rbb exklusiv: Zahlreiche Berliner Clubs wollen Konsum von "Liquid Ecstasy" verbannen
(ots) -
Sperrfrist: 23.10.2019 06:00
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Zahlreiche Berliner Clubs wollen den Konsum der auch als "Liquid
Ecstasy" bekannten Droge GHB aus ihren Räumlichkeiten verbannen. An
vielen Clubtüren hängen nach Informationen von rbb|24 Verbotsschilder
für GHB. Bei Missachtung droht Hausverbot.
Die Zahl der Drogentoten weist darauf hin, dass die Droge in
Berlin eine immer größere Rolle spielt. Im Jahr 2018 starben in
Berlin fünf Menschen nach dem Konsum von GHB, während es in den
beiden Vorjahren keinen solchen Fall gegeben hatte. In diesem Jahr
gab es bis einschließlich Juli bereits zwei Todesfälle nach dem
Konsum von GHB. Das geht aus Zahlen der Polizei hervor, die rbb|24
vorliegen.
Laut einer Studie des Konsumentenforschers Felix Betzler wird die
Droge in Berlin immer beliebter. In einer Umfrage unter Berliner
Party-Gängern 2018 haben fast zehn Prozent der Befragten angegeben,
GHB zu konsumieren. Das sei eine Vervierfachung gegenüber einer
Befragung vier Jahre zuvor, so der Charité-Psychiater im Interview
mit rbb|24. Beide Umfragen sind nicht repräsentativ.
Der Konsum der Substanz ist deswegen so gefährlich, weil nur
wenige Tropfen zu einer Überdosierung führen können. In deren Folge
kann es zu Atem- und Herzstillstand kommen. Zudem potenziert sich die
Wirkung des Stoffes in Zusammenhang mit Alkohol. Dann kann ein
kompletter Gedächtnisverlust eintreten, weshalb die Substanz in
dieser Kombination auch immer wieder als sogenannte K.o.-Tropfen
missbraucht wird.
GHB fällt in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz. Doch
die wirkverwandte Substanz GBL ist frei im Internet erhältlich. Es
ist ein Lösungsmittel, das die chemische Industrie zur Herstellung
von Graffiti-Reinigern und als Basis für Medikamente nutzt. Der
Körper wandelt dieses GBL in das illegale GHB um.
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