ZDF-Magazin "Frontal 21":
DOSB-Ehrenpräsident von Richthofen für ein Anti-Doping-Gesetz /
Arzneimittelgesetz und Dopingagentur nicht mehr ausreichend
(ots) - Manfred von Richthofen, Ehrenpräsident des Deutschen
Olympischen Sportbundes (DOSB), fordert ein Anti-Doping-Gesetz in
Deutschland. Arzneimittelgesetz sowie Nationale und
Welt-Anti-Dopingagentur reichten inzwischen nicht mehr zur
Dopingbekämpfung aus, sagte von Richthofen. Er habe in dieser Frage
seine Meinung geändert. Der Staat verfüge durch rechtsstaatliche
Mittel über ganz andere Durchgriffsmöglichkeiten, erklärte von
Richthofen im Interview mit dem ZDF-Magazin "Frontal 21" für die
Sendung am Dienstag, 13. August 2013, 21.00 Uhr. Die Unabhängigkeit
der Sportverbände werde seines Erachtens dadurch nicht angetastet,
weil in einem kriminellen Bereich der Staat um Hilfe gebeten werde.
Manfred von Richthofen bemängelte zudem die Haltung westdeutscher
Sportverantwortlicher gegenüber gedopten DDR-Sportlern nach der
Wiedervereinigung: "Da kommt ja die große Sportnation DDR hinzu. Wir
werden international kräftig aufgewertet und können also noch mehr
Medaillen holen." Insofern habe man sicher das eine oder andere Auge
zugedrückt bei bestimmten Athleten aus dem Osten. Man habe vom Erfolg
der DDR ein bisschen profitieren wollen. Von Richthofen war bis 2006
Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB). Seine Amtszeit endete mit
der Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes als Fusion von DSB
und dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK).
Die bayerische Justizministerin Beate Merk machte sich gegenüber
"Frontal 21" ebenfalls stark für ein Anti-Doping-Gesetz. Zugleich
kritisierte sie die Haltung der Sportverbände, die sich bislang
massiv dagegen gewehrt hätten. Das Argument, die Sportgerichtsbarkeit
werde durch ein Anti-Doping-Gesetz gefährdet beziehungsweise ganz
ausgebremst, sei nicht nachvollziehbar. Ganz im Gegenteil unterstütze
und ergänze die staatliche Justiz die sportliche Gerichtsbarkeit,
betonte Merk.
Die finanzielle Ausstattung der Nationalen Dopingagentur ist nach
Ansicht der Sportsprecherin der Grünen im Bundestag, Viola von
Cramon, unzureichend. Da der Bund der größte Unterstützer des
Spitzensports sei, sieht sie ihn in der Pflicht, die gesetzlichen
Aufgaben der Agentur finanziell zu unterstützen. Dies muss in ihren
Augen sogar gesetzlich verankert werden.
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Datum: 13.08.2013 - 15:47 Uhr
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