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Geflügelwirtschaft kritisiert Vorgehensweise von "stern TV" - und fordert Mithilfe bei Aufklärung statt medialer Inszenierung

ID: 934798

(ots) - Die deutsche Geflügelwirtschaft kritisiert scharf
das Vorgehen der "stern TV"-Redaktion bei Recherchen für einen
geplanten Sendebeitrag am 4. September zum Thema "Tierschutz in der
Hähnchenhaltung". In diesem Zusammenhang bemängelt die
Geflügelwirtschaft eine unzureichende Offenheit und fehlende
Gesprächsbereitschaft der Redaktion: "Angebliche Bilder einer
radikalen Tierrechtsorganisation, die der Redaktion zugespielt worden
sind, müssen sachkundig auch seitens der Geflügelwirtschaft
kommentiert werden dürfen, um frühzeitig falsche Schlussfolgerungen
zu vermeiden", stellt Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des
Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), fest und
fordert: "Die Redaktion muss den Entstehungsort derartiger Bilder
offenlegen, damit wir umgehend gemeinsam mit den zuständigen Behörden
überprüfen können, ob es sich um Verstöße gegen das geltende
Tierschutzrecht handelt und gegebenenfalls alle Maßnahmen unternommen
werden können, um diese schnellstmöglich abzustellen." Andernfalls
macht sich die Redaktion möglicherweise der Unterlassung der
Aufklärung tierschutzwidriger Umstände schuldig.

Geflügelwirtschaft bietet Unterstützung bei der Aufklärung an

Bereits am vergangenen Freitag wurde der Zentralverband der
Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) von Seiten der "stern
TV"-Redaktion kontaktiert und zu den Anforderungen an die
Hähnchenhaltung in Deutschland befragt. Der Redaktion würden zudem
Bilder vorliegen, die angeblich tierschutzwidrige Umstände
dokumentierten. Das Tierwohl ist heute ein zentraler Maßstab der
modernen Geflügelhaltung und unterliegt in Deutschland strengen
Vorgaben, die sogar in vielen Bereichen strenger sind als in anderen
Ländern der Europäischen Union. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat
der ZDG der Redaktion seine vollste Unterstützung zur Aufklärung der




Hintergründe angeboten. Zudem bot die deutsche Geflügelwirtschaft
bereits am Freitag an, kurzfristig Hähnchenställe zu besichtigen
sowie Hintergründe und Zusammenhänge zu erklären, die zum Verständnis
solcher Bilder zwingend erforderlich sind. Laut den Beschreibungen
der Redaktion handelt es sich bei den Bildern um die Dokumentation
einer sogenannten Nottötung durch den Halter sowie Aufnahmen der
Einstreu aus dem Inneren eines Geflügelstalles.

Zum Hintergrund: Die Nottötung von Tieren ist ein Vorgang, bei dem
das Tier durch einen Schlag auf den Kopf betäubt und anschließend mit
einer Durchtrennung der Halswirbelsäule getötet wird. Die deutsche
Geflügelwirtschaft weist darauf hin, dass dieser Vorgang auch bei
einer fachkundigen Durchführung auf Außenstehende durchaus eine
befremdliche Anmutung haben kann. Zudem kann bei den anschließenden
teils anhaltenden Muskel- und Nervenreaktionen der Eindruck
entstehen, dass das getötete Tier weiterhin lebt. Dabei handelt es
sich jedoch um eine natürliche Reaktion. Weitere Bilder sollen zudem
eine unzureichende Einstreu zeigen. Grundsätzlich dient eine trockene
Einstreu in der Hähnchenhaltung dazu, dass die Ausscheidungen der
Tiere aufgenommen werden sowie die Tiere ihren natürlichen
Verhaltensweisen wie Scharren und Sandbaden nachgehen können. Während
es früher übliche Praxis war, die Stallfläche mit einer dicken
Schicht einzustreuen, zeigen praktische Erfahrungen sowie
wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die Einstreudicke im Sinne des
Tieres und der Hygiene im Stall heutzutage dünn zu halten ist.
Ansonsten werden Schädlinge und Schimmelbefall in der Einstreu
begünstigt, die wiederum die Tiergesundheit belasten.

Die Geflügelwirtschaft steht für die konsequente Einhaltung des
Tierschutzes und sucht den Dialog mit allen, die an einem
konstruktiven Austausch interessiert sind. "Mit radikalen
Tierrechtsorganisationen, die den Konsum von tierischem Eiweiß
konsequent ablehnen, ist es aber für uns kaum möglich einen
gemeinsamen Konsens zu finden", resümiert Janning abschließend.



Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Florian Anthes
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Tel. 030 288831-35
Fax 030 288831-50
E-Mail:f.anthes(at)zdg-online.de
Internet: www.zdg-online.de

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