Jana Alles von Smart Parents: Schluss mit Anschreien–So erkennen und verändern Mütter ihre negativen Reaktionsmuster
(ots) - Fest steht: Wer seine Kinder anschreit, riskiert, ihnen dauerhaft zu schaden. Die Liste möglicher Folgen ist lang: Aggressionen, unterdrückte Emotionen und Schlafstörungen sind nur wenige davon. Doch dessen sind sich die wenigsten Mütter bewusst. Umso wichtiger ist es, diesem Verhalten ein Ende zu setzen. Wie das gelingt, erfahren Sie hier.
Immer wieder schreien Mütter ihre Kinder aus Verzweiflung an – doch in den meisten Fällen entschuldigen sie sich danach, das Kind verzeiht und alles ist wieder gut, oder? Nein! Die traurige Wahrheit ist: Die meisten Mütter glauben, das Anschreien ihrer Kinder habe keinerlei Auswirkungen auf deren Verhalten – doch das ist falsch. Tatsächlich ist das Anschreien der Kinder nämlich eine Form emotionalen Missbrauchs, der laut mehreren Studien ebenso schlimme Auswirkungen auf ein Kind haben kann wie körperlicher Missbrauch. So belegen Forscher der Wingate Universität in North Carolina sowie des University College in London (https://happyeltern.de/kinder-anschreien-kann-langfristige-psychische-schaeden-verursachen-warnt-eine-neue-studie-ein-verborgenes-problem/) beispielsweise, dass verbaler Kindesmissbrauch, auch Childhood Verbal Abuse – kurz CVA genannt, der sich primär auf dasAnschreien der Kinder bezieht, negative Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit der Kinder haben kann. Die Gründe für das Schreien sind vielfältig, basieren jedoch in den meisten Fällen in der Vergangenheit der Mütter selbst finden: Schon banale Dinge wie das Austesten von Grenzen, fehlende Kooperation oder ein Wutanfall können bei Müttern bestimmte Trigger, also Reize, auslösen, die zu Überforderung führen – sie wechseln in den Angriffsmodus und schreien ihre Kinder an. „Studien belegen, dass Anschreien langfristig negative Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit während des gesamten Lebens haben kann“, mahnt Jana Alles von Smart Parents. „Es handelt sich um ein verborgenes Problem, das im schlimmsten Fall zu Problemen wie Depressionen, Ängsten oder Suchtverhalten führen kann. Anschreienbelastet am Ende aber nicht nur das Kind, sondern auch die Mutter selbst, die Angst hat, dadurch die Bindung zu ihrem Kind zu verlieren.“
„Viele Mütter berichten von einem Gefühl der Überforderung: Sie haben Schuldgefühle und Selbstzweifel, weil sie nicht die Mutter sein können, die sie eigentlich gerne wären oder selbst gebraucht hätten“, fährt die Expertin fort. „Es entsteht ein ewiger Teufelskreis, der die Verbindung zwischen Mutter und Kind belastet. Doch die gute Nachricht ist: Diese belastende Reaktionsdynamik kann überwunden werden.“ Jana Alles weiß genau, wovon sie spricht: Sie ist nicht nur selbst vierfache Mutter, sondern weiß aus der erfolgreichen Begleitung von über 250 Müttern, die ihre Kinder früher angeschrien haben auch, welche weitreichenden Folgen ein solches Verhalten auf die Kinder haben kann: Die Liste ist lang und reicht von unterdrückter Trauer oder Wut über ein niedriges Selbstwertgefühl, Aggressionen, Ängste oder Zwängen bis hin zu körperlichen Beschwerden oder sogar Burnout, Depression und vielen mehr. In ihrem Coaching hilft sie Müttern dabei, die Ursachen ihres Verhaltens zu identifizieren und ihnen auf den Grund zu gehen. So gelingt es Müttern, das Schreien aus dem Umgang mit ihren Kindern zu verbannen und eine harmonische und gelassene Beziehung zu ihrem Kind zu führen, das so endlich mit einem gesunden Selbstwertgefühl aufwachsen kann.
Die unsichtbare Gefahr des Anschreiens: Wie unbewusste elterliche Reaktionen das Leben von Kindern für immer prägen
„Viele Mütter tun sich schwer damit, ihre eigene Kindheit von ihrem elterlichen Verhalten zu trennen“, erklärt Jana Alles von Smart Parents. „Oft sind sie sich nicht bewusst, dass ihre Reaktionen auf ihr Kind stark von Erfahrungen aus ihrer eigenen Kindheit geprägt sind –und weniger mit dem Verhalten ihres Kindes zu tun haben.“ Dabei liegt der Fokus der meisten Mütter darauf, Wege zu finden, ihr Kind „besser“ zu erziehen, anstatt die eigenen Triggerpunkte zu hinterfragen, die häufig tief in der Vergangenheit verwurzelt sind.
Das Problem dabei: Den meisten Müttern ist schlichtweg nicht bewusst, dass ihr Verhalten langfristige Auswirkungen auf ihr Kind haben kann. Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie gelegentlich oder wiederholt angeschrien werden, entwickeln oft nicht nur ein niedriges Selbstbewusstsein, sondern lernen auch, ihre Gefühle zu unterdrücken. Häufig äußert sich das früher oder später in Aggressionen, Ängsten oder Schlafstörungen und Co.. Ein weiteres häufiges Symptom sind Ängste vor Kontrollverlust oder Ablehnung, die zu einem übermäßigen Bedürfnis führen können, es anderen Menschen recht zu machen. Kinder, die unter solchen Bedingungen aufwachsen, haben oft Schwierigkeiten, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Nicht selten entwickeln sie einen Perfektions- oder Kontrollzwang, der wiederum mit einem hohen Risiko für Burnout und Depressionen einhergeht. Die langfristigen Auswirkungen von regelmäßigem Schreien sind also auf keinen Fall zu unterschätzen. Das bestätigte auch Prof. Sabrina Suffren, die als Studienleiterin im Rahmen einer Forschungseinheit der Universität Montreal für psychologische Fehlanpassungen sogar Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung der Kinder feststellte in einer Pressemitteilung (https://nouvelles.umontreal.ca/en/article/2021/03/22/does-harsh-parenting-lead-to-smaller-brains/):"Wir konnten erstmals aufzeigen, dass harte Erziehungspraktiken, die nicht mit körperlicher Gewalt einhergehen, mit einer ähnlichen Verwirrung der Gehirnstruktur verbunden ist, wie wir sie sonst von Opfern schwerwiegender Missbrauchshandlungen kennen."
So gelingt der Weg zu langfristiger Veränderung
Um zu reflektieren, ob ihr elterliches Verhalten durch die eigene Kindheit geprägt ist, können sich Mütter einige gezielte Fragen stellen. Fühlen sich Mütter in einer Situation beispielsweise wie fremdgesteuert und reagieren unpassend – etwa in Momenten, in denen die Reaktion auf das Verhalten des Kindes nicht im Einklang mit der Situation zu stehen scheintoder sie das Gefühl haben, „es besser zu wissen“, aber trotzdem überreagieren oder sich in ihren Emotionen überwältigt fühlen, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass tief verankerte, frühkindliche Erfahrungen ihr Verhalten beeinflussen. Oft entstehen derlei Reaktionen unbewusst: Eine einfache Alltagssituation wie fehlende Kooperation des Kindes kann Erinnerungen oder Gefühle hervorrufen, die aus der eigenen Kindheit stammen und nicht unbedingt mit der aktuellen Situation zu tun haben. Muster wie diese resultieren häufig aus eigenen negativen Erfahrungen, beispielsweise in Form von ständiger Kritik, Kontrolle oder Vernachlässigung. Ein erster Schritt wäre, diese Momente zu hinterfragen: Warum reagiere ich so heftig? Was fühle ich in diesem Moment wirklich? Und was habe ich vor dieser Wut gefühlt? Diese Reflexionen helfen dabei, dieeigentliche Ursache für dieses Verhalten zu identifizieren und gezielt anzugehen. Ein weiterer Schritt in der Reflexion besteht darin, sich in das Kind hineinzuversetzen: Wie fühlt es sich, wenn es angeschrien oder unter Druck gesetzt wird?
Doch wie sollten Mütter mit solchen Reaktionen wirklich umgehen. Jana Alles ist sich sicher: Schnelle Lösungen, um die belastende Reaktionsdynamik zu überwinden, gibt es nicht – es geht eher darum, sich auf einen tiefgreifenden Prozess der Selbstreflexion einzulassen. Statt lediglich irgendwelche vorgegebenen Strategien zu befolgen, sollten sich Mütter lieber für die Möglichkeit öffnen, dass hinter ihrer Wut möglicherweise eine tiefere Ursache stecken könnte. „Hier braucht es einen erfahrenen Ansprechpartner, der nicht nur Erfahrung darin hat, die Dynamiken zwischen Mutter und Kind genau zu deuten, sondern auch weiß, wo der richtige Ansatzpunkt liegt – welches Thema also auf der passenden Ebene geheilt werden darf“, betont Jana Alles von Smart Parents abschließend. „Wenn dieser Prozess angestoßen wird, führt er zu einer nachhaltigen Veränderung – sowohl in der Haltung der Mutter als auch in ihrer Beziehung zum Kind.“
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Datum: 19.12.2024 - 09:00 Uhr
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