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Giftiges Silvester: BUND weist Schadstoffe in Partyartikeln nach - Online-Händler Shein nimmt nach BUND-Test getestete Produkte vom Markt

ID: 2140552

(ots) -
- Viele getestete Partyartikelüberschreiten Chemikalien-Grenzwerte
- Beliebte Snacks mit gefährlichen Pestiziden belastet
- BUND fordert höhere Strafen und Schadstoff-Verbot in Alltagsprodukten

Eine aktuelle Untersuchung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt: Viele Partyartikel enthalten krebserregende und umweltschädliche Chemikalien. In einem Luftballon hat der BUND 22-mal mehr krebserregende Chemikalien nachgewiesen als erlaubt. Bei einer Lichterkette waren die Grenzwerte sogar um das 150-facheüberschritten. Getestet wurden Artikel der Onlineshops Shein, Temu und AliExpress. In über der Hälfte der getesteten Partyartikel konnte der BUND gesetzlich verbotene Schadstoffe wie Nitrosamine, PFAS und Phthalate nachweisen. Als Reaktion auf die BUND-Testergebnisse hat Shein die betroffenen Produkte bereits vom Markt genommen. Die Onlineplattform Temu hat angekündigt, den Fall zu prüfen.

Luise Körner, Leiterin Chemieteam beim BUND:"Die Ergebnisse zeigen, dass Produkte aus dem Online-Handel für Verbraucher*innen gefährlich sein können. Einige Produkte, die wir getestet haben, gehören eher in den Müll als auf eine ausgelassene Party. Unsere Tests zeigen, dass Online-Marktplätze zu wenig kontrolliert werden. Wir fordern eine strengere Regulierung, höhere Strafen und ein schnelles Verbot von Schadstoffen in Konsumprodukten."

BUND findet Pestizide in Knabbergebäck

Ein weiterer Test hat ergeben, dass Knabbergebäck aus dem Supermarkt zum Teil mit Pestiziden belastet ist. Zwar lagen die in Kartoffelchips, Linsenchips und Stundentenfutter gemessenen Werte unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, jedoch wurden gefährliche Stoffe wie Propamocarb und Fluopicolid darin nachgewiesen. Propamocarb ist ein Hormongift, Fluopicolid gilt als besonders umweltgefährdend. Die EU-Kommission hat Fluopicolid als Substitutionskandidat eingestuft. Das bedeutet, dass es zügig durch weniger gefährliche Stoffe ersetzt werden muss.





Körner:"Rückstände gefährlicher Gifte haben in Lebensmitteln und in unserer Umwelt nichts verloren. Pestizidrückstände in konventionellen Produkten erhöhen die Gesamtbelastung an riskanten Chemikalien für Menschen. Die verschiedenen Chemikalien und ihre Abbauprodukte können Wechselwirkungen mit unklaren Auswirkungen haben. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz unserer Umwelt müssen an erster Stelle stehen."

Die in Lebensmitteln gefundenen Pestizidrückstände lassen sich auf Gifte zurückführen, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Wissenschaftlich unstrittig ist: Ein hoher Pestizideinsatz trägt massiv zum Artensterben bei.

Hintergrund: Der BUND hat Partyartikel auf gefährliche Inhaltsstoffe sowie Knabbergebäck aus dem Supermarkt auf Pestizide untersucht und die Ergebnisse (https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/partyartikel-test-viele-schadstoffe) veröffentlicht. Viele Partyartikel der Online-Händler Shein und Temu überschreiten gesetzliche Grenzwerte für Schadstoffe wie Nitrosamine, Chlorparaffine und Phthalate teils massiv. Trinkbecher des Online-Händlers AliExpress waren mit den gefährlichen"Ewigkeitschemikalien"(PFAS) behandelt. In Snacks wie Kartoffelchips und Studentenfutter hat der BUND Pestizidrückstände gefunden, darunter persistente und hormonell schädliche Substanzen. Die Ergebnisse zeigen, dass mangelhafte Kontrollen und gesetzliche Lücken gefährliche Alltagsprodukte ermöglichen und in der Landwirtschaft weiterhin Pestizide im hohen Maß eingesetzt werden. Das belastet die Umwelt, gefährdet die Artenvielfalt und birgt Gesundheitsrisiken.

Mehr Informationen:


- BUND-Silvestertest (https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/partyartikel-test-viele-schadstoffe)
- BUND-Rechtsgutachten Online-Handel (https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/rechtsgutachten-onlinehandel/)
- BUND-Themenseite zu PFAS (https://www.bund.net/chemie/pfas/)
- Petition PFAS (https://aktion.bund.net/pfas?utm_source=website&utm_medium=bundnet&utm_campaign=pfas)
- Kontakt: Luise Körner, Leiterin Chemieteam beim BUND, Tel.: 030-27586510, luise.koerner(at)bund.net; Manuel Fernández, Referent für Stoffpolitik beim BUND, Tel.: 030-27586463, manuel.fernandez(at)bund.net

Pressekontakt:

BUND-Pressestelle:
CvD | Daniel Jahn | Sigrid Wolff | Clara Billen | Lara Dalbudak
Tel. 030-27586-109 | -531 | -497 | -425
E-Mail: presse(at)bund.net,
www.bund.net
www.bund.net/presse

Informationen zur Datenverarbeitung des BUND nach DSGVO finden Sie
unter www.bund.net/datenschutz


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Datum: 11.12.2024 - 06:15 Uhr
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