Gesundheitsgefährdende Röntgenstrahlung bei Nacktscannern
Gesundheitsgefährdende Röntgenstrahlung bei Nacktscannern
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Es wird immer wahrscheinlicher, dass Nacktscanner noch dieses Jahr an europäischen Flughäfen eingesetzt werden. Das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST warnt jedoch vor gesundheitlichen Folgen durch die Röntgenstrahlungen. Denn um die am Körper versteckten Gegenstände sichtbar zu machen, arbeiten die Geräte mit Röntgen- und Terahertzstrahlen. Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins, erklärt: "Die ionisierend wirkenden Röntgenstrahlen können Krebs auslösen. Obgleich die Strahlenbelastung bei Röntgenscannern deutlich niedriger ist als bei einer herkömmlichen Röntgenaufnahme oder bei einem Transatlantikflug, sind gesundheitliche Folgen nicht auszuschließen." Mit der Kritik steht ÖKO-TEST nicht alleine da. Auch die Strahlenschutzkommission des Bundes rät von dem Einsatz von Scannern mit Röntgentechnik ab.
Eine etwas bessere Alternative ist die Terahertzstrahlung. Sie ist Teil der natürlichen Wärmestrahlung und energieärmer als Röntgenstrahlung. Die Terahertzstrahlung wirkt nicht ionisierend. Um ein Abbild der Körperkonturen zu erhalten, kann zum einen die natürliche Wärmestrahlung des menschlichen Körpers detektiert werden (passive Methode). Das heißt, im Passivmodus wirkt keine Strahlenquelle auf den Körper ein. Dagegen wird der Körper bei der aktiven Methode mit einem Terahertzstrahl gescannt und aus der Streustrahlung ein Bild rekonstruiert. Die Datenlage zu biologischen Wirkungen im Terahertzbereich ist äußerst gering, heißt es beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Eine abschließende Bewertung sei derzeit nicht möglich. Daher sei "unter Strahlenschutzaspekten dem Einsatz von passiven Systemen eindeutig der Vorzug zu geben".
Jürgen Stellpflug resümiert: "Auch die Nacktscanner werden nicht die Lösung aller Sicherheitsprobleme sein." Die Geräte können keine Gegenstände oder Substanzen erkennen, die in Körperöffnungen wie Rektum oder Vagina mitgeführt werden. Experten streiten auch darüber, ob der in die Unterwäsche eingenähte Sprengstoff des verhinderten Attentäters auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit wegen seiner geringen Dichte bei einem Körperscan aufgefallen wäre.
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Datum: 07.01.2010 - 19:49 Uhr
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