Keine Zeit als Erfolgsprinzip
Wer keine Zeit hat, ist erfolgreich. Ist erfolgreich, wer keine Zeit hat?
(IINews) -
Zeit als Erfolgskriterium
Erfolgreiche Menschen scheinen ihren Erfolgsfaktor über den Schlüssel Zeit zu
definieren. Wer viel zu tun hat und wenig Zeit für seine Mitmenschen erübrigen
kann, scheint erfolgreich zu sein. 14 Stunden Tage mit all den Auswirkungen auf
die persönliche Lebens-Work-Life-Balance scheinen normal zu sein. Ist aber der,
der keine Zeit hat, erfolgreich oder ist er nur schlecht organisiert? Wenn man
genau hinschaut, findet man erfolgreiche und erfolglose Menschen, die über zu
wenig Zeit verfügen. Man findet auch erfolgreiche und erfolglose Menschen, die
Freiräume in ihre Zeitplanung einbauen können. Ist „keine Zeit“ nur ein Ausdruck
für einen Mangel an Organisation?
Bloß keine Freiräume
„Keine Zeit; im Moment zu viel zu tun“ ist eine gängige Aussage, die häufig zu
hören ist. Wer über Freiräume verfügt, hütet sich, diese zuzugeben und verweist
lieber auf einen vollen Terminkalender. Zu leicht könnte jemand auf die Idee
kommen, dass man noch ein bisschen mehr Arbeit aufgehalst bekommen kann, da
ja offensichtlich noch Reserven vorhanden sind. So wird der gut organisierte
Mensch bestraft und das Resultat ist Demotivation, Frust und Burnout. In manchen
großen Unternehmen hat man dies erkannt und belohnt das frühe Erkennen von
Sackgassen in neuen Projekten. So wird viel Zeit und Geld gespart. Menschen, die
keine Zeit haben, verpassen Chancen und Möglichkeiten, weil Vorgänge nicht mehr
in Ruhe durchdacht werden können und das Aktionsprinzip vom Agieren zum
Reagieren gewechselt ist.
Facette Zeitplanung
Ãœber Zeitplanung wird immer schon viel geschrieben, gesprochen und trainiert.
Zum einen sind da die Hilfsmittel, die zumeist organisatorischer Natur sind und
helfen, den Tag zu planen. Da Menschen aber je nach Typ mehr oder weniger
organisiert denken und handeln, brauchen sie hier Freiräume, um die für sie
besten Instrumente auszuwählen. Was nützt es, wenn die modernsten
Zeitplaninstrumente zur Verfügung stehen, aber nicht genutzt werden. Wer die
elektronischen Medien richtig nutzt, hat eine schnelle gut organisierte Zeitplanung.
Ein bunt kreativ gestalteter Termin- Aktions- Ideenkalender erscheint vielen
Menschen aufwändig, aber auch er ist ein Zeitplaninstrument. Entscheidend ist,
dass Zeitplaninstrumente genutzt werden und auch ein bunter Kalender ist immer
noch um vieles besser als keine Zeitplanung.
Der Mensch im Mittelpunkt
Der wichtigste Aspekt von Zeitplanung jedoch liegt in uns selbst und im Umgang
mit unseren Mitmenschen. „Aufschieberitis“ ist ein Phänomen, gegen das
mittlerweile schon Lehrgänge angeboten werden. Unter Iversity.org kann man
unter anderem den kostenlosen Kurs gegen das Aufschieben absolvieren. Hätteritis
ist eine Verschwendung von Zeit. Vorwürfe, warum man etwas besser getan oder
nicht getan hätte, ändern nichts mehr, es ist vorbei. Eine grundsätzliche positive
Einstellung zu dem, was man macht, ist das wichtigste Zeitplaninstrument. Eine
täglich aktualisierte, mit Prioritäten versehene todo Liste kombiniert mit dem
persönlichen Arbeitsrhythmus ist dazu ein gutes Organisationsmittel. Menschen
sollten dabei nicht für abgesessene Zeit bezahlt werden sondern für getane Arbeit.
Mega Zeitfresser
Komplexität und Konflikte sind die größten Zeitfresser in unserer Welt. Komplexe
Situationen sind nicht kompliziert, sondern vielschichtig. Es gilt diese Situationen
zu vereinfachen, zu verstehen und auf ein Maß zurück zu führen, dass sie
bearbeitbar werden. Konflikte sind gerade fürs Management die Zeitfresser Nr. 1.
Aus einer Studie aus den USA geht hervor, dass Manager 42% ihrer Zeit mit
Konfliktbewältigung verbringen. Ein Beispiel für Konfliktbewältigung ist Toro,
Hersteller von Rasenmähern und Gartenwerkzeugen in den USA. Toro hat vor
einiger Zeit freiwillige Mediation zur außergerichtlichen Lösung von Streitigkeiten
mit Kunden wegen Produkthaftung eingeführt. 80 % der Fälle wurden in den
folgenden 5 Jahren in eine Mediation überführt, davon wurden zunächst bis zu
später 95 % einvernehmlich gelöst. Die Kosteneinsparung belief sich auf 73 % der
Kosten vor Einführung dieser Initiative.
Handeln ist Silber, vorbeugen ist Gold ist ein guter Satz, der in Zusammenhang
mit Konfliktbewältigung in Unternehmen eine immer wichtiger Rolle spielen wird.
Das Erfolgsprinzip „keine Zeit“ ist als Zeitplanungsinstrument veraltet und wer
dieses Problem nur mit technischen Hilfsmitteln lösen will, wird mit dem Resultat
nicht zufrieden sein.
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Datum: 19.11.2014 - 10:03 Uhr
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Meldungsart: Fachartikel
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Freigabedatum: 19.11.2014
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