen zunehmend aufgelöst und das Streben des Menschen nach einer materiellen Lebensversicherung normalisiert hat. Wir haben es dabei mit einer grundlegenden widernatürlichen Entwicklung in Bezug auf die allgemeine menschliche Selbstorganisation zu tun, da das Streben nach einer materiellen Lebensversicherung die Betroffenen in den Teufelskreis eines suchtartigen immer mehr desselben führt.

Die natürliche Sozialversicherung des Menschen beruht auf Vertrauen, Freundschaft, Empathie und besonderen symbiotischen Beziehungen. Alle diese natürlichen sozialen Werte werden vor allem in Notsituationen wie z.B. einer gesellschaftlichen Krise überlebenswichtig. Der Mensch, der sich ganz und gar für ein letztlich egozentrisches Streben nach einer materiellen Lebensversicherung durch das Eigentum (verabsolutierter natürlicher Besitz) entschieden hat, kann auf eine solche soziale Sicherheit nicht mehr in einer hinreichenden Weise zurückgreifen. Zudem nützt einem solchen Menschenim Ernstfall auch sein ganzes materielles Vermögen, seine Aktien und sein Geld nichts. Wenn es darum geht, sich eine natürliche Nahrung zu beschaffen sind Menschen die als eine soziale Gruppe handeln dem Einzelkämpfer weit überlegen, da eine Gruppe von 15 Menschen tagtäglich ein 10 Mal größeres Gebiet nach Nahrung durchkämmen kann als ein Einzelkämpfer. Auch bei der Jagd ist die Gruppe im Durchschnitt wesentlich effektiver und erfolgreicher als der Einzelkämpfer. Eine materielle Lebensversicherung ist daher biologisch gesehen nie so wertvoll und kann einem Menschen kein derartig tiefgreifendes Sicherheitsgefühl bescheren wie eine soziale Lebensversicherung. Die eingeborene Natur des Menschen lässt sich in dieser Hinsicht nicht einfach betrügen oder umprogrammieren. Vor allem aus diesem Grund gerät ein Mensch mit dem Streben nach einer materiellen Lebensversicherung in ein krankhaftes Verlangen nach immer mehr materiellem Vermögen und Macht, in der vergeblich bleibenden Hoffnung, dass sich seine eingeborene Natur damit irgendwann zufrieden gibt – was niemals der Fall sein kann. Dadurch geraten die Betroffenen in einen Teufelskreis eines immer mehr desselben Strebens nach einer „fortschrittlichen“ materiellen Lebensversicherung ohne jemals wirklich zufrieden zu sein. Wir können daher von einer realen Machtsucht sprechen, die in der Lage ist, die gesamte Selbstorganisation eines Menschen in eine widernatürliche und destruktive Selbstorganisation zu verwandeln. Vor allem dadurch ist der „liberale“ Kapitalismus zu einer Gefahr für die Existenz des Homo sapiens und der Evolution auf der Erde geworden, da er dem machtsüchtigen Streben eines Menschen keine Grenzen setzt. Wohin dies führen kann, machen die heutigen kulturellen Entwicklungen zunehmend deutlich.

Wir können dadurch nachvollziehen, dass jeder sadistische oder masochistische Kolonialismus unweigerlich nach hinten losgeht und überaus destruktive Verhaltensweisen in den Völkern hervorruft. Das, was die europäischen Völker daher in Bezug auf eine zukünftige lebenswerte Kulturgestaltung vor allen Dingen benötigen ist die biologische Aufarbeitung ihrer eigenen Kulturgeschichte und die elementare Erkenntnis, dass der Mensch einen ausreichenden Respekt gegenüber der besonderen symbiotischen Natur jedes Menschen aufrecht erhalten muss. Andernfalls droht der Homo sapiens durchwillkürliche widernatürliche Kulturkonzepte eine derartige Selbstvergiftung des eigenen Geistes und der eigenen Seele zu verursachen, dass er daran scheitern wird. Die 2 Weltkriege im 20. Jahrhundert waren in dieser Hinsicht eine Vorwarnung in Form einer Spitzenentwicklung des Kolonialismus, des Imperialismus und des „liberalen“ Kapitalismus als den bodenlosen Auswüchsen einer widernatürlichen menschlichen Machtsucht.

Das Volk der heutigen BRD hat in Bezug auf die Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte eine besonders schwierige Aufgabe zu meistern, da sie auch in Bezug auf ihre jüngste Geschichte einen großen blinden Fleck kultiviert. Viele Deutsche kennen daher auch die Hintergründe für die am 28.10.1969 von Willy Brandt proklamierte Forderung an das Volk „mehr Demokratie wagen“ nicht. Vor allem die bekannten Journalisten der Nachkriegszeit wie etwa Rudolf Augstein und Ulrike Meinhof geben über die anfänglichen Entwicklungen der BRD einen wichtigen Aufschluss, die zu der Forderung von Willy Brandt geführt haben.

Viel zu oft wurde in den letzten 70 Jahren die Tatsache kritisiert, dass die Deutschen nach dem Krieg nicht mehr mit ihrer unmittelbaren Vergangenheit konfrontiert werden wollten. Da jedoch mehr als 50 % der Bevölkerung aktiv oder passiv am Machterhalt des Nazis mitgewirkt hatten, war das Unerträgliche des ganzen Kriegsgeschehens und des deutschen Scheiterns nicht mit der Notwendigkeit des deutschen Volkes vereinbar, sich auf eine neue Weise erfinden zu müssen. Dass die Deutschen jedoch ab 1970 die psychische Bewältigung ihrer Geschichte nicht nachgeholt haben, erweist sich seit der Jahrtausendwende als ein großer Fehler. In Bezug auf diese Feststellung schaffen die folgenden Auszüge des Buches „Die Ära Adenauer – Einsichten und Ausblicke“ der Fischer Bücherei KG Frankfurt am Main von 1964 eine wichtige Klarheit.

In Bezug auf Konrad Adenauer und dessen weitestgehend alleinige und autoritäre Entscheidung einer deutschen Westanbindung und einer damit einhergehenden langfristigen Teilung des deutschen Volkes, beschreibt Rudolf Augstein seine eigenen Beobachtungen und Feststellungen wie folgt: S. 44 [...] „Wunderbar bleibt nach wie vor, wieso die politischen Parteien und die Wählermehrheit einem nicht sehr ausdruckbegabten und nicht sehr gedankenstarken Greis von großer Willenskraft die einsame Entscheidung überließen, derzufolge kein Versuch gemacht werden sollte, das Auseinanderbrechen der beiden Volksteile in letzter Stunde zu verhindern, dafür aber jener Integrationsversuch, der den Bruch forcieren mußte“.[...]

S. 48 […] „Adenauer wollte, daß die Bundesrepublik „zuverlässige Bundesgenossen“ habe und ein zuverlässiger Bundesgenosse mit einem „tüchtigen Heer“ sei. Dies einfache Konzept überzeugte die traumatisch erschreckten Deutschen westlich der Zonengrenze. Es entsprach ihren innersten Trieben, sich und ihre Habe unbeschädigt aus der Konkursmasse Gesamtdeutschlands in eine Zukunft zu retten, die nur noch das Etikett „Bundesrepublik“ trug und nicht mehr das Schild „Folgen des Hitlerkriegs“. […]

Diese Aufgabe eines deutschen Volksteiles durch einen anderen deutschen Volksteil spielt eine entscheidende Rolle dafür, dass Ostdeutschland heute politisch blau und Westdeutschland politisch schwarz regiert wird. Wer daher glaubt, dass der Solidaritätszuschlag, den die Westdeutschen bis heute aufbringen, genug des guten Willens ist, der stellt das natürliche Wesen einer sich auf eine besonders soziale Weise organisierende menschliche Gemeinschaft nicht in Rechnung. Weder die Westdeutschen noch die Ostdeutschen haben bis heute die Wunde ihrer gemeinsamen sozialen Zäsur verwunden, weshalb heute die westlichen Politiker, die seit der Wiedervereinigung aus dem Osten gekommen sind nach wie vor eine eigenartige Wirkung auf die gesamte Selbstorganisation der Deutschen ausüben. Es ist daher nicht klug, darüber weiterhin einfach hinwegzugehen, und zu riskieren, dass eine möglicherweise kontraproduktive CSU/CDU dominierte Regierung in 4 Jahren von einer AfD Regierung abgelöst wird. Dieskönnte bedeuten, dass das deutsche Volk in 8 Jahren psychisch und auch finanziell am Boden liegt.

Eine 40 Jahre lang andauernde Indoktrinierung durch einen amerikanischen Kapitalismus einerseits und einen russischen Kommunismus andererseits hinterlässt tiefe Spuren in der Struktur des menschlichen Bewusstseins, die nicht ohne weiteres wieder aufzulösen sind. Vor allem die Tatsache, dass viele Westdeutsche in einer liberal-kapitalistischen Raubtiermanier über die Wirtschaft des Ostens hergefallen sind, um auszubeuten, was auszubeutenwar und einen großen Teil der Überreste mehr oder weniger hat verkommen lassen, ist zu einem ständigen Grummeln im Bauch der Ostdeutschen geworden. Es ist daher notwendig geworden, dass die Westdeutschen ihre bislang relativ aufgeblasene ökonomische Selbstverherrlichung nach amerikanischer Manier ganz bewusst reduzieren, um eine aktive menschliche Versöhnung zwischen Ost und West zu fördern. Bislang waren die Deutschen zu sehr mit dem Aufbau einer materiellen Lebensversicherung beschäftigt, um eine Trauer, ein Bedauern und ein gegenseitiges Mitgefühl für die Nachkriegsentwicklung in Deutschland zu finden, die für die deutsche Seele ein wichtiger Balsam wäre. Zu Beginn der BRD und der DDR war vor allem Unsicherheit, war nicht klar, was aus den Deutschen werden würde. Das war für die perfektionistisch geeichten und auf eine absolute Sicherheit bedachten Deutschen eine schwere psychologische Durststrecke. Es war daher auch kein unlauteres Motiv, das zu einer Teilung der Deutschen geführt hat, sondern ein traumatisierter Zustand, der die gesamte Besatzungszeit über bestehen blieb. Dies betraf sowohl die Westdeutschen als auch die Ostdeutschen.

Was beide heutigen deutschen Völker in Ost und West aufarbeiten und überwinden müssen, ist die unterschiedliche Form und Ausprägung ihrer bis 1989 entstandenen Autoritätshörigkeit. Denn es ist diese Autoritätshörigkeit die noch immer verhindert, dass die Deutschen den heute immer notwendiger werdenden kulturellen Paradigmenwechsel für eine echte natürliche Demokratie wagen. Findet die notwendige Korrektur als einer wesentlichen Basis für eine Versöhnung der Deutschen nicht statt, dann werden sich auch die anderen europäischen Völker schwer damit tun sich gegen die gegenwärtigenautokratischen politischen Entwicklungen in der Welt in einer ausreichenden Weise zu wappnen.

S. 64 ff. […] „Die Bundestagswahlen von 1953 und 1957 gaben ihm [Adenauer] eine so unerschütterliche Stellung, daß er seine eigene Parteiorganisation kritisieren konnte, als sei er nicht ihr erster, verantwortlicher Vorsitzender, sondern der Revisor aus Himmelshöhen von einer übergeordneten Instanz. Die Ministerpräsidenten der von der CDU geführten Bundesländer kanzelte er ab, in corpore, ohne Ziel und ohne einen anderen Anlaß als eben den, daß Parteitag war. Im Bundespräsidenten sah er wenig mehr als eine von seinen Gnaden einzuberufenden Schachfigur. Erhard war dazu gerade recht. Würde er, Adenauer, sich freilich selbst zum Bundespräsidenten machen, so war selbstverständlich, daß er seine Machtfülle mit ins neue Amt hinübernehmen müsse. Bundesrat und Bundesverfassungsgericht wurden so kritisiert, als könnten sie unverständlicherweise nicht begreifen, aus welch überlegener Einsicht seine Maßnahmen entstanden . Den CSU-Justizminister brachte er dazu, als privater Treuhänder einer Fernsehgesellschaft mit sich selbst als dem Vertreter der Bundesregierung einen Kontrakt zu schließen. Recht mußte gesprochen werden,aber, bitte sehr, das richtige, das nichtpingelige Recht.
Die Bundesminister führten ihre Geschäftsbereiche nicht im Rahmen seiner Richtlinien, sondern hatten seinen Willen zu vollstrecken. Für die Außenpolitik galt das ohnehin, für die komplizierten fachlichen Probleme des Verteidigungsministeriums galt es nicht. Nur der Finanzminister Schäffer und der Verteidigungsminister Strauß, beide von der CSU, behaupteten gegenüber dem Kanzler eine gewisse Eigenständigkeit. […]

[…] „Man wird Adenauer nicht gerecht, wenn man hinter der Person, die sich aus Zweckbedingtheit zum demokratischen Handeln gezwungen sieht, nicht die eigentliche Struktur sucht, die älter ist als Rousseau und alles demokratische Denken. Es ist die des „Fürsten“ bei Machiavelli, jener aus dem erwachten Selbstbewußtsein des italienischen Stadtbürgertums konzipierten Figur des Staatsführers, der sich über moralische Werte hinwegsetzen darf, ja muß, wenn er seinen Machtwillen nur mit der nötigen virtù, mit der nötigen kämpferischen Tüchtigkeitdurchsetzt, dem andererseits aber auch schon von Machiavelli geraten wird, das Volk zufriedenzustellen und es davon zu überzeugen, daß die Herrschaft des Machthabers für das allgemeine Wohl von Vorteil ist.

Wenn Machiavelli seinem Helden Cesare Borgia nachrühmt, er habe es so gut verstanden „die Menschen zu gewinnen oder zu verlieren“ wenn er sagt, ein kluger Machthaber müsse unliebsame Dinge auf andere abwälzen, dürfe sein Wort nicht halten, wenn ihm dies zum Schaden gereichen würde und wenn die Gründe weggefallen sind, die ihn zu seinem Versprechen veranlaßt haben; wenn er dem Fuchs rät seine Fuchsnatur gut zu verbergen und Meister in der Heuchelei und Verstellung zu sein; wenn er den Cesare Borgia zur Nachahmung empfiehlt, weil der es verstanden habe, Untergebene, die seine unpopulären Befehle ausgeführt hätten, dafür zu strafen, dann muß nicht eigenes betont werden, wer dies Naturtalent in sich trug, bevor er eine Zeile von Machiavelli gelesen hatte - übrigens hat Adenauer zu Anfang des Krieges im Familienzirkel über die Bedeutung Machiavellis referiert. […]

[…] Auch die Charakterzüge, die Machiavelli den Beherrschten als einer Masse zumißt , kommen uns bekannt vor: Diese sind ja so einfältig und gehorchen so leicht den Bedürfnissen des Augenblicks, daß der, der betrügen will, immer einen findet, der sich betrügen läßt; sie sind ferner undankbar, wankelmütig, verlogen, heuchlerisch, ängstlich und raffgierig. Daraus folgt, daß der Machthaber, ein Fürst, nur zu siegen und seine Herrschaft zu behaupten braucht, so werden die Mittel dazu stets für ehrenvoll angesehen und von jedem gelobt. Denn der Pöbelhält sich immer nur an den Schein und den Erfolg; und in der Welt gibt es nur Pöbel.

Man sieht, wer solche Wahrheiten, die man unter des Kanzlers gepriesener„Menschenverachtung“ zu rubrizieren hätte, schon begriffen hatte, ohne daß er es zu lernen brauchte, ist dem Demokraten auf weiten Strecken beträchtlich überlegen. Der Demokrat hinwiederum wird dem Machiavelli über weite Strecken recht geben. Nur lebt eben die Demokratie (und wohl auch das heutige Christentum) davon, daß sie die Menschennatur nicht und ganz und gar für Pöbel hält, nicht ganz und gar für heuchlerisch, ängstlich und raffgierig. Sie lebt von dem nicht sehr beweiskräftigen, aber auch nie widerlegten Glauben, man könne die Menschen etwas vernünftiger, etwas weniger ängstlich und etwas weniger heuchlerisch machen, während der Staatsmann Machiavelli die Menschen so finden wird, wie er sie sieht. […]

Wer diese Beschreibungen des herrschaftlichen Wesens von Adenauer durch einen Zeitgenossen (Herausgeber der Zeitschrift Der Spiegel) zum ersten Mal liest, dem kommen die Schilderungen sowohl befremdlich als auch vertraut vor, weil die Art der heutigen deutschen Politik bereits im Allgemeinen die generelle Abwertung und Geringschätzung des Bürgers realisiert, wie sie durch Machiavelli beschrieben worden ist. Dies hat zu einer geradezu selbstverständlichen politischen Praxis der Politiker geführt, die jeweils anderen Politiker und Parteien zu Sündenböcken für die Ergebnisse der jeweils vergangenen Jahrezu stempeln und die eigene Partei als den Retter der nächsten Jahre vorzustellen. Dabei werden in einer grundsätzlichen Weise die bürgerlichen Interessen überspielt, so dass der Bürger nicht ohne Grund den Eindruck gewinnt, als würde er ständig übergangen.

Wir haben es daher es von Beginn an mit einer Art politischer Infektion der BRD im Sinne einer machiavellistischen Politik zu tun, die schließlich mit der Spiegelaffäre einen Höhepunkt durch einen kulturellen Eklat erreicht hat. Erst dadurch wurde es Willy Brand möglich einem erfolgreichen „Mehr Demokratie wagen“ in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. Seit der Jahrtausendwende löst sich dieser demokratischeFortschritt in Deutschland zusehends wieder auf, so dass die Unerträglichkeit der deutschen Politik immer neue Spitzenerlebnisse einer fragwürdigen politischen Willkür realisiert.

S. 68 ff. […] „Daß jedes nützliche Mittel recht sei, wenn es gelte Wahlen zu gewinnen und an der Macht zu bleiben, diese Überzeugung hat Adenauer mit bezwingender Naivität ausgestrahlt, die Bevölkerung in ihrem Vorurteil befestigend, daß Politik ein schmutziges Geschäft sei. Derkrasse Eigennutz der an der Macht befindlichen Partei wurde so sichtbar über Gemein- und Staatswohl erhoben, daß die moralische Legitimation den Eigennutz der Einzelnen und der Gruppen zu dämpfen, nicht nur dem Kanzler selbst, sondern allen Staatsdienern bis hin zum Bundespräsidenten abhanden kam. […] Dies System hatte, wie schon Alfred Grosser bemerkt hat einen etwas infantilen Charakter. Die Deutschen kamen zu Adenauer wie der verlorene Sohn nach wüsten Abenteuern zurück zum Vater: abgebrannt und erschöpft. Ihnen schlachtete er das Kalb des Vergessens, des Nicht-mehr-verantwortlich-Seins für Gewesenes und Künftiges, des friedlichen Geldverdienens bei allseitig gutem Gewissen. Das Deutschland, dessen Regierung er 1949 übernahm, war kaum zur Buße und Einsicht bereit. Kein Kanzler hätte reüssieren können, wenn er das Ungeheuerliche der jüngsten Vergangenheit in das Zentrum seines Tuns und Denkens gestellt hätte.

Es ist wahr, daß die auf das deutsche Wehrpotential erpichten westlichen Alliierten die Deutschen in ihrem platten Nützlichkeitsdenken bestärkt haben. So konnte Methode darin liegen, den Ostlandfahrer Oberländer ins Kabinett zu nehmen, weil er den BHE [Die Partei „Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten“] mitbrachte. Aber offenbar haben die Alliierten den Kanzler nicht gezwungen, zum zweitmächtigsten Mann im Staat einen Beamten zu machen, dessen Unterschrift unter etlichen der beschämendsten Dokumente deutscher Geschichte steht, der, so die Stuttgarter Zeitung, mitverantwortlich war für einen Teil, und zwar den furchtbarsten Teil der nationalsozialistischen Gesetzgebung. Bei der letzten Romreise des Kanzlers durfte dieser Hans Globke nicht fehlen. Es ist wohl nicht vermessen, die Frage zu stellen, ob die Bundesrepublik dauerndes Ansehen und solide Stärke errang, als man sich leichthin dazu verstand, die nützlichen Belasteten um der Remilitarisierung willen zu pardonieren und in den Staatsdienst einrücken zu lassen – die SD- und Gestapo-Leute zweckmäßigerweise gleich in den demokratischen Verfassungsschutz, wo sie mit dem Abhören der Telephone ohne Unterbrechung fortfahren konnten. Man wird der Ära Adenauer den Makel nicht wegglorifizieren, daß sie mehr als das Bismarck-Reich, Lösungen außerhalb der Legalität bevorzugt hat. […]

S. 71 f. […] Übel, die nicht zu sichtbarer Unzufriedenheit führten, interessierte ihn [Adenauer] nicht, so etwa die Zusammenballung wirtschaftlicher Macht in den Händen einiger weniger Großbanken und Konzerne, die seinem eher mittelständigen Gesichtswinkel hätte suspekt erscheinen müssen. Dem nicht sehr erfolgreichen Kampf seines Wirtschaftsministeriums gegen die Kartelle folgte er mit schadenfrohem Desinteresse. Kein für das Gemeinwohl noch so wichtiges Zentralthema der Innenpolitik, dem der Interessendruck fehlte, ist in diesen 14 Jahren angepackt worden. […] Dem nochungefestigten Staat wurden Kraftproben erspart. Innerhalb der CDU vermied er Richtungskämpfe, die nicht auf Parteitagsreden beschränkt geblieben wären, wenn ein Kanzler mit weltanschaulichem, wirtschaftsideologischem oder auch nur sozialem Engagement die Ökonomie des Landes bestimmt hätte. […]

Im Grunde genommen könnte man dieses Regierungsrezept auf die letzten 20 Jahre übertragen und nur wenige Unterschiede in der Art finden, wie die Politik in der BRD in dieser Zeit betrieben wurde.

S. 106 ff. Ulrike Meinhof: […] „Eigentlich ist alles schon einmal gesagt worden: Daß die Stadt Bonn finsterste rheinische Tourismusprovinz ist; daß Adenauer, schon als er sein Amt antrat, verdammt alt war; daß seine Politik der ausschließlichen Westorientierung nur um den Preis der deutschen Wiedervereinigung durchgeführt werden konnte; daß viel zu viele alte Nazis in der Armee, in den Ministerien, in der Justiz und in der Polizei, in der Lehrerschaft, kurz: in Ämter und Würden sitzen; und daß das Beste an der Bundesrepublik ihr Grundgesetz ist, welches bezeichnenderweise zwar nicht ohne Adenauer, aber vor seiner Ära entstand. […] Vierzehn Jahre Adenauer haben aus 55 Millionen Deutschen, Schreibern und Lesern, Politikern und Kommentatoren, Zuschauern und Produzenten an Fernsehschirm und Leinwand ein Volk von Halbinformanten und Halbinformierten gemacht, von denen die einen nur die Hälfte dessen sagen, was sie wissen und von denen die anderen nur die Hälfte dessen erfahren, was sie brauchen; belastet mit Vorurteilen, umgeben von Tabus, eingeschnürt in Illusionen, so daß sie ihre eigenen Vorteile nicht mehr zu erkennen vermögen, ihre eigenen Interessen nicht mehr wahrzunehmen. […] Sie lebt an sich selbst und ihrer Geschichte, vorbei, die Bevölkerung der Bundesrepublik, uninformiert, unaufgeklärt desorientiert, unentschieden zwischen Pril und Sunil, im Bilde über Alete-Kinderkost und Küchenmaschinen, nicht über Nichtangriffspakt und kernwaffenfreie Zonen. Die da zu wenig von sich selbst wissen, um für sich selbst sorgen zu können, zu wenig von der Welt, um – wenn alle vier Jahre gefragt - zu wissen, was eigentlich zur Auswahl steht, sind aber bestens unterrichtet über die Unterschiede zwischen den Partys des römischen Hochadels und denen der ordinären römischen Geldleute, kennen Mädchen und Männer der britischen High Society, nackt und bekleidet, wissen alles über die Gefühle einer persischen Ex-Kaiserin. Vielleicht wissen sie noch etwas über Ausbeutung in Brasilien, Betrug inHongkong, Armut und Korruption in Sizilien, Mord in Griechenland, Rassenkrawall in den USA, Apartheid in Kapland, dessen sich die illustriertePresse alleweil mit Sorgfalt annimmt, was aber das Dilemma der Kenntnislosigkeit von dem, was im eigenen, geteilten, gerüsteten Land geschieht nicht aufwiegt.[…]

Auch in dieser Hinsicht hat sich die deutsche Gesellschaft in den letzten 60 Jahren nur wenig verändert. Die vorangegangenen Textauszüge wurden vor über 60 Jahren geschrieben. Da in dieser Zeit die ab 1985 einsetzende neoliberale Politik und Wirtschaft den kulturellen Leistungsdruck für jeden Menschen sukzessive immer weiter erhöht hat, werden die kulturbedingten psychischen undsozialen Krankheitssymptome und eine reale ideologische und emotionale Degeneration der Menschen im westlichen Kulturkreis heute langsam aber sicher brisant. Daher haben vor allem die Deutschen ein zunehmendes Problem damit, sich auf eine biologische und soziale Weise zu organisieren.

Dadurch, dass die Standeskultur des westlichen Kulturkreises seit der Erfindung des Radios und des Fernsehers einen ständigen inneren ideologischen und emotionalen Krieg in allen Bürgern verursacht, ist Ulrike Meinhof, eine 1964 geachtete Journalistin, dahin gekommen, am 14. Mai 1970 zu einem Mitglied der RAF zu werden. So weit muss heute kein Mensch mehr gehen, da der Mensch heute einen ausreichenden Zugangzu einem globalen Wissen abseits der Sensationspresse und der geeichten kulturellen Bildung hat. Dadurch ist die Gefahr geringer geworden, sich in einer absolutistischen ideologischen Echokammer eines Kommunismus oder anderer idealistischer „ismen“ zu verlieren. Der heutige Mensch kann zudem die Möglichkeiten des Internets für die Begründung neuer Initiativen nutzen. Vor allem die Europäer haben dadurch heute die Möglichkeit einen neuen Weg der Selbstfindung und der Selbstorganisation zu beschreiten und den Kulturfluch zu beenden, den die Standeskultur seit über 6000 Jahren über jede neue Generation bringt.

Ein solcher neuer Weg wird durch die jüngsten weltpolitischen Entwicklungen für alle europäischen Völker immer dringlicher, da sich Donald Trump ganz offen an Präsident William McKinley (Präsidentschaft von 1897 -1901) orientiert, der den offiziellen amerikanischen Kolonialismus und Imperialismus eingeläutet und Amerika so groß gemacht hat, wie es heute ist. Die Ausrichtung von Donald Trump für ein „Make America Great Again“ beinhaltet daher auch einen Paradigmenwechsel für eine neue imperiale und koloniale Politik. Dazu gehört bislang die Aufkündigung der Teilnahme an der WTO, der geplante Austritt aus der NATO und die symbolische Botschaft, die Donald Trump in Bezug auf die Ukraine gesetzt hat. Es gelten daher fortan vor allem koloniale und imperiale amerikanische Interessen, so dass die Ukraine auch als ein Präzedenzfall dafür betrachtet werden kann, wertvolle Rohstoffefür Amerika zu sichern. Dabei bleibt eine weitergehende koloniale Verwertung der Ukraine offen, da es keine amerikanischen Sicherheitsgarantien mehr gibt, weder für die Ukraine noch für Europa. Der von Donald Trump öffentlich bekundete Wille Grönland, Kanada, Palästina und weitereGebiete zu übernehmen haben allen Völkern wieder in Erinnerung gerufen, dass die kolonialen und imperialen Interessen der Amerikaner nicht nur durch die massive Schlagkraft des US-Militärs, sondern auch mit Hilfe der Internetkonzerne, durch die NSA, durch die CIA und neuerdings auch durch Starlink durchgesetzt werden können.

Starlink selbst kann bereits als ein amerikanischer Akt der kolonialen und imperialen Willkür betrachtet werden, auch wenn die Verwirklichung durch eine öffentlich geförderte private Firmenkonstellation erfolgt ist. Dadurch wurde eine gewisse Bandbreite der Erdumlaufbahn zum Privateigentum eines einzigen Menschen, ohne irgendeine Absprache mit der UNO. Bislang geht dagegen nur ein Konsortium von amerikanischen Astronomen vor, um sicherzustellen, dass der Mensch auch in Zukunft noch astronomische Forschungen betreiben kann. Es findet heute bereits ein regelrechter Wettlauf für die Besetzung der Erdumlaufbahn mit Satelliten nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ statt, der langfristig das Aussehen der Erde vom Weltraum aus gesehen in ein unschönes Bild verwandeln kann. Dies macht in einer unmissverständlichen Weise deutlich, dass die Politik von Donald Trump Amerika nicht nur wieder „great“, sondern auf eine willkürliche Weise noch „greater“ machen soll.

Da sich die deutsche Politikgestaltung seit Adenauer nicht wesentlich verändert hat und es sich die Politiker seit der Übernahme des amerikanischen Neoliberalismus nach der Jahrtausendwende äußerst bequem in Deutschland gemacht haben, besteht die Gefahr, dass das genehmigte 500 Milliarden BRD Investitionspaket aus einem Mangel an handfesten Ansätzen dafür eingesetzt wird, die goldenen 20er Jahre in der BRD zu wiederholen. Es ist bislang nicht zu erkennen, auf welche Weise das Geld helfen wird die Herausforderungen zu meistern, vor die sich nicht nur die Deutschen, sondern auch die anderen europäischen Völker heute insgesamt gestellt sehen.

Die bereits augenscheinlich gewordene relative Unfähigkeit der BRD und der EU eine adäquate Antwort auf diese Problemstellungen zu finden, wird auch durch die seit über 100 Jahren bestehende zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung zu den Amerikanern mitverursacht. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg hat eine intensive Einmischung der Amerikaner in die finanzielle Organisation der Weimarer Republik eingesetzt, was den Deutschen unter anderem die goldenen 20er Jahre beschert hat. Die Aufkündigung der entsprechenden amerikanischen Kredite mit der Börsenkrise von 1929 hat Deutschland in die Verarmung getrieben und dieArbeitslosenquote derart massiv erhöht, dass ein fruchtbarer Boden für die Nazis in Deutschland entstanden ist. Es ist daher grundsätzlich nicht ungefährlich große Kreditsummen in ein Wellness-Füllhorn zu verwandeln. Eine solche Erkenntnis macht es empfehlenswert einige Hintergrundinformationen über die Person zu einzuholen, die über die Verwendung der riesigen genehmigten Kreditsummen der BRD aller Voraussicht nach bestimmen wird.

Süddeutsche Zeitung 31.10.2018

Karriere von Friedrich Merz: Blackrock, die unbekannte Finanzmacht

Seit dem Frühjahr 2016 sitzt der 62-Jährige dem Aufsichtsrat der deutschen Abteilung von Blackrock vor, wobei seine Rolle weit hinausgeht über das sonst übliche Aufgabenspektrum. Einen wie Merz holt man sich, weil er ein exzellenter Wirtschaftsanwalt ist, weil er weiß, wie ein Aufsichtsrat zu funktionieren hat. Viel wertvoller aber sind für Blackrock sein Adressbuch, seine Kontakte in die Politik und in die Chefetagen deutscher Konzerne. Merz sollte als Türöffner fungieren für einen der mächtigsten Finanzkonzerne, die es jemals gab. Dort ist man heute zufrieden.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-friedrich-merz-1.4191123
31.10.2018


Monitor Jochen Taßler, Lutz Polanz 03.12.2020

Beitrag: Friedrich Merz und BlackRock: Plötzlich alles grün?

Georg Restle:„Hohe Ansprüche, das gilt auch für diesen Mann. Friedrich Merz will schließlich Kanzler werden. Allerdings hat der Mann da ein nicht zu unterschätzendes Problem am Hals. Und das hat viel mit seiner Vergangenheit bei einem Unternehmen zu tun, das man wohl – ohne zu übertreiben – als einen der Giganten der kapitalistischen Weltordnung bezeichnen kann. Der Finanzriese BlackRock jongliert mit einem Vermögen, das mehr als doppelt so hoch ist wie das deutsche Bruttoinlandsprodukt. Jede Menge Macht und jede Menge Investitionen in schmutzige, klimaschädliche Geschäfte. Das macht sich nicht gut für einen möglichen Kanzlerkandidaten, der zur Not auch mit den Grünen regieren will. Und deshalb poliert Friedrich Merz jetzt kräftig am Image seines ehemaligen Arbeitgebers – und an seinem eigenen gleich mit dazu.

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/pdf-1282.pdf


Finanzmarktwelt 13.03.2025 Markus Fugmann

Heute wird im Bundestag die Debatteüber den Schulden-Tsunami debattiert, den der ehemalige Aufsichtsrat-Vorsitzende von BlackRock Deutschland, Friedrich Merz, mit der SPD verhandelt hat. Das ging ja ziemlich schnell bei Friedrich Merz: im Wahlkampf war die Schuldenbremse noch die heilige Kuh – nun soll mit Deutschland plötzlich das „letzte Sparschwein der Welt“, also das letzte große Land mit solider Finanzpolitik, geschlachtet werden. Laut Berichten (Stern) war der vermeintliche plötzliche Sinneswandel von Friedrich Merz schon länger geplant – und nach dem Trump-Selenskyj-Eklat im Weißen Haus wurde die Gelegenheit genutzt. Ist es Zufall, dass es kurz zuvor massive Kapitalströme von (wohl vorwiegend amerikanischen) Großinvestoren in den Dax gab? Ist es Zufall, dass mit DOGE nun die Schulden-Orgie in den USA endet – und daher eine neue Schulden-Orgie im wichtigsten Land Europas für BlackRock und Co daher gerade recht kommt?

https://finanzmarktwelt.de/merz-blackrock-sparschwein-deutschland-wird-geschlachtet-videoausblick-342099/

Friedrich Merz und die deutsche Parteienlandschaft praktizieren gegenwärtig ein Überfahren des deutschen Volkes in der Tradition von Konrad Adenauer, wobei das geplante Ausschütten eines Füllhorns voller Geld ganz im Sinne von Block Rock Amerika und Black Rock Deutschland ist. Im Falle eines Misserfolgs ist jedoch nicht nur die Kreditwürdigkeit von Deutschland, sondern auch die Existenz der nächsten deutschen Generationen gefährdet. Als Begründung für diese hohe Kreditsumme wurde auf die Notwendigkeit einer Strukturreform in Deutschland hingewiesen, als der Voraussetzung dafür, dass Deutschland wieder zu einem attraktiven Wirtschafts-Standort werden kann. Es handelt sich bei dieser Reform auch um die Veränderung der Strukturen in der Exekutive, die unter Konrad Adenauer in der BRD entstanden sind. In den letzten 40 Jahren hat sich vor allem in Bezug auf die deutsche Bürokratie gezeigt, dass sie einen nicht länger vertretbaren immer größeren Teil der Zeit und der Energie aller Wirtschaftsunternehmen in Deutschland in Anspruch nimmt. Trotz dieser allgemeinen Feststellung sind die allgemeinen Belastungen durch eine in vieler Hinsicht unsinnige und überflüssige Bürokratie stetig weiter gewachsen. Diediesbezüglichen Forderungen der Legislative an die Exekutive wurden daher schlicht und ergreifend nicht gehört. Wer daher die Zähigkeit in Rechnung stellt, mit welcher die Exekutive auf allen bürokratischen Ebenen an dem jeweils „Bewährten“ festhält, dem wird klar, dass die Gefahr nicht unerheblich ist, dass das große Füllhorn der 500 CDU/CSU Milliarden relativ ergebnislos im Sand der Zeit versickert. Das deutsche Volk könnte daher abermals einen heftigen politischen Kater aus einem zweiten Geldrausch in der Art der goldenen Zwanziger Jahre erwachen und denheute bereit stehenden blauen politischen „Rettern in der Not“ den Auftrag erteilen Deutschland und Europa in ein neues Fiasko zu führen.

Es stellt sich daher auch heute zurecht die Frage, für wen und was die deutschen Politiker arbeiten? Die Notwendigkeit für diese Frage ist in der Tatsache begründet, dass die Schonzeit für einen allgemeinen politischen Blindflug der Deutschen vorbei ist. Die seit der Jahrtausendwende stattfindende fortschrittliche Normalisierung einer politischen Respektlosigkeit gegenüber dem Bürger nach dem Vorbild Konrad Adenauers hat dazu geführt, dass die Deutschen die durch ihre Geschichte deutlich gewordenen Mängel und Schwächen bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet haben. Dadurch droht sich diese Geschichte zu wiederholen.

Die globalen politischen Vorzeichen machen deutlich, dass ein neues Zeitalter eines modernen Kolonialismus und Imperialismus vor der Haustüre eines jeden steht, was sich auch durch eine allgemein zunehmende amoralische, asoziale und willkürliche globale Kulturpolitik verdeutlicht. Die drei Haupttriebfedern dieses neuen Kolonialismus und Imperialismus sowohl nach Außen als auch nach Innen sind gegenwärtig Donald Trump, Xi Jinping und Wladimir Putin. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass diese Autokraten den kolonialen und /oder imperialen Einfluss auf Deutschland und die anderen europäischen Länder bei jeder sich bietenden Gelegenheit erhöhen werden. Dies kann nur durch eine klare gemeinsame Strategie der europäischen Völker verhindert werden, die bislang jedoch nicht in Sicht ist. Die Deutschen und die anderen europäischen Völker haben daher im Grunde heute gar keine andere Wahl, als sich einen inneren Ruck zu geben und „mehr Demokratie zu wagen“. Nur auf diese Weisekönnen die sich demokratisch einigenden Völker eine starke Phalanx gegen das heute sich vor aller Augen neu formierende globale koloniale Krebsgeschwür bilden.

Es gibt bereits seit der Jahrtausendwende eine außerparlamentarische Opposition zum amerikanischen Neoliberalismus und zu der von den amerikanischen Oligarchen verfolgten neuen Weltordnung. Diese Opposition hat vor allem über die Plattform YouTube vieles angekündigt, was politisch und wirtschaftlich in den letzten 10 Jahren umgesetzt wurde. Die wichtigste Schlussfolgerung, die der Mensch daraus heute ziehen kann, ist die Feststellung, dass die Erkenntnis von Tatsachen und Wahrheiten alleine nicht, wie es das Sprichwort „Wissen ist Macht“ verspricht, frei macht. Man muss aus den erkannten Fakten und Wahrheiten auch entsprechende Konsequenzen durch konkrete Handlungen ziehen, damit man einen wirklichen Einfluss auf die natürliche und die kulturelle Realität nehmen kann. Das bedeutet auch, dass alleine die Rolle des Studenten und Zuschauers nicht ausreicht, um die natürliche Realität zu verändern, da derZuschauer zwar visuell Teil eines Geschehens werden kann, so wie dies bei einem Fernsehfilm der Fall ist, tatsächlich verändern aber kann der Zuschauer dabei nichts, weder den Fernsehfilm noch seine Auswirkungen.
Wirkliches Leben bedeutet etwas ganz anderes, da der Mensch dabei jeweils Teil eines kreativen einmaligen Geschehens ist, von dem nie sicher ist, wie es ausgeht und was es für Folgen hat. Ist der Mensch nicht geübt das auszuhalten, weil er in allem nach einer absoluten Sicherheit strebt, dann bleibt er ein abgespaltenes, isoliertes und damit behindertes Wesen, das keinen Einfluss auf seine Lebensumstände nehmen kann und dadurch ohnmächtig bleibt. Der dadurch entstehende psychologische Kokon trennt heute die meisten Menschen von der natürlichen Lebensrealität so effektiv wie eine Mauer aus Stein. Von dieser Selbstisolierung muss sich der Kulturmensch heute befreien, damit er mit seinen Nächsten durch eine aktive natürliche und soziale Gestaltung des Lebens zu einer zukunftsfähigen Kulturgestaltung beitragen kann.

Immer dann, wenn es einem Machtmenschen gelingt, ein derart unerträgliches Weltbild zu zeichnen oder sich derart unerträglich zu verhalten, dass sich die damit konfrontierten Menschen hinter einen künstlichen Schutzwall zurückzuziehen, bauen diese Menschen eine künstliche Isolierung zwischen sich und der Welt auf, die das seelische Sicherheitsempfinden sicherstellen soll. Dies gelingt jedoch nur bei Erfahrungen, die im natürlichen menschlichen Beziehungsrahmen bleiben, nicht aber bei Erfahrungen, die bereits so asozial und widernatürlich sind, dass sie der Mensch nicht fassen bzw. ertragen kann. Sobald durch unerträgliche Erfahrungenpanische oder allergische Reaktionen ausgelöst werden kapselt sich der Betroffene in einer übernatürlichen, absolutistischen Weise von der äußeren Realität ab. Dadurch bleibt er in der Regel so lange ein Gefangener dieserübernatürlichen Isolation, bis er das Erlebte verarbeiten kann oder bis so viel Zeit vergangen ist, dass das Erlebte von selbst aus dem Bewusstsein schwindet. In dieser Zeit können die Betroffenen keinen natürlichen Einfluss auf das reale Leben generieren, weil sie Gefangene ihrer übernatürlichen Verunsicherung und Verängstigung bleiben.

Wird ein Mensch daher zu oft oder regelmäßig mit einem übernatürlichen unerträglichen Verhalten anderer Menschen konfrontiert, dann wird die Gefangenschaft innerhalb einer übernatürlichen Isolierung und der entsprechenden Angstzustände chronisch. Wer dies nachvollziehen kann, der kann vielleicht zum ersten Mal verstehen, wie es möglich ist, dass man einen Menschen zu einem Sklaven, zu einem autoritätshörigen Menschen und zu einem psychisch kranken Menschen machen kann. Erst durch diese Klarheit kann sich der Mensch in einer bewussten Weise gegen diese Gefahren wappnen und schützen.

Der Mensch ist heute in eine globale Kultursituation gelangt, in der er sich auch nicht mehr durch dicke ideologische und emotionale Mauern, die er um sich errichtet, vor einer immer„normaler“ werdenden asozialen, widernatürlichen und unerträglichen Willkür in der Kultur hinreichend schützen kann. Wir haben es daher in den Kulturen bereits mit einer potenzierten machiavellistischen Politik zu tun, die auf eine professionelle Weise ideologische, materielleund körperliche Unerträglichkeiten produziert, um die Masse der Menschen dazu zu verleiten sich innerhalb eines künstlichen ideologischen und psychologischen Kokons abzukapseln. Dadurch wird das Volk immer ohnmächtiger und wird zu dem „Pöbel“ den Machiavelli beschreibt und der dem gegenwärtigen „Herrenmenschen“ das scheinbare Recht gibt, das Volk geringzuschätzen und in einer willkürlichen Weise zu regieren.

Der Adel, oder das blaue Blut zeigt sich daher seit jeher vor allem in der geübten „Kunst“ der Erzeugung von Unerträglichkeiten, die das jeweilige Volk erfolgreich in Schach zu halten vermag. Dadurch büßt der Pöbel mit der Zeit durch das unweigerlich wirksam werdendes Gesetz der natürlichen Ökonomie seine natürlichen kreativen Fähigkeitenfür eine gesunde Selbstorganisation und Gemeinschaftsorganisation zunehmend ein. Durch diese „normale“ komplexe Herrschaftsagenda einer Standeskultur entsteht im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung genau das, was die Herrscher als Argument anführen: weshalb sie Herrscher im Sinne einer natürlichen Ordnung sind. Es ist dieser von den Menschen selbst erzeugte regelrechte ideologische und soziale Teufelskreis, der die Standeskultur aufrecht erhält. Dadurch kommt es seit 5000 Jahren in den Standeskulturen früher oder später zu einer regelrechten Explosion der Gewalt in Form von Kriegen oder aber zu einer bodenlos werdenden Depression, die das Ende der


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