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Mittelbayerische Zeitung: "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) zur Leichtathletik-WM

ID: 928544

(ots) - von Claus-Dieter Wotruba, MZ

Es ist so. Immer noch. In Jahren ohne Olympische Spiele und ohne
Fußball-Weltmeisterschaft kommt der Leichtathletik-Weltmeisterschaft
die tragende Rolle des Sportjahres zu. Alle Blicke waren also neun
Tage auf Moskau gerichtet. Was die Augen dort zu sehen bekamen, war
aus vielen Winkeln interessant. Neu ist: Die Welttitelkämpfe 2013
sind die ersten, bei denen das Publikum keinen Weltrekord zu
bestaunen hatte. Das ist nicht abwertend - eher im Gegenteil. Mancher
Betrachter sieht den Kampf gegen Doping endlich, endlich auf einem
guten Weg. Dagegen sprechen zwar immer wieder Leistungen von
Sportlern, die schon von einer Sperre betroffen waren und nach ihrer
Rückkehr noch mehr oder genauso glänzen. Andere Ergebnisse klingen
wieder menschlicher. Jetzt gilt es, die Schlupflöcher auch bei
kleineren Staaten zu schließen, wo das Kon-trollsystem leichter zu
umgehen ist. Denn gerne wird vergessen: In manch anderen Sportarten
nehmen insgesamt so viele Nationen an den Wettkämpfen teil wie in der
Leichtathletik mit ihren über 200 startenden Ländern alleine schon
Medaillen gewinnen. Positiv ist: Sogar das große Russland scheint den
Dopingkampf angenommen zu haben. Allerdings: Vorsichtige
Formulierungen sind angebracht, Hintergrundwissen ist schwer zu
bekommen. Die Russen zeigen Interesse, sich einzugliedern. Was wäre
da besser geeignet als der Sport? Forciert werden die Bemühungen mit
allerhand Großereignissen: Nicht nur den Winterspielen in Sotschi im
nächsten Jahr oder der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 - nein,
dazwischen liegen auch noch die Schwimm-WM 2015, die Eishockey-WM
2016 und ein neuer russischer Formel-1-Kurs. Hehre Ziele sind es
sicher nicht, die der mit Milliardenaufwand betriebenen Offensive
zugrunde liegen. Ein gerüttelt Maß an Selbstdarstellung und Protz von




Putin und Co. gehört zu den Motiven. Vielleicht auch eine sanfte
Wiederkehr des Vergleichs der Weltmächte Russland und USA auf
sportlichem Terrain. Moskau war auch eine Einstimmung für den
Sportfan auf die russische Mentalität, die uns nun länger begleitet.
Moskau fehlte Londons Charme, nicht nur vor dem Fernsehschirm: Noch
haben die Gastgeber Gelegenheit zu lernen, sich auf die Welt
einzustellen. Und die Welt hat Zeit, sich anzupassen. Das ist im
jahrelang abgeschotteten Osten vielleicht immer noch ein Stück
schwerer als in der westlichen Hemisphäre. Aus deutscher Sicht
brachte Moskau positive Erkenntnisse. Die Dürrejahre wie jene 2008,
als bei Olympia in Peking gerade eine Medaille heraussprang, sind
überwunden, Deutschland bleibt in der Leichtathletik in der
Weltspitze und hält zum Beispiel auch mit den so viel gelobten Briten
mit. Allerdings: Auch wenn die Mannschaft jung ist und Perspektive
hat, dünnen die deutschen Teilnehmer in manchen Disziplinen aus. Den
Anschluss dort zu schaffen, ist eine Aufgabe, die nur mit Initiative
und Engagement gelingen kann. Und hinter dem einen oder anderen
Leistungsträger wie den Aushängeschildern Robert Harting und David
Storl klaffen selbst in den Vorzeige-Wurf- und Stoßdisziplinen
bedenkliche Lücken. Die Leistungsstärke zu erhalten oder sogar zu
verbessern, ist ob des allgemeinen Stellenwerts der Leichtathletik
nicht einfach. Das veranschaulichen die Zahlen mancher
Nachwuchsmeisterschaften. Leichtathletik ist trainingsintensiv und so
viel Geld zu verdienen, wie zum Beispiel im Fußball, ist schwer
möglich. Und dennoch: Die Bilder aus Moskau haben gezeigt, dass
Laufen, Werfen und Springen immer noch fasziniert, weil es so schön
vergleichbar ist und jeder etwas mit den Werten anfangen kann. Auch
das ist so. Immer noch.



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Mittelbayerische Zeitung
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Datum: 18.08.2013 - 20:15 Uhr
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