taz-Chefredakteurin Ines Pohl: "Die Zeit ist die Angela Merkel unter den Zeitungen"
(ots) - Ob neuer Internetauftritt oder Wochenendausgabe -
"Wir sind vielen anderen Zeitungen einen Schritt voraus." Das sagt
die taz-Chefredakteurin Ines Pohl im Interview mit dem Medienmagazin
journalist. "Alle Zeitungen sind in der Krise, aber wir tun etwas und
entwickeln ein neues Wochenendprodukt."
Will Ines Pohl die taz damit als grüne Alternative zur
Wochenzeitung "Die Zeit" positionieren? "'Die Zeit' ist sehr
erfolgreich. Klar. 'Die Zeit' ist vielleicht die Angela Merkel unter
den Zeitungen, sehr solide." Den naheliegenden Vergleich, dass die
taz dann also der Jürgen Trittin unter den Zeitungen sein müsste,
will Pohl allerdings nicht mitmachen. "Wir sind nahe dran an den
Grünen, weil wir viele Leserinnen haben, die aus dem grünen Milieu
kommen, aber durch diese Nähe sind wir auch besonders kritisch."
Grundsätzlich stimme es aber, dass die taz aufpassen müsse, weiter
kritisch mit den Grünen zu bleiben. "Es gab eine Phase in der taz, da
waren wir zu nahe dran."
Für die taz sei die Zeit der "Fundamentalopposition" schon lange
vorbei, sagt Ines Pohl. "Natürlich spielen wir mit. Wir wollen
mitspielen. Wir wollen unsere publizistische Strahlkraft ausnutzen
und dabei die linksalternative Stimme bleiben, die wir sind." Dazu
gehöre es auch, dass der Binnenpluralismus in der Redaktion nach wie
vor großgeschrieben wird. "Die einzige Einigkeit, die hier besteht,
ist, dass wir uns nicht einig sind", sagt die taz-Chefredakteurin.
"Hier gibt es auch nach wie vor richtig heftige, derbe Kämpfe, bei
denen es echt ans Eingemachte geht."
Warum Ines Pohl keine Krise bei der taz sieht und was das mit dem
Solidaritätsprinzip zu tun hat, lesen Sie in der Juni-Ausgabe des
journalists und online auf: http://bit.ly/11f3aNw
Pressekontakt:
journalist - Das Medienmagazin
Matthias Daniel
Chefredakteur
Telefon: +49(0) 228 20172-24
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Datum: 04.06.2013 - 11:26 Uhr
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