Paul Breitner: "Im Fußball gibt's kein Doping? Unsinn!"
Fußball-Legende im Interview mit HÖRZU über den unbedingten Siegeswillen - und was Spieler dafür tun
(ots) - Im Gespräch mit HÖRZU-Reporter Michael Fuchs für
den Reportage-Blog "Deutschland in 30 Tagen" äußert sich Paul
Breitner, Fußball-Legende und Markenbotschafter des FC Bayern
München, auch zum Thema Doping: "Alle sagen immer, beim Fußball
gibt's kein Doping, das ist ein Mannschaftssport. Unsinn! Jeder
Spieler versucht auch im Fußball, optimale Leistung zu bringen. Und
sei es mit Doping." Vor dem Teamgeist komme bei den Spielern erst
einmal der Egoismus: "Wir sind eine Mannschaft? Pustekuchen! Jeder
spielt erst einmal für sich, sein Image, sein Geld, seine Familie -
dann für seine Mannschaft oder sein Land."
Breitner, der in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sowohl
Europa- als auch Weltmeister wurde, galt in seiner aktiven Zeit als
Rebell. "Der Fußball damals hatte paramilitärische Strukturen."
Dagegen setzte er sich durch Ungehorsam zur Wehr. "Solange ich gut
spielte, konnte ich das Maul aufreißen. Wenn ich nicht mehr gut
spielte, musste ich aufhören - wenigstens damit, das Maul
aufzureißen." Heute denkt er gern an diese Zeit zurück: "Wenn ich mir
anschaue, was ich damals gemacht habe, auch mit dem Blödsinn und
manchmal auch provokativ - ich finde es im Nachhinein toll. Es war
wunderbar!" Heute sieht er nicht nur im Fußball zu wenig eigene
Meinungen: "Die werden schon mit 13, 14 auf eine Schiene gesetzt,
können sich gar nicht richtig entwickeln." Und: "Ein Kader ist ein
Querschnitt der Gesellschaft. Wenn wir jetzt darüber reden, wie
schwer es ist für junge Fußballer, auszubrechen, eigene Wege zu gehen
und trotzdem erfolgreich zu sein - wo haben wir das denn sonst in
unserer Gesellschaft?"
Dazu trage auch die bedingungslose TV-Fixierung vieler Prominenter
bei: "Manche würden Hundekacke fressen, um ins Fernsehen zu kommen."
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Datum: 25.10.2013 - 16:57 Uhr
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