Mittelbayerische Zeitung: Recht so
(ots) - Der Applaus der Fans ist den Luxemburger
Richtern gewiss. Sie stufen den Fußball als Kulturgut ein, das
europaweit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich bleiben muss,
statt es peu à peu in einer Nische wie dem Bezahlfernsehen
verschwinden zu lassen. Also: Recht so! Nun jaulen also Fifa und Uefa
erwartungsgemäß auf und sehen den gedeihlichen Fortgang der Geschäfte
beeinträchtigt. Dabei sollte den Verbänden bewusst sein, dass sie
ohnehin auf einem schmalen Grat wandeln. Wer sein Produkt der Masse
an Konsumenten vorenthält, läuft irgendwann auch Gefahr, dass diese
das Interesse an ihm verlieren. Die Uefa kann den Spruch gelassen
sehen. Sie verfügt über sprudelnde Einnahmequellen wie die Champions
League, die auch nach diesem Urteil nicht versiegen. Komplizierter
ist die Situation der Fifa, die nicht viel mehr als die WM als
Gewinnbringer im Bauchladen hat. Ziemlich skurrile Formate wie der
Confed-Cup oder die Klub-WM haben daran wenig geändert. Nimmt man
König Fußball und Quotenrenner wie die Formel 1 mal ausdrücklich aus,
stellt sich die in Luxemburg behandelte Frage gar nicht. Das Gros der
restlichen Sportarten wäre froh, wenn es im frei empfangbaren
Fernsehen zum Zuge käme - und würde wohl gerne noch dafür bezahlen.
So verquer stellt sich die Rechtelage im Sport dar.
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Datum: 18.07.2013 - 18:23 Uhr
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