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Sicherheitslücke bei alten SIM-Karten

ID: 924140

(ots) - Eine halbe Milliarde SIM-Karten weltweit sind
leicht zu knacken / Veraltete Verschlüsselung ist schuld / Größte
Update-Welle der deutschen Mobilfunkgeschichte

Die Sicherheits-Spezialisten der UNO sind besorgt und die
internationale Fernmeldeunion ITU hat inzwischen die
Mobilfunkbetreiber alarmiert. Denn eine halbe Milliarde SIM-Karten
weltweit lassen sich leicht knacken. COMPUTER BILD erklärt, was
dahinter steckt und ob auch Deutschland betroffen ist (Heft 18/2013,
am Samstag im Handel erhältlich).

Eine einzige SMS reicht und schon können Angreifer jedes achte
Handy rund um den Globus kapern, Schadprogramme einschleusen,
Gespräche abhören, mit teuren Premium-Diensten Kosten verursachen
oder die Nummer für eigene Anrufe verwenden.

Der Grund für die Sicherheitslücke ist einfach: Die
Mobilfunkprovider haben gespart und die SIM-Karten mit dem uralten
Verschlüsselungsstandard DES aus den 1970er-Jahren geschützt. Den zu
knacken ist relativ einfach. Dem Sicherheitsexperten Karsten Nohl ist
das gelungen und er warnt: "Kriminelle werden sicher nicht lange
warten, sich SIM-Hacking zunutze zu machen."

Die deutschen Mobilfunkanbieter geben jedoch weitgehend
Entwarnung: Neue Karten aus den letzten Jahren verwenden die im Jahr
2000 eingeführte Verschlüsselung AES. Telekom, O2 und E-Plus
erklärten gegenüber COMPUTER BILD, dass keine ihrer Karten anfällig
für die Sicherheitslücke sei. Sehr alte SIM-Karten von Vodafone aus
der Zeit vor dem UMTS-Start im Jahr 2004 waren dagegen noch nicht
ausreichend geschützt. Der Anbieter hat jedoch schnell reagiert: Per
Fern-Update bringt Vodafone die SIM-Karten auf den neuesten Stand.
Die Kunden merken nichts davon. Es reicht, die Handys einzuschalten
und im Netz einzubuchen. "Die größte Update-Welle der deutschen
Mobilfunknetz-Geschichte", bemerkt Nohl und beruhigt: "In den wenigen




Monaten, die die Datendiebe wohl noch brauchen, werden zumindest in
Deutschland die Schwachstellen hoffentlich fast komplett geschlossen
sein."

Sicherheit geht vor: COMPUTER BILD empfiehlt deswegen, die
Handyrechnungen genau zu kontrollieren und beim Anbieter Dienste wie
Premium-SMS zu sperren. Außerdem sollten die Nutzer ältere SIM-Karten
gegen neue austauschen - diese sind deutlich sicherer.

Weitere Sicherheitsthemen unter:
www.computerbild.de/sicherheitscenter



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Datum: 09.08.2013 - 10:35 Uhr
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