"Pressefreiheit in Gefahr" - 3sat-Magazin "Kulturzeit" startet heute eine Reihe zum Tag der Pressefreiheit
(ots) -
"Kulturzeit"-Reihe: "Pressefreiheit in Gefahr"
Dienstag, 26. April, 19.20 Uhr
Donnerstag, 28. April , 19.20 Uhr
Dienstag, 3. Mai, 19.20 Uhr
Erstausstrahlungen
"Pressefreiheit existiert nicht in einem Vakuum. Pressefreiheit
existiert nur in einem System, in dem der Journalismus sehr genau
weiß, was seine Aufgabe in der Gesellschaft ist", diese Forderung der
Direktorin des International Press Institute, Barbara Trinofi, ist
nur eine von vielen Meinungsäußerungen renommierter Journalistinnen
und Journalisten zur Pressefreiheit weltweit, die die Redaktion der
"Kulturzeit" für die Reihe "Pressefreiheit in Gefahr" aufgezeichnet
hat. Zum "Internationalen Tag der Pressefreiheit" am 3. Mai berichtet
das 3sat-Magazin am Dienstag, 26. April, Donnerstag, 28. April, und
Dienstag, 3. Mai, jeweils 19.20 Uhr, in einzelnen Beiträgen aus der
Türkei, Polen, Syrien, Mexiko, Indien, Deutschland und Frankreich
über wachsende Gefahren für die Arbeit von Journalisten. Unter
www.kulturzeit.de/pressefreiheit äußern sich darüber hinaus in einem
umfangreichen Online-Dossier zwölf weitere internationale
Journalistinnen und Journalisten in Kurzinterviews über ihre eigenen
Erfahrungen mit der Pressefreiheit in ihren Heimatstaaten und
weltweit.
Politischer Einfluss, wirtschaftliche Interessen und Gewalt
bedrohen die Unabhängigkeit der Medien - nicht nur in Diktaturen,
sondern auch mitten in Europa. So zeigt "Kulturzeit in der ersten
Folge der Reihe unter anderem, wie die türkische Regierung mit allen
Mitteln gegen kritische Journalisten vorgeht. Baris Ince,
Chefredakteur der BirGün, einer unabhängigen, linken Zeitung wurde
gerade zu 21 Monaten Gefängnis wegen Beleidigung des Präsidenten
verurteilt, weil er einen Artikel über die Korruption der Erdogan
Familie geschrieben hatte. Unter anderem bezog er sich auf abgehörte
Telefonate von Tayyip Erdogan mit seinem Sohn. Bei seiner
Verteidigungsrede vor Gericht hat er im ersten Satz ein Wortspiel
untergebracht, die ersten Buchstaben der ersten Worte ergab: "Dieb
Tayyip". Aydin Engin ist seit mehr als 40 Jahren Journalist, Autor
und Theaterautor. In den Siebziger Jahren war er wegen Artikeln im
Gefängnis, lebte von 1980-1992 im politischen Exil in Frankfurt am
Main. Schrieb dort Theaterstücke für das Berliner Tiytrom und fürs
Ulüm Theater in Ulm. Seit er zurück in Istanbul ist, arbeitet er als
Kolumnist für die regierungskritische Cumhuriyet, hat 2005 die
unabhängige Zeitung BirGün mitgegründet und schreibt Kolumnen für die
Internetzeitung tempo24.
Am 26. April geht der Blick außerdem nach Polen: Die polnische
Journalistin Karolina Lewicka war die Starmoderatorin beim
öffentlich-rechtlichen Sender TVP-Info. Sie wurde suspendiert,
nachdem sie den Kulturminister und Vizekanzler aus Sicht der
polnischen Regierung zu kritisch interviewt hatte. In einem Interview
gibt Lewicka einen tiefen Einblick in die neue polnische Medienwelt.
Am Donnerstag, 28. April, geht "Kulturzeit" unter anderem der
Frage nach, welchen Informationen aus dem syrischen Bürgerkrieg wir
trauen können. Wie lässt sich überhaupt aus einem Bürgerkrieg
berichten, wenn doch die Wahrheit das erste Opfer jedes Krieges ist?
Abdelaziz al-Hamza ist einer der Köpfe hinter der Online-Seite "Raqqa
is being slaughtered silently" - mit Videos und Augenzeugenberichten
versuchen die jungen Journalisten unter Lebensgefahr, aus der Stadt
Raqqa und anderen vom so genannten Islamischen Staat besetzten
Gebieten Syriens zu berichten. Eine weitere Interviewpartnerin in
diesem Beitrag von "Kulturzeit" ist die Reporterin Anabel Hernández
die zum ungeklärten Mord an 43 Studenten in Mexiko neue Enthüllungen
beigetragen hat - vor allem zum Verhältnis von Zentralregierung und
lokalen Verbindungen zwischen Drogenkartellen und lokaler Politik.
Hinweis für Journalisten: Weitere Informationen zum 3sat-Programm
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Datum: 26.04.2016 - 16:19 Uhr
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