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Fachkräftemangel: Branche sucht gemeinsamen Nenner

ID: 1666415


(ots) - Auf der Suche nach Lösungen beim
Fachkräftemangel im Gastgewerbe zeichnet sich eine gewisse Annäherung
zwischen den unterschiedlichen Gruppen der Branche ab. Das wurde beim
exklusiven Interview der AHGZ Allgemeine Hotel- und
Gastronomie-Zeitung (dfv Mediengruppe) mit DEHOGA-Präsident Guido
Zöllick, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Gewerkschaft NGG,
Guido Zeitler, und der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke
Rehlinger (SPD) deutlich.

"Wir sind uns vor allem auch darin einig, dass niemand die
positive Entwicklung im Bereich des Tourismus stoppen will", betonte
Ministerin Rehlinger. "Auch bei der Bedeutung der Ausbildung stimmen
wir überein." Ausgangspunkt der Diskussion war ein 10-Punkte-Plan zur
Bekämpfung des Fachkräftemangels im Gastgewerbe, den die
Wirtschaftsministerkonferenz 2017 in Auftrag gegeben hat und der
inzwischen vorliegt. "Die Hauptaussage ist, dass wir dem
Fachkräftemangel nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung
entgegentreten können", fasste Rehlinger zusammen.

Übereinstimmungen gab es u.a. darin, dass der Fachkräftemangel
unbestritten ist und alle eine Entlastung von Azubis für Wohnungen
und anderen Sachleistungen, die Arbeitgeber zur Verfügung stellen,
wünschenswert finden. "Da steht bald eine Abstimmung im Bundesrat an.
Ich habe große Sympathien dafür", erklärte Rehlinger. Sie kündigte
auch an, dass ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz kommen werde. "Jetzt
geht es darum, die Zuwanderung so zu steuern, wie es für die
Wirtschaft passend und zuträglich ist in Abgrenzung zum Asylrecht."

Beim Thema Imagekampagne für die Branche gab es differenzierte
Ansichten, die nicht unüberbrückbar scheinen. Unterschiedliche
Standpunkte waren beim Thema Flexibilisierung der Arbeitszeit zu
verzeichnen. Die Wirtschaftsministerkonferenz regt eine
Tariföffnungsklausel an, um die EU-Arbeitszeitrichtlinie und




Arbeitsschutzinteressen auf einen Nenner zu bringen.

Zöllick: "Ich bin der festen Überzeugung, dass Experimentierräume
der völlig falsche Weg sind.... Unsere Betriebe brauchen eine
Flexibilisierung im Sinne der EU-Arbeitszeitrichtlinie. Der Bürger
ist mündig geworden, man kann ihm die Essenszeiten nicht vorschreiben
und unsere Betriebe leben von diesem Service. Aber es kommt auch den
Beschäftigten entgegen, wenn sie mehr Spielraum haben. Es geht nicht
um eine Erhöhung der Gesamt-Arbeitszeit."

Zeitler: "In den Tarifverträgen gibt es schon ausreichend
Regelungen, die Flexibilisierung ermöglichen könnten. Sie werden aber
zu wenig genutzt. Die Spielregeln reichen also aus: Entscheidend ist
die richtige Planung von Arbeitszeiten."

Rehlinger: "Ich habe Verständnis, dass die Branche eine
Notwendigkeit der Flexibilisierung sieht. Wir diskutieren aber unter
dem Stichwort, dass wir die Branche attraktiver machen wollen. Da ist
das nicht unbedingt ein gutes Signal."

Das ganze Interview steht in der AHGZ Ausgabe 44 vom 3. November
2018.



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Datum: 02.11.2018 - 09:00 Uhr
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