Physiotherapeutin der deutschen Biathletinnen war Stasi-Spitzel
(dts) - Die Physiotherapeutin der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft der Frauen, Ilona Henrich, hat in der DDR von 1984 bis zur Wende als Spitzel gearbeitet. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, hatte sie am 28. März 1984 in einer "Schweigeverpflichtung" schriftlich erklärt, das Ministerium für Staatssicherheit "auf freiwilliger Basis zu unterstützen". Henrich, die damals als Physiotherapeutin beim SC Motor Zella-Mehlis arbeitete, wirkte unter dem Decknamen "Olga". Ihr Auftrag war unter anderem die "Aufklärung und weitere Durchdringung des Persönlichkeitsbildes" der Sportler des SC Motor, die auch ins westliche Ausland reisen durften. Über einen Trainer der nordischen Kombinierer gab sie zu Protokoll, sein "Tun und Handeln" sei "auf Erreichung von Vorteilen ausgerichtet". Henrich äußerte sich gegenüber dem "Spiegel" nicht zu ihrer Stasi-Vergangenheit. Die 56-Jährige arbeitet heute am Olympiastützpunkt Thüringen in Oberhof, ihr Arbeitgeber weiß laut Henrich von ihrer Vergangenheit. Auf dem offiziellen Mannschaftsfoto der deutschen Biathletinnen steht Henrich an prominenter Stelle: in der Mitte der ersten Reihe, neben ihr die Olympiasiegerin Kati Wilhelm und Magdalena Neuner.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 02.01.2010 - 09:32 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 149150
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Stadt:
Berlin
Telefon: 01805-998786-022
Kategorie:
Sport
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 268 mal aufgerufen.