Armenien-Eklat: Türkei zieht Botschafter aus Washington ab
(dts) - Die Türkei hat gestern ihren US-Botschafter aus Washington zurück nach Ankara berufen. Hintergrund dafür ist die Entscheidung des auswärtigen Ausschusses des US-Repräsentantenhauses, die Verfolgung der Armenier im ehemaligen Osmanischen Reich als Völkermord zu bewerten. Zuvor hatte die US-Regierung den Ausschuss dazu aufgerufen, den Vorfall nicht als Genozid zu werten. Auch die türkische Regierung hatte im Vorfeld eine "diplomatische Haltung" gefordert und mit massiven Konsequenzen gedroht. Der Ausschuss hat US-Präsident Obama nun dazu aufgefordert, die Ereignisse während des Ersten Weltkrieges öffentlich als Völkermord zu bezeichnen. Ob er dieser nicht verbindlichen Aufforderung nachkommen wird, ist fraglich. Die Türkei könnte jetzt verschiedene Rüstungsprojekte mit den Vereinigten Staaten aufkündigen. 1915 sind im Osmanischen Reich mindestens 200.000 Armenier ums Leben gekommen. Die armenische Regierung beschuldigt die Türken, systematischen Völkermord betrieben zu haben. In Ankara bestreitet man die Tat, die Armenier seien bei "kriegsbedingten Sicherheitsmaßnahmen" ums Leben gekommen.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 05.03.2010 - 09:39 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 168849
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Stadt:
Washington/Ankara
Telefon: 01805-998786-022
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 109 mal aufgerufen.