BERLINER MORGENPOST: Trump und der Hass / Kommentar von Dirk Hautkapp zu Massakern in den USA
(ots) - Kurzform: Dass Hassreden Hassverbrechen erzeugen,
ist nicht neu. Neu ist, dass der Brandstifter mit den größten
Zündhölzern im Weißen Haus sitzt. Unter seiner Präsidentschaft hat
das dunkle Amerika sein hässliches Haupt erhoben. Bis heute hat Trump
nicht ein einziges Mal öffentlich anerkannt, was die Bundespolizei
FBI weiß: Nicht islamistischer Terrorismus, sondern weißer,
rechtsextremistischer Inlands-Terrorismus ist die größte Bedrohung
für die nationale Sicherheit. Wer dagegen etwas tun will, muss die
Dinge beim Namen nennen. Donald Trump wehrt sich bis heute nur
halbherzig, wenn sich lupenreine Rassisten auf ihn berufen.
Der vollständige Kommentar: Gott zu bemühen und sich bei Polizei
und Sanitätern für ihren Einsatz zu bedanken, gehört in Amerika zu
den hilflosesten Ritualen, wenn die hausgemachte Seuche der
Schusswaffen-Gewalt wieder Unschuldige aus dem Leben gerissen hat.
Dass nach dem offenbar rassistisch motivierten Massenmord von El Paso
ausgerechnet dem ersten Mann im Staate nicht viel mehr als das
einfällt, ist ein alarmierendes Armutszeugnis. Auch wenn Donald Trump
nicht den Finger am Abzug hatte, trifft den Rechtspopulisten eine
Mitverantwortung bei Gewalt gegen Migranten. Seine islamophobe
Sprache, sein Hetzen gegen Einwanderer aus Lateinamerika, sein feiges
Lavieren im Umgang mit Antisemiten und Anhängern der Theorie von der
weißen Herrenrasse haben ein Klima befördert, in dem sich "White
Supremacists" nicht ausreichend geächtet und Wirrköpfe ermutigt
fühlen. Mehr noch: Die hispanische "Invasion", die der Täter von El
Paso als Legitimation für seine Mordlust angeführt haben soll, findet
sich auch auf den Sprechzetteln Trumps, wenn er Menschen aus dem
Hinterhof der USA, die nach Norden streben, als "Vergewaltiger" und
"Kriminelle" bezeichnet. Dass Hassreden Hassverbrechen erzeugen, ist
nicht neu. Neu ist, dass der Brandstifter mit den größten Zündhölzern
im Weißen Haus sitzt. Unter seiner Präsidentschaft hat das dunkle
Amerika sein hässliches Haupt erhoben. Bis heute hat Trump nicht ein
einziges Mal öffentlich anerkannt, was die Bundespolizei FBI weiß:
Nicht islamistischer Terrorismus, sondern weißer,
rechtsextremistischer Inlands-Terrorismus ist die größte Bedrohung
für die nationale Sicherheit. Wer dagegen etwas tun will, muss die
Dinge beim Namen nennen. Donald Trump wehrt sich bis heute nur
halbherzig, wenn sich lupenreine Rassisten auf ihn berufen.
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Datum: 04.08.2019 - 20:39 Uhr
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