"NRW von unten": WDR zeigt eine Expedition in geheime Welten
(ots) - Kein anderes Bundesland ist in seiner Geschichte
derart ausgehöhlt, durchbohrt und untertunnelt worden wie NRW. Allein
im Ruhrgebiet gibt es Tausende Stollen- und Schachtlöcher, die in die
Tiefe führen, stillgelegte Bergwerke und Eisenbahntunnel, U-Bahnen,
Pipelines. Unter den Städten liegen Rechenzentren,
Highspeed-Datenautobahnen und einige hunderttausend Kilometer
Kanalnetz. Es gibt noch viele andere Wege nach unten, manche sind
geheim und verschlossen, andere lebensgefährlich: manch einer findet
hinein, doch nicht wieder heraus. Für die WDR-Dokumentation "NRW von
unten" haben Jörg Siepmann und Rüdiger Heimlich eine Filmexpedition
in diese fantastische Parallelwelt unternommen. "NRW von unten" wurde
mit großem filmtechnischen Aufwand gedreht: in den Höhlen mit
modernster lichtempfindlicher Optik; mit waghalsigem Drohneneinsatz
selbst in engsten unterirdischen Labyrinthen. Das WDR Fernsehen zeigt
die beeindruckenden Bilder am Freitag, 27. November 2015 um 20.15
Uhr.
Der Film spannt einen Bogen von den Urzeithöhlen bis in die
Zukunft der modernen Dienstleistungsgesellschaft. Er zeigt die
Hinterlassenschaft eines Ur-Meeres, das eine 200 Meter mächtige
Schicht aus Steinsalz unter dem Niederrhein hinterließ. Er taucht ein
in ein Korallenriff, das in Vorzeiten irgendwo am Südpol lag - und
heute einen Karstgürtel unter dem Sauerland bildet. Darin liegen über
1200 Höhlen: die Atta-Höhle mit ihren spektakulären
Tropfsteingebilden, aber auch Höhlen, die nur Forscher bislang
betreten durften. Das Filmteam hat sich auf eine waghalsige
Expedition begeben und Bilder aus Labyrinthen mitgebracht, die in
diesem Film erstmals zu sehen sind.
Spektakulär sind auch die Aufnahmen aus einem ehemaligen
Erzbergwerk bei Porta Westfalica. Nur ausgebildete Höhlentaucher
dürfen in die "Blauen Lagune": ein glasklarer Grundwassersee, der die
riesigen Abbaukammern eines stillgelegten Bergwerks unter Tage
gefüllt hat.
Seit der Antike wachsen mit den Städten und Kulturlandschaften
auch die Infrastrukturen unter der Erde. Mancher Landwirt der
Voreifel ahnt kaum, dass er seine Furche über ein 2000 Jahre altes
römisches Aquädukt zieht. Die Eifelwasserleitung nach Köln ist das
größte antike Bauwerk nördlich der Alpen. Archäologen des
Landschaftsverbands Rheinland zeigen, mit welch einfachen, aber
genialen Mitteln es den antiken Ingenieuren gelang, das Eifelwasser
über das Vorgebirge nach Köln fließen zu lassen.
Mit moderner Technik dringen die modernen Wasserbau-Ingenieure
heute durch die weitverzweigte Kanalisation Kölns. Unter der Stadt
liegen 2400 Kilometer Kanal, auf einige hundert Kilometern kann man
sogar mit dem Boot unter der Stadt fahren.
Eine Superlative ist auch der Emscher-Kanal im Norden des
Ruhrgebiets: ein gewaltiges Abwassersystem, das die Feuerwehren vor
ganz neue Herausforderungen stellt.
Damit die High-Tech- Infrastruktur unserer Tage nicht auch eine
High-Risk-Technik ist, spielen die Unter-Tage-Rechenzentren der
großen Bank- und Versicherungskonzerne regelmäßig
Katastrophen-Szenarien durch. "NRW von unten" zeigt, wie der
IT-Leitstand eines großen Dax-Unternehmens seine Daten
atombombensicher schützt.
Mehr Infos zur Sendung unter nrwvonunten.wdr.de
Pressekontakt:
WDR Pressedesk
Telefon: 0221 / 220 7100
wdrpressedesk(at)wdr.de
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Datum: 23.11.2015 - 13:25 Uhr
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