Hightech trifft Know-how: INNONET Kunststoff zu Gast bei Leuco
30 Arbeitsschritte für ein Präzisionswerkzeug
(PresseBox) - Mehr als 50 Teilnehmer waren nach Horb gereist, um den Stammsitz von Leuco in Horb zu besuchen. "Wir sind einer der weltweit führenden Anbieter von hartmetall- und diamantbestückten Maschinenwerkzeugen", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Frank Diez. Die Werkzeuge von Leuco, etwa Sägeblätter, Zerspaner, Bohrer oder Fräser, kommen weltweit in der Holz- und Kunststoffbearbeitung zum Einsatz, zum Beispiel in der Bau-, Möbel- und Plattenindustrie sowie bei Sägewerken und Innenausbaubetrieben.
In Horb fertigt Leuco hauptsächlich diamantbestückte Werkzeuge. Rund 300 Mitarbeiter sind am Stammsitz beschäftigt. Bei der Produktion ist neben Hightech-Automatisierung und klassischer Ingenieurskunst auch Handarbeit gefragt, wie ein Rundgang der Netzwerkpartner des INNONET durch die Produktion bei Leuco zeigte. Die Mitarbeiter befestigen etwa die Diamantplättchen manuell an den Werkzeugen. "Es existiert noch kein automatisches Verfahren, das unseren Ansprüchen genügt", erklärt Ewald Westfal, technischer Leiter bei Leuco. Das Know-how der Mitarbeiter ist deshalb unerlässlich. Bei der Erhitzung der Plättchen während des Lötvorgangs verändern diese ihre Farbe. Entscheidend für die Qualität und Langlebigkeit der Werkzeuge ist die richtige Temperatur, mit der sie aufgebracht werden. "Die Glühfarbe zeigt dem Mitarbeiter an, wann der optimale Zeitpunkt zur Befestigung erreicht ist. Eine Maschine kann diese Leistung nicht reproduzieren", erläutert Westfal. Ist das Plättchen zu heiß oder zu kalt, besteht die Gefahr, dass es im späteren Einsatz abbricht.
Bis zu 30 Arbeitsschritte sind für ein Präzisionswerkzeug von Leuco nötig. Einige Werkstücke werden im Anschluss bis zu 30 Stunden lang erodiert. Wie entscheidend die Präzision ist - und wie komplex die Anforderungen an die Werkzeuge von Leuco sind, erlebten die Netzwerkpartner bei einer anschließenden Live-Demonstration auf dem Versuchsfeld von Leuco. Hier demonstrierten die Horber, warum etwa der Schnittdruck eines Werkzeugs beim Bohren einer Kunststoffplatte so wichtig ist: "Ist dieser zu hoch, entwickelt das Werkzeug zu viel Hitze. Der Kunststoff und die Späne laufen Gefahr zu schmelzen", erklärt Leuco-Mitarbeiter Oliver Galli. Zudem steigt mit hohem Schnittdruck die Gefahr, dass Teile der Platte beim Austritt des Bohrers ausbrechen.
Der Erfolg von Leuco ist das Resultat aus Präzisionsprodukten, abgestimmten Dienstleistungen und Entwicklungsarbeit, wie Vorstandschef Diez erläutert. "Die Beratung der Kunden, die Zusammenarbeit mit den Herstellern der Maschinen, mit denen Leuco-Werkzeuge ausgerüstet werden, sowie der enge Austausch mit Forschungseinrichtungen und Verbänden sichern unseren Innovationsvorsprung." Etwa mit dem von Leuco entwickelten, so genannten P-System. Bei diesem Verfahren wird Holz in einem Achswinkel von 55 Grad quasi abgeschält statt gefräst. Das System ist um einiges effektiver als ältere Konzepte. Das beschäftigt nicht nur die Konkurrenz - sondern auch die Berufsschulen: "Ein Berufsschullehrer meinte, er müsse nun seine gesamten Klausuren überarbeiten, weil nun nichts mehr stimme", erzählt Diez. Es handle sich dabei um eine Revolution in der Holzbearbeitung.
Im Anschluss an Vortrag, Rundgang und Live-Demonstration fand die jährliche Mitgliederversammlung des Unternehmernetzwerks INNONET Kunststoff statt. Mit beeindruckenden Zahlen: Die Zahl der Mitgliedsunternehmen ist in diesem Jahr von 46 auf 57 gestiegen. Für INNONET-Geschäftsführer Axel Blochwitz ein deutliches Zeichen: "Wir sind auf einem sehr guten Weg. Das INNONET vernetzt hochinnovative Unternehmen und besitzt ein klares Profil und eine sehr gute Reputation." Der Blick beim Netzwerk ist bereits nach vorne gerichtet, ins Jahr 2014. Blochwitz und WFG-Geschäftsführer Steffen Schoch gaben Einblick in die Planungen fürs kommende Jahr. "Die zahlreichen neuen Mitglieder sind Ansporn für uns, die Netzwerksarbeit fortzusetzen und weiter interessante Veranstaltungen für die Mitglieder zu bieten", erläutert Schoch.
Über Leuco
Der Präzisionswerkzeughersteller Leuco wurde 1954 von Willi Ledermann und Josef Störzer, Schwiegervater des aktuellen Vorstandschefs Frank Diez, gegründet. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1.100 Menschen, 300 davon am Stammsitz in Horb. Auf fünf Kontinenten kommen die Werkzeuge von Leuco zum Einsatz. Die Horber betreiben 19 Tochtergesellschaften und kooperieren weltweit mit 93 Vertriebspartnern. Das Unternehmen betreibt neben dem Stammsitz Produktionsstandorte in Frankreich, Russland, China, den USA und der Schweiz. Rund 70 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Leuco außerhalb Deutschlands.
Über das INNONET Kunststoff
Das Unternehmernetzwerk verbindet mit fast 60 Mitgliedsunternehmen die Kunststoffbranche in Baden-Württemberg. Die Initiative des Technologiezentrums Horb als Träger und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald (WFG) veranstaltet jährlich mehrere Netzwerktreffen. Das INNONET wurde einst auf Initiative regionaler Unternehmen gegründet. Durch die Kooperation von WFG und dem Technologiezentrum Horb kommt das Netzwerk seit seiner Gründung ohne Fördergelder aus und finanziert sich zudem über die Mitgliedsbeiträge der Unternehmen. Mehr Informationen: www.innonet-kunststoff.de
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Datum: 19.12.2013 - 10:29 Uhr
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