Anschlag in Mannheim - So helfen Sie jetzt Ihrem Kind / Ratgeber der SOS-Kinderdörfer weltweit

(ots) - Erneut ein Anschlag, erneut ein Schock für das ganze Land. Gerade für junge Menschen sind solche Ereignisse wie der aktuelle Anschlag in Mannheim sehr schwer zu begreifen, belastend und können starke Gefühle auslösen. Viele Kinder und Jugendliche haben Angst, dass so etwas auch in ihrer Nähe passieren könnte. Auch für Eltern ist ein extremes Ergebnis wie dieses nicht einfach. Viele fragen sich, wie Sie ihre Kinder am besten unterstützen können.
Die Experten und Expertinnen der SOS-Kinderdörfer haben einige Tipps zusammengetragen.
Sprechen Sie faktenbasiert darüber
Versuchen Sie nicht, den Grund für die Ergebnisse vor Ihrem Nachwuchs zu verheimlichen oder zu verharmlosen. Unsicherheit erzeugt noch mehr Angst. Sprechen Sie mit Ihrem Kind ehrlich und altersentsprechend darüber, ohne zu beschönigen oder zu dramatisieren. Eltern können auch ihre eigene Betroffenheit äußern, ohne gleichzeitig ausgeliefert und schutzlos zu wirken. Bleiben Sie bei den Fakten, verfolgen Sie den aktuellen Erkenntnisstand von Polizei oder Landesregierung und sehen Sie von der Verbreitung unbestätigter Gerüchte ab.
Alle Gefühle sind erlaubt
Jedes Kind geht mit derartigen Ereignissen individuell um und zeigt seine Emotionen anders. Lassen Sie alle Gefühle zu: Trauer, Angst, Wut, Frustration, Ärger - alles darf sein und ist völlig normal. Nehmen Sie diese Gefühle ernst und spielen Sie sie auf keinen Fall herunter. Wenn Kinder spüren, dass sie ihre Emotionen rauslassen dürfen und jemand für sie da ist, können sie besser zurRuhe kommen und die Ereignisse verarbeiten.
Fragen Sie nach
Fragen Sie, wie es Ihrem Nachwuchs im Speziellen damit geht beziehungsweise was sie oder er wissen möchte. Lassen Sie Ihr Kind auch selbst sagen, was es gerade braucht, um sich besser zu fühlen. Beantworten Sie Fragen wahrheitsgemäß. Wenn Sie etwas selbst nicht beantworten können, sagen Sie das ehrlich. Kinder unter zehn Jahren sollten nicht allein Nachrichtensendungen ansehen. Hierempfiehlt es sich, gemeinsam kindgerechte Informationen einzuholen. Tageszeitungen oder spezielle Plattformen bieten mittlerweile für Kinder aufbereitete Inhalte zu derartigen Themen.
Mit Jugendlichen sollten Sie sich die Berichterstattung gemeinsam ansehen, zeigen Sie ehrlich Ihre Gefühle und tauschen Sie sich aus. Bei Fragen können Sie auch gemeinsam recherchieren.
Bewusste Nachrichtenpausen
Derartige Geschehnisse sind in den Medien und derÖffentlichkeit meist über einen längeren Zeitraum hinweg omnipräsent. Es ist wichtig und richtig, sich darüber zu informieren und ganz normal, dass man davon betroffen und mitgenommen ist. Ganz wichtig ist aber auch - nicht nur für Kinder und Jugendliche - sich dazwischen bewusst eine Pause von der Berichterstattung zu gönnen, um zur Ruhe zu kommen und den Overload an Nachrichten zu verdauen. Auch Ablenkung und Zerstreuung durch eine gemeinsame Aktivität, wie etwa ein Spaziergang, ein Brettspiel, etc. tut in solchen Momenten gut.
Holen Sie sich Unterstützung
In derartigen Ausnahmesituationen sindÄngste, Ohnmachtsgefühle oder Unsicherheiten ganz normal - auch für Erwachsene. Sollten Sie das Gefühl haben, allein damit nicht zurecht zu kommen, zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen.
(Mit freundlicher Unterstützung von Rat auf Draht, der Elternseite der SOS-Kinderdörfer in Österreich.)
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
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Datum: 04.03.2025 - 04:30 Uhr
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