CHEMonitor: Zufriedenheit mit Chemie-Standort Deutschland kühlt merklich ab / Manager sehen "Green Chemistry" als Wettbewerbsvorteil
(ots) -
- Umfrage von CHEManager und Camelot Management Consultants unter
mehr als 300 Entscheidern der deutschen Chemiebranche zeigt
deutlich gesunkene Zufriedenheit mit dem Standort Deutschland
- Qualifizierte Mitarbeiter, Qualität der Forschung und Infrastruktur
sind größte deutsche Pluspunkte - Energiekosten der größte
Standortnachteil
- Beinahe alle befragten Chemieunternehmen setzen künftig wieder auf
Kostensenkungen, zwei Drittel planen parallel weitere Investitionen
in Westeuropa (speziell Deutschland)
- Teilnehmer erwarten von "Green Chemistry" höhere Rohstoff- und
Energiekosten aber auch globale Wettbewerbsvorteile
- Keine Abkehr von Öl und Gas in den kommenden zehn Jahren
Die Zufriedenheit der deutschen Chemiemanager mit den
Standortbedingungen in Deutschland hat sich merklich abgekühlt:
Befand sich diese Ende letzten Jahres noch auf einem historischen
Rekordhoch, fiel sie in der aktuellen CHEMonitor-Umfrage unter mehr
als 300 Entscheidern der deutschen Chemiebranche deutlich. Beinahe
alle Befragten nannten als deutsche Standortvorteile vor allem
"Qualifizierte Mitarbeiter", "Qualität von Forschung & Entwicklung"
und "Infrastruktur" - und fast drei Viertel "Energiekosten" als
größten Nachteil. Obwohl mehr als die Hälfte der Unternehmen mit
weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen rechnet, kehrt die Mehrheit
zu Kostensenkungsmaßnahmen zurück. Parallel dazu wollen sie weiter
investieren, besonders in Westeuropa und hier wiederum besonders im
eigenen Land. Von nachhaltiger Chemie ("Green Chemistry") erwartet
die Mehrheit der Teilnehmer zwar kurzfristig höhere Rohstoff- und
Energiekosten, allerdings sehen darin auch viele Chemieentscheider
eine Chance, die eigene Wettbewerbsfähigkeit und die Margen für
nachhaltige Chemieprodukte zu steigern. In den kommenden zehn Jahren
werden Öl und Gas zwar noch nicht an Bedeutung zugunsten alternativer
Rohstoffe verlieren, aber die deutschen Unternehmen sehen in
innovativen und umweltverträglichen sowie ressourcenschonenden
Produkten und Prozessen eine große Chance, den deutschen
Entwicklungsvorsprung und die führende Marktposition für "Green
Chemistry" verteidigen und so den Chemiestandort sichern zu können.
"Die konjunkturelle Unsicherheit wirkt sich jetzt auch auf die
Standortzufriedenheit der deutschen Chemiemanager aus", sagt Dr.
Josef Packowski, Managing Partner bei der Strategie- und
Organisationsberatung Camelot Management Consultants. "Besonders die
im internationalen Vergleich hohen Energiekosten bereiten den
deutschen Chemiemanagern Sorge und belasten zunehmend den Standort
Deutschland. Zum Glück kann Deutschland immer noch mit hervorragend
qualifizierten Mitarbeitern, exzellenter Forschung & Entwicklung und
einer guten Infrastruktur punkten. Aber in all diesen Bereichen holen
die Schwellenländer stetig auf."
Die aktuelle CHEMonitor-Umfrage von CHEManager und Camelot
Management Consultants unter mehr als 300 Entscheidern der deutschen
Chemiebranche zeigt, dass zwar mehr als die Hälfte der Unternehmen
mit weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen rechnen, allerdings
planen fast alle auch eine Rückkehr zu Kostensenkungsmaßnahmen. Dies
sollen jedoch nicht zu Lasten von Investitionen gehen: Mehr als die
Hälfte plant weitere Investitionen in Westdeutschland, sogar mehr als
drei Viertel in Deutschland. "Bei der Entwicklung der
Mitarbeiterzahlen sieht es leider nicht ganz so rosig aus", ergänzt
Dr. Sven Mandewirth, Partner und Leiter des Industriesegments Chemie
& Petrochemie bei Camelot. "Hier plant jedes fünfte deutsche
Chemieunternehmen einen Personalabbau."
"Green Chemistry" als globaler Wettbewerbsvorteil
Anlässlich der Vorstellung des Branchenberichts zu Nachhaltigkeit
des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) beschäftigte sich die
Umfrage mit dem Schwerpunktthema "Green Chemistry". Die Teilnehmer
sehen darin momentan noch überwiegend einen weiteren Kostentreiber
bei Rohstoffen und Energie, also genau den Faktoren, die den Standort
Deutschland bereits jetzt im globalen Vergleich unattraktiver machen.
"Allerdings sieht ein Drittel der deutschen Chemieunternehmen auch
bereits die Chancen, die eine nachhaltige Chemie bietet:
beispielsweise die Möglichkeit, durch innovative umweltverträgliche
sowie ressourcenschonende Produkte und Prozesse einen
Wettbewerbsvorteil und damit auch höhere Margen zu erzielen", sagt
Mandewirth. Für die nähere Zukunft erwarten die Teilnehmer allerdings
keine Revolution: Nur jeder fünfte kann sich vorstellen, dass Öl und
Gas als Basisrohstoffe der Chemieindustrie in den nächsten zehn
Jahren signifikant an Bedeutung zugunsten alternativer Rohstoffe
verlieren werden.
Mandewirth: "Mehr als drei Viertel der deutschen Chemiemanager
haben das Potenzial grüner Chemie erkannt und glauben, dass
Deutschland seine führende Position in diesem Bereich verteidigen und
damit zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland beitragen
kann."
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Camelot Management Consultants AG
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Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Managementberatungen
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Datum: 31.05.2013 - 09:25 Uhr
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