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TÜV Rheinland: Vorsicht bei Lebensmitteln auf der Kirmes / Magen-Darm-Erkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke / Achtung: Gläser und Schankanlagen als Keimquellen

ID: 924095

(ots) - Pünktlich zur Sommerzeit locken Kirmes und Jahrmarkt
zahlreiche Besucher an. Neben dem rasanten Fahrspaß gehört zum
traditionellen Kirmesbesuch natürlich auch die Verköstigung des einen
oder anderen Jahrmarkt-Schmankerls. Denn was wäre die Kirmes ohne
Backfisch, Fischbrötchen, Reibekuchen, Bratwurst und Softeis. Dennoch
gilt es, sich die Essens- und Getränkebuden vor dem Verzehr genau
anzusehen, damit der Gewinn an der Losbude das einzige 'Souvenir'
bleibt, welches man vom Kirmesbesuch mit nach Hause nimmt.

Genauer Blick bei in Fett gebackenen Speisen

"Generell sollte man sich vor dem Kauf der Speisen ein genaues
Bild der Essensstände machen", weiß Melanie Bauermann,
Lebensmittel-Expertin der TÜV Rheinland FoodCert Alliance. "Schauen
Sie den Verkäufern ruhig einen Moment über die Schulter, um zu
beurteilen, ob hier auch wirklich hygienisch gearbeitet wird.
Schalten sie alle ihre Sinne ein und lassen sie sich nicht nur vom
Hungergefühl leiten". Erste Indikatoren für ein hygienisch sauberes
Arbeiten sind unter anderem gereinigte Arbeitsflächen und
Kochutensilien, richtige Kühlung und einwandfreier Zustand der
Zutaten sowie Mitarbeiter, die sich regelmäßig die Hände unter
fließendem Wasser waschen. Es ist ratsam, seine Speisen an Buden zu
kaufen, an denen reger Andrang herrscht. An diesen bleiben die
Lebensmittel nicht lange liegen, sondern werden direkt nach der
Zubereitung verkauft. Das verringert die Gefahr, dass sich bei einer
überschrittenen Lagerfrist Keime in den Lebensmitteln vermehren
können.

Auch sollte man bei Speisen, die frittiert werden, das Fett
genauer unter die Lupe nehmen, um sicherzustellen, dass es nicht
ranzig ist. Um dieser Gefahr vorzubeugen muss das Fett regelmäßig
gewechselt werden. "Altes Fett kann zu Magen-Verstimmungen führen",




berichtet Bauermann. "Bei Buden mit viel Andrang sollte das Fett
täglich gewechselt werden, um eine gleichbleibende Qualität der
Speisen sicherzustellen. Wenn sich der Kirmesbesucher unsicher ist,
kann er die Mitarbeiter des Essensstand befragen, wann das Fett das
letzte Mal gewechselt wurde". Auch die Zubereitung der Speisen
sollten sich die Kirmesbesucher genauer ansehen: So dürfen
beispielsweise stärkehaltige Lebensmittel wie Pommes oder
Bratkartoffeln nicht zu lange gebacken werden, da sonst der
Acrylamidgehalt in den Speisen über den erlaubten Signalwert
ansteigt.

Bitte schön durchgebraten

Bei Fleischspeisen sollten die Käufer immer darauf achten, dass
das Fleisch richtig durchgebraten ist, so dass Keime im Fleisch
abgetötet wurden. Aber auch verkohlte Steaks und Würstchen sollten
nicht verzehrt werden, da sich dabei krebserregende Substanzen
gebildet haben könnten. Weiterhin sollte man sich die Ordnung auf dem
Grill genau ansehen, um sicherzustellen, dass rohes und fertig
gegrilltes Fleisch getrennt auf dem Grill aufbewahrt werden.

Ähnliches gilt für Gemüsepfannen: Hier ist es wichtig, dass die
Gemüsesorten gut durcherhitzt sind, damit sich keine
krankheitserregenden Keime, wie beispielsweise E.coli, in den
Lebensmitteln befinden. Auch das süße Softeis zur Nachspeise bietet
Bakterien ausreichend Nährboden, wenn die Geräte nicht ordentlich
gereinigt werden. "Durch den hohen Protein- und Zuckergehaltes des
Softeis bieten Softeismaschinen einen idealen Nährboden für Keime",
erklärt die TÜV Rheinland-Expertin. "Werden die Maschinen nicht
ordentlich gereinigt oder während des Gebrauchs nicht ausreichend
gekühlt, kann es zu einer bakteriellen Kontamination des Eis kommen".

Keimgefahr lauert in den Leitungen

Auch bei den Getränken sollten die Kirmesbesucher einen genauen
Blick auf die Hygiene werfen. "Oftmals befinden sich in den
Schankanlagen Keime, da diese nicht ausreichend gespült wurden.
Entgegen der allgegenwärtigen Meinung reicht der Alkoholgehalt von
Bier nicht aus, um die Keime abzutöten. Dies würde erst ab höheren
Alkoholgehalten geschehen", weiß Melanie Bauermann von der TÜV
Rheinland FoodCert Alliance. "Durch eine unzureichende Reinigung der
Schankanlangen kann es so beispielsweise zu einer Kontamination mit
E.coli-Keimen kommen".

Doch auch nicht ausreichend gereinigte Gläser können zu einer
Keimübertragung führen, denn oftmals ist das Wasser in den Spülbecken
nicht heiß genug, um Keime und Bakterien abzutöten. Dies geschieht
erst ab Temperaturen von über 70°C. Durch verunreinigte Gläser können
beispielsweise Herpes- oder Erkältungsviren von einer Person auf die
nächste übertragen werden. Auch das bei Kindern beliebte
Slush-Getränk kann eine Brutstätte von Keimen sein. Denn weder
Leitungen noch Ausgüsse haben eine Kühlung, so dass sich hier Keime
und Bakterien schnell vermehren können. Auch hier kann man bei den
Mitarbeitern nachfragen, welche Hygiene- und Kühlmaßnahmen ergriffen
werden, um eine Verunreinigung mit Keimen zu vermeiden.



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Ralf Diekmann, Presse, Tel.: 0221/806-1972
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Datum: 09.08.2013 - 10:00 Uhr
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