Design und Technik in Einklang
Suzuki V-Strom 1000 update III
(PresseBox) - Nachdem bereits der Projektplaner und der Styling-Designer der neuen Suzuki V-Strom 1000 zu Wort kamen, äußert sich jetzt der Layout Designer Teppei Eguchi in einem Interview zu Suzukis neuem Touring Adventure Bike.
Herr Eguchi, bitte erzählen Sie uns kurz etwas über sich und Ihre Position in dem Projekt.
Ich kam 2003 zu Suzuki. Nachdem ich einige Erfahrung in der Konstruktion von Radaufhängungen sammeln konnte, bin ich jetzt im Bereich der Fahrwerksentwicklung und Rahmenkonstruktion beschäftigt. Bei der neuen V-Strom bin ich seit Entwicklungsbeginn für das Layout des Rahmens und anderer Komponenten zuständig. Privat hatte ich früher eine Bandit 250 und eine TL1000S, seit 8 Jahren fahre ich eine DR-Z400SM.
Die meisten Menschen werden keine Vorstellung davon haben, was ein Layout Designer macht. Können Sie uns sagen, was Ihre Hauptaufgaben sind?
Kurz gesagt, besteht meine Aufgabe darin, die Entwürfe der Designer und die von der Produktplanung gesteckten Performance-Ziele in ein reales Produkt umzusetzen. Im Vergleich zum PKW ist die Entwicklung des Layouts eines Motorrades komplexer, weil Form und Funktion viel direkter miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.
Ein Beispiel: Der Tank ist ein wichtiges Element des Motorrad-Designs. Ein bestimmter Tankinhalt wird verlangt, aber auch die Airbox unter dem Tank braucht Platz. Deren Volumen hat direkten Einfluss auf die Motorleistung. Für beide Behälter gilt also, dass größer auch besser ist. Aber das beeinflusst nicht nur das Aussehen, sondern auch die Ergonomie für den Fahrer. Und es hat Auswirkungen auf Schwerpunktlage und Fahrbarkeit.
Das ist nur ein Beispiel, welche unterschiedlichen Elemente ein einzelnes Bauteil beinhaltet und wie es verschiedene Faktoren beeinflusst. Ich glaube, dass die Entwicklung des Layouts eine sehr wichtige Aufgabe bei der Realisierung des Charakters eines Motorrades ist.
Welche Rolle spielt die Kommunikation zwischen Designern und Ingenieuren?
Ich glaube, dass die Kommunikation zwischen Designer und Ingenieur sehr wichtig ist. Um ein großartig aussehendes Produkt mit hervorragender Leistung zu bauen, müssen die Ingenieure das Styling-Konzept richtig verstanden haben und andererseits die Designer die technischen Gesetzmäßigkeiten anerkennen. Sie müssen sich gegenseitig respektieren, um das Projekt ganz nach vorne zu bringen. Ich habe mich sehr oft mit dem Designer unterhalten, wir haben technische Daten ausgetauscht und Designskizzen geändert. Mein Kollege Tomoya Murakami und ich sind gleich alt und wir sind privat gute Freunde. Wir sind beide begeistert, zusammen an diesem großartigen Projekt arbeiten zu dürfen und haben manchmal bis tief in die Nacht diskutiert, wie wir das Aussehen und die Funktion des Motorrades verbessern könnten.
Ich bat die anderen Ingenieure, mir die technischen Anforderungen für jedes Teil zu geben und glich diese dann mit dem Gesamt-Layout ab. Ich musste einzelne Anforderungen zurückstellen, um uns Schritt für Schritt vorwärts zu bringen, näher an das optimale Layout heran. Mit all dem Input und dem Feedback von unseren Ingenieuren und Designern gingen wir dann daran, das Tonmodell zu bauen.
Können Sie uns etwas über die Umfrage und Ihre Fahrerlebnisse in Europa erzählen?
Ich hatte zum Glück die Gelegenheit, selbst durch Europa zu touren und die dortigen Straßen und Bedingungen zu erfahren. Wir fuhren auf Autobahnen, Landstraßen bis hin zu kleinen Alpenpässen in verschiedenen Ländern. Damit haben wir versucht das typische Nutzungsverhalten unserer Kundenzielgruppe abzudecken. Aus dieser Erfahrung heraus verstanden wir die Wichtigkeit von Komfort und Fahrstabilität auf der Autobahn. Wer schon von der langen Autobahnfahrt müde ist, kann die kurvigen Straßen am Ziel nicht mehr genießen.
Zweitens haben wir den hohen Anteil an Tourenfahrern, die mit viel Gepäck unterwegs sind, gesehen und festgestellt, wie wichtig das für diese Gruppe ist.
Das brachte uns einen großen Schritt weiter bei der Festlegung von Charakter und Layout des Motorrades.
Was war die Idee und das Ziel der Fahrwerksentwicklung?
Wie schon gesagt sind Fahrstabilität, Komfort und das Gepäcksystem zentrale Faktoren für ein Langstrecken-Tourenmotorrad. Aber hätten wir bei der Entwicklung nur Stabilität und Komfort berücksichtigt, wäre das Motorrad zu klobig geworden. Wir dachten, wir sollten die Identität der V-Strom über diese fundamentalen Punkte betonen.
Und was ist die Identität einer V-Strom? Sie lässt sich flink und mit viel Spaß über winklige Landstraßen bewegen und auch im Alltag ist sie einfach zu fahren. Wir denken, Vielseitigkeit und Sportlichkeit machen ihre Identität aus. Um beide Ziele zu erreichen, Komfort und Stabilität verbunden mit Vielseitigkeit und Fahrspaß, haben wir sehr viele Dinge geändert. Zum Beispiel die Motorcharakteristik, den Radstand, die Sitzposition oder auch die Rahmensteifigkeit.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Suzuki Motorrad: motorrad.Suzuki.de
Suzuki Club: www.Suzuki-club.eu
Facebook: www.facebook.com/SuzukiMotorradDeutschland
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Datum: 05.08.2013 - 07:30 Uhr
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