Regierung tut sich schwer mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
Regierung tut sich schwer mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
(pressrelations) - Bundesregierung tut sich schwer mit der Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen. Auch nach dem heutigen Kabinettsbeschluss werden zahlreiche Migrantinnen und Migranten, deren Abschlüsse in Deutschland bislang nicht anerkannt wurden, weiter unter ihrer Qualifikation arbeiten müssen. Altersarmut bleibt damit in vielen Fällen programmiert", kritisiert Sevim Dagdelen den heutigen Beschluss des Bundeskabinetts zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen. Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
"2011 soll die spätestens seit 2005 allen bekannte Dequalifizierung, Diskriminierung und Ablehnung bei der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen und Hochschulabschlüsse ein Ende haben. Nach Auffassung der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer allerdings nur bei Migrantinnen und Migranten, die maximal seit zehn Jahren in Deutschland leben. Offensichtlich zielt die Initiative der Regierung vordergründig auf den vermeintlichen Bedarf an ausländischen Fachkräften und den demografischen Faktor ab.
Dass es aber nicht allein um die Schaffung gesetzlicher Rechtsansprüche gehen kann, zeigen die Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen und Hochschulabschlüssen von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern. Notwendig ist die Bereitstellung ausreichender personeller und finanzieller Mittel. Genau das Gegenteil ist bisher geschehen. Infolge von Kürzungen beim Personal der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen um ca. 40 Prozent erhöhte sich die Verfahrensdauer der bisherigen gutachterlichen Bewertung ausländischer Qualifikationen deutlich und die Datenbank ANABIN konnte nicht in dem erforderlichen Maß ausgebaut und aktualisiert werden.
DIE LINKE fordert einen Rechtsanspruch auf Feststellung, Bewertung und Bescheinigung von im Ausland erworbenen Bildungs- und Berufsqualifikationen für alle eingewanderten Menschen."
F.d.R. Christian Posselt
Pressesprecher
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Datum: 10.12.2009 - 03:35 Uhr
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