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Von wegen Ballast! Wie Ballaststoffe das Risiko chronischer Krankheiten senken

ID: 910897

(ots) -

Die Einflüsse von Ballaststoffen auf die großen
Zivilisationskrankheiten unserer Zeit standen ganz im Zentrum des 15.
Wissenschaftlichen Workshops des gemeinnützigen Institut Danone
Ernährung für Gesundheit e.V. (IDE). Der Workshop des IDE mit dem
Titel "Top-Teams in Sachen Prävention" fand am 13./14.06.2013 in
Kooperation mit dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE)
in Potsdam-Rehbrücke statt.

Ballaststoffe haben vielfältige positive Wirkungen auf den
menschlichen Körper. "Ballast" sind sie überhaupt nicht. Gerade in
den letzten Jahren wurden viele neue Erkenntnisse über Nahrungsfasern
in Lebensmitteln gewonnen. Besonderes Interesse gilt heute der
Tatsache, dass einige Nahrungsfasern die Empfindlichkeit der Zellen
des Menschen gegenüber dem Hormon Insulin erhöhen und Krankheiten wie
Diabetes Typ 2, Übergewicht und Adipositas vorbeugen. Eine Tatsache,
die chronisches Leid vermindern und die Gesundheitssysteme entlasten
könnte.

Auf dem Workshop des IDE präsentierten acht Wissenschaftler einen
Studienüberblick zu dieser spannenden Substanz-Gruppe der
Ballaststoffe. Prof. Helmut Heseker, Universität Paderborn und
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE).
verwies darauf, wie wichtig ein "gesunder Mix aus Fasern" ist. Wer
faserreiche Lebensmittel isst, nimmt weniger Energie auf. Lösliche
Nahrungsfasern beeinflussen die Mikrobiota (Darmflora) im Darm
positiv und wirken günstig auf das unerwünschte LDL-Cholesterol im
Blut. Eine hohe Zufuhr unlöslicher Ballaststoffe ist auch mit einem
geringeren Körpergewicht verbunden und verringert das Risiko für
Herzkrankheiten oder Diabetes Typ 2.

Treffpunkt Darm

Prof. Dr. Michael Blaut, DIfE, und Prof. Remy Meier, Kantonsspital
Liestal, stellten die Wirkung der Ballaststoffe auf die Mikrobiota




vor. Darmbakterien gewinnen Energie aus Nahrungsfasern. Kurzkettige
Fettsäuren sind u.a. Endprodukte aus diesem Prozess und können
anti-entzündlich wirken. Sie beeinflussen auch den Fett - und
Kohlenhydratstoffwechsel. Trotz der individuellen Zusammensetzung aus
über 400 bekannten, im Darm lebenden Spezies sind bei bestimmten
Erkrankungen typische Veränderungen in der Mikrobiota nachzuweisen.
Deshalb wird gerade erforscht, inwieweit künftig die
Mikrobiota-Analyse zur Diagnose bestimmter Krankheiten beitragen
kann.

Besonders klar ist der Zusammenhang zwischen den Nahrungsfasern und
dem Typ 2-Diabetes. Die Forschung hat herausgefunden, dass
Nahrungsfasern den menschlichen Zellen helfen, auf das Hormon Insulin
empfindlich zu reagieren. Diese Empfindlichkeit soll möglichst hoch
sein, damit die Bauchspeicheldrüse nur wenig Insulin produzieren
muss, um den Blutzuckerspiegel auf einem günstigen Niveau zu halten.
Liegt hingegen eine Insulin-Unempfindlichkeit vor, steigt das Risiko
für Übergewicht, Adipositas und Diabetes Typ 2. Nahrungsfasern wirken
dem entgegen und verlangsamen den Anstieg des Blutzuckers. Somit
bieten sie dem Menschen eine praktische und gesunde Möglichkeit,
chronischen Krankheiten vorzubeugen. In Bezug auf die möglichst
lebenslange Gesundheit eines Menschen ist dieser Nachweis besonders
wichtig.

Den Zucker zügeln

Zwei Portionen von Vollkornprodukten pro Tag können das
Diabetesrisiko um zirka 20 % senken, betonte Prof. Dr. Andreas
Pfeiffer, Charité Berlin/ DIfE. Auch Prof. Dr. Matthias Schulze und
Prof. Dr. Heiner Boeing, beide vom DIfE, unterstützten die These,
dass "Ballaststoffe gegen Ballast" helfen. Die internationale
EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and
Nutrition) zeige: Wenn die Zufuhr von Nahrungsfasern steigt, nimmt
z.B. das Gewicht durchschnittlich weniger zu und das Risiko für
Herz-Kreislaufkrankheiten ab.

Slow Carb statt Low Carb

Die DGE empfiehlt 30 g Ballaststoffe pro Tag, je zur Hälfte aus
Getreideprodukten bzw. Obst und Gemüse. Dr. Schulze-Lohmann,
DGE-Sektion Schleswig-Holstein sagte dazu: "Vollkornvarianten von
Brot, Mehl, Nudeln, Haferflocken aber auch Bulgur, Couscous oder die
Neuzüchtung Beta-Gerste sind eine gute Wahl in punkto Ballaststoffe.
Sie haben zudem einen hervorragenden Sättigungseffekt". Die
Referentin beschrieb alltagsnah, wie man den Nahrungsfaser-Gehalt des
Essens gezielt steigert. Z.B. ist der schrittweise, vermehrte Einsatz
von Vollkornvarianten bei Nudeln, Mehl und Haferflocken sinnvoll.
Auch Brot mit Vollkornanteil, Rote Grütze aus frischen Beeren,
Joghurt mit Cerealien oder einem Esslöffel Weizenkleie tragen zu
einer höheren Zufuhr an Nahrungsfasern bei. Isolierte Ballaststoffe
in Form von Kautabletten oder Pulver hingegen empfahl Frau Dr.
Schulze-Lohmann nicht. Diese Produkte verändern eine sonst ungesunde
Ernährungsweise nicht und können unerwünscht wirken (z.B.
verstopfend).

Prof. Dr. Günther Wolfram, Präsident des IDE, resümierte am Ende des
Workshops: "Dieses Wissen ist sehr wertvoll, wenn es um die
Prävention der großen Zivilisationskrankheiten in Deutschland geht.
Die Ballaststoff-Forschung liefert uns eine gute Beweislage für die
Vorsorge bezüglich Diabetes Typ II, Übergewicht und Adipositas. Es
wäre gut, dieses Wissen stärker in die Bevölkerung zu tragen."

Ein Bericht mit Kurzfassungen zu allen wissenschaftlichen Vorträgen
kann kostenlos in der IDE-Geschäftsstelle angefordert werden. Der
ausführliche Kongressbericht wird 2014 in der Zeitschrift "Aktuelle
Ernährungsmedizin" veröffentlicht.

Detaillierte Informationen zu aktuellen Projekten des IDE erhalten
Sie auf www.institut-danone.de

Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V.:
Gesundheitsbewusste Ernährung ist unser Ziel!

Das 1992 gegründete Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V.
(IDE) ist eine gemeinnützige Einrichtung, die ausgewählte
Forschungsprojekte im Bereich Ernährungswissenschaft und
Ernährungsmedizin fördert und für verschiedene Zielgruppen aktuelle
Materialien für die Ernährungsaufklärung erstellt. Das IDE arbeitet
werbe- und produktneutral. Eingebunden in ein internationales
Netzwerk bietet das IDE Wissenschaftlern, Ernährungsfachkräften,
Ärzten, Pädagogen und allen Interessierten eine Plattform für den
Austausch sowie den Zugriff auf aktuelle ernährungswissenschaftliche
und medizinische Erkenntnisse.



Pressekontakt:
Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V.
Richard-Reitzner-Allee 1
85540 Haar
Telefon: 089/62733-338
kontakt(at)institut-danone.de
www.institut-danone.de

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Datum: 17.07.2013 - 10:07 Uhr
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