Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Reform-Wirrwarr in der Formel I
(ots) - Im Regel-Dschungel
Langeweile verboten! In der Formel 1 wurden schon immer radikale
Maßnahmen ergriffen, um Dauersiegern das Leben schwer zu machen und
die Karten neu zu mischen. Die Reifen-Reform in diesem Jahr war nur
ein weiteres Kapitel - und im Prinzip absolut legitim. Bernie
Ecclestone und seine Regelerfinder haben es dieses Mal letztlich aber
einfach übertrieben und das Reformrad zu weit gedreht. Mitten in der
Saison musste zurückgerudert werden: Das sollte sich nicht
wiederholen. Zu Saisonbeginn schienen die Reifen aus Wachsgummi zu
sein, so schnell lösten sie sich auf den Pisten auf. Schon aus
Sicherheitsgründen musste etwas getan werden. Soweit so gut - kann ja
mal vorkommen. Dem Fan wäre es aber schwer zu vermitteln, wenn auch
in der kommenden Saison während der laufenden Weltmeisterschaft die
Rahmenbedingungen verändert werden. Im Fußball wird ja auch nicht in
der Winterpause das Abseits abgeschafft. Deswegen ist es gut, dass
Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery schon jetzt auf 2014 blickt. Für
Teams und Hersteller sollte es frühzeitig Planungssicherheit geben.
Und egal, ob nun mehr oder weniger getestet werden darf, sechs oder
20 Zylinder erlaubt sind oder die Reifen nurmehr mit der Hand
aufgepumpt werden dürfen: Hauptsache, die Regeln gelten zumindest für
ein Jahr. Danach kommen sowieso wieder neue.
von Jürgen Scharf, mz
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Datum: 09.07.2013 - 22:03 Uhr
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