Istanbul verstärkt in letzter Minute seine Bemühungen bei der Bewerbung als Ausrichter der Olympischen Spiele 2020
(ots) -
Istanbul möchte es London gleichtun und sich die Olympischen
Spiele 2020 "unter den Nagel reissen", wenn das Internationale
Olympische Komitee (IOC) an diesem Wochenende in Buenos Aires über
den Austragungsort abstimmt.
Diese Bemerkung bezieht sich darauf, wie es London gelungen ist,
als Gastgeber für die Olympischen Spiele ausgewählt zu werden, die im
letzen Jahr dort stattfanden. Als das IOC 2005 in Singapur darüber
abstimmte, war es der Stadt mithilfe einer Lobbykampagne in letzter
Minute gelungen, den bisherigen Favoriten Paris mit gerade einmal
vier Stimmen mehr aus dem Rennen zu schlagen. Aktuell gilt Tokio als
Favorit, aber das Bewerberteam aus Istanbul reist mit dem Vorsatz in
Argentinien an, den späten Angriff von London zu wiederholen.
"Genau wie London werden wir um jede einzelne Stimme kämpfen",
erklärt der türkische Abgeordnete Egemen BagI?, der sich sogar mit
Londons Bürgermeister Boris Johnson getroffen hat, um aus dessen
Erfahrungen zu lernen.
"Ebenso wie der britische Premierminister Tony Blair in Singapur
den Ausschlag gegeben hat, wird unser Ministerpräsident Recep Tayyip
Erdogan unseren Fall in Argentinien vertreten."
Dieser Fall stützt sich vor allem auf den positiven Prüfbericht
des IOC, der die Bewerbung Istanbuls, die von zugesagten
Infrastrukturmitteln in Höhe von 19,2 Milliarden US-Dollar gestützt
wird, als finanziell solide bewertet hat. Unter anderem sollen aus
diesen Mitteln eine dritte Brücke über den Bosporus, ein neuer
Eisenbahntunnel und ein dritter Flughafen in Istanbul finanziert
werden.
Trotz der Proteste rund um den Gezi Park im Juni ist BagI?
optimistisch, seinen den Herausforderern Tokio und Madrid die Stirn
bieten zu können. "Das türkische Bewerberteam wird dem Thema der
Proteste nicht ausweichen, wenn es auf die Mitglieder des Komitees
(IOC) trifft", so BagI?. "Im Rahmen der Proteste haben wir zugehört,
und die Türkei wird von dem gemeinsamen Wunsch geeint, die Welt 2020
in Istanbul willkommen heissen zu dürfen."
BagI? ist Minister für EU-Angelegenheiten in der Türkei, aber er
könnte auch bei einer erfolgreichen Bewerbung um die Olympischen
Spiele 2020 eine Schlüsselrolle spielen. Er gilt weithin als
aussichtsreicher Kandidat für die Wahl zum Bürgermeister von Istanbul
im nächsten Jahr. Dabei wird er von Erdogan unterstützt - dem Mann,
der sich während seiner eigenen Amtszeit als Bürgermeister dieser
Stadt von 1994 bis 1998 für eine Bewerbung als Gastgeber der
Olympischen Spiele eingesetzt hat.
"Die Türkei würde als erstes muslimisches Land die Olympischen
Spiele ausrichten", erklärt Mevlüt Çavu?oglu, der stellvertretende
Vorsitzende der türkischen AKP (Partei für Gerechtigkeit und
Aufschwung) und gleichzeitig ein aussichtsreicher Kandidat für den
Posten des Bürgermeisters von Antalya. Er fügte hinzu, dass die
olympische Wertvorstellung, mithilfe von Sport Frieden zu schaffen,
sich positiv auf die Region auswirken dürfte.
In Buenos Aires wird die Türkei vor allem betonen, dass sie in der
Lage ist, sportliche Grossereignisse auszurichten, darunter die
diesjährigen Mittelmeerspiele und die FIFA-Weltmeisterschaft der
unter 20-Jährigen.
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Datum: 05.09.2013 - 17:50 Uhr
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