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Gastro-Sterben in Thüringen und Sachsen-Anhalt besonders stark

ID: 1665206


(ots) -
Sperrfrist: 30.10.2018 00:01
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Frei für
Tagespresse vom 30.10.2018


Innerhalb von zehn Jahren hat in Thüringen und Sachsen-Anhalt
jeder fünfte Gastronomiebetrieb dicht gemacht. Damit halten die
beiden mitteldeutschen Länder den Negativrekord unter den
Bundesländern. Das ergaben Recherchen des MDR-Magazins "Umschau".
Dabei wurde die Umsatzsteuer-Statistik des Statistischen Bundesamtes
der Jahre 2007 bis 2016 ausgewertet. Sachsen als drittes
mitteldeutsches Bundesland liegt mit einer Quote von -12 Prozent
knapp über dem Mittelwert für alle Bundesländer von -10 Prozent.
Besonders hoch ist die Schließungsquote bei den so genannten
Schankwirtschaften. In Thüringen schlossen von 2007 bis 2016 39
Prozent der Kneipen, in Sachsen 33 Prozent und Sachsen-Anhalt 30
Prozent. Der Bundesländer-Mittelwert liegt bei minus 23 Prozent.

Der Thüringer Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und
Gaststättenverbandes (DEHOGA) Dirk Ellinger sieht neben der
betriebswirtschaftlichen Situation ein weiteres Problem: "Es lassen
sich keine Nachfolger finden. Dies ist insbesondere im ländlichen
Raum zu beobachten." Zudem sei auch die Suche nach Fachkräften und
Auszubildenden schwierig. Den geringeren Rückgang der Zahlen in
Sachsen führt Axel Klein, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Sachsen, auf
die Entwicklung in den Städten zurück: "Unsere prosperierenden
Großstädte können den negativen Trend auf dem Land abfedern. Bei der
vergleichsweisen niedrigen Kaufkraft in ländlichen Regionen ist es
dort nicht mehr attraktiv, eine Gaststätte zu betreiben." Das
Stadt-Land-Gefälle zeigen auch die Zahlen für Stadtstaaten. Besonders
niedrig liegt die Schließungsquote in Bremen (-3%) und Hamburg (-1%).




In Berlin konnte sogar ein Zuwachs von elf Prozent verzeichnet
werden.

Die Zahlen geben den aktuellsten Stand wieder. Die
Umsatzsteuerstatistik für 2016 hat das Statistische Bundesamt 2018
veröffentlicht. Im Anhang ist das gesamte Ranking abgebildet.

"Umschau", dienstags, 20.15 Uhr, MDR-Fernsehen mdr.de/umschau |
facebook.com/mdrumschau



Pressekontakt:
MDR, Presse und Information, Sebastian Henne,
Tel.: (0341) 3 00 63 76, E-Mail: presse(at)mdr.de, Twitter: (at)MDRpresse

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Datum: 30.10.2018 - 00:01 Uhr
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