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"Trimedialität" als Ausbaustrategie im ARD-Radio? / VPRT fordert anlässlich des Starts von "BR Puls" klare Grenzen für multimediale Audioangebote

ID: 876910

(ots) - "Das von den ARD-Anstalten immer wieder bemühte
Schlagwort der 'Trimedialität' scheint der neue Freifahrtschein zum
Ausbau ihrer Radioaktivitäten im Web und für junge Zielgruppen zu
werden", so Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und
Audiodienste im VPRT sowie Geschäftsführer Radio Regenbogen Hörfunk
in Baden GmbH & Co. KG, zu den aktuellen Entwicklungen im
öffentlich-rechtlichen Radio. Nachdem unter der Prämisse
"Trimedialität" (Radio, Fernsehen, Online) bereits der
SWR-Staatsvertrag angepasst wird, hat der Bayerische Rundfunk Mitte
Mai 2013 sein Web-Jugendradio "BR Puls" mit qualitativ neuer
Programmausrichtung und Zielgruppenansprache gelauncht. Es ersetzt
ganztags das Jugendangebot "on3", welches bisher täglich mit einer
vierstündigen Livesendung empfangbar war.

Nachdem hier ein neues bzw. in Zielgruppe und Umsetzung wesentlich
verändertes Telemedienangebot entstanden ist, sei fraglich, ob nicht
ein eigener Drei-Stufen-Test hätte durchgeführt werden müssen, so der
VPRT. Damit blieben u. a. die Auswirkungen auf den privaten
Radiomarkt ungeprüft. Bayern verfüge bereits über eine gewachsene
Radiolandschaft mit gerade bei den jungen Hörern außerordentlich
beliebten und besonders erfolgreichen landesweiten und lokalen
Radioprogrammen. Dazu gehören auch entsprechende Onlineangebote im
Privatradio. Ein Eingriff in diesen Markt würde sich daher
wettbewerblich besonders nachteilig auswirken.

Klaus Schunk: "Was aus sogenannten multimedialen Testversuchen
werden kann, hat ;Das Ding' vom SWR gezeigt, das jetzt ganz offiziell
als Programm beauftragt werden soll. Erst Pilotprojekt, dann
trimedial aufgestelltes Zielgruppenprogramm. Unter dem Deckmantel
einer effizienten multimedialen Verwertung findet eine schleichende
Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Angebots über sämtliche




Plattformen statt, wobei im Falle von 'Das Ding' selbst das bewährte
UKW mit Stützfrequenzen für den ungebremsten Programmausbau herhalten
muss. Rechtliche Grenzen wie Programmzahldeckelungen oder die
Einhaltung von Telemedienkonzepten können so unterlaufen werden."

Der VPRT fordert daher, die Zahl der Internet-Radioprogramme
verbindlich zu deckeln sowie strikt die Vorgaben zur Durchführung von
Drei-Stufen-Tests einzuhalten. Im Falle des SWR konnte eine Grenze
für Webchannels im Zuge der laufenden Novellierung vom VPRT
durchgesetzt werden. Es sei inkonsequent, für analoge und digitale
Programme eine Höchstzahl festzuschreiben, während im Internet
unbegrenzt expandiert werden könne. Schunk kündigte an, dass der VPRT
die weitere Entwicklung und mögliche Wettbewerbsverzerrungen von "BR
Puls" genau beobachten werde, um sich bei Bedarf auch an die
Rechtsaufsicht und den BR-Rundfunkrat zu wenden.

Hintergrund: Mit seinem Start wurde "BR Puls" medial sehr breit
aufgestellt. "BR Puls" sendet von nun an 24 Stunden pro Tag und soll
sich - anders als "on3" - mit einem stärker am Mainstream
ausgerichteten Musikangebot an ein breiteres und jüngeres Publikum
richten. Das "BR Puls"-Radioprogramm ist digital per Livestream,
Kabel, Satellit, DAB als auch über eine ebenfalls neu gelaunchte
Smartphone-App empfangbar. Auf der Webplattform werden zudem u. a.
Loopstreams, ein youtube-Channel sowie eine Downloadplattform mit
mehr als 600 kostenlosen Songs bereitgestellt. Daneben erhält "BR
Puls" freitags ein eigenes UKW-Zeitfenster auf "Bayern 3" sowie ein
TV-Magazin im Bayerischen Fernsehen und soll im gesteigerten Maß bei
Off-Air-Events präsent sein.

Über den VPRT:

Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.



Pressekontakt:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz(at)schultz-kommunikation.de

Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.

Stromstraße 1, 10555 Berlin
9-13 Rue Joseph II, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel

T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info(at)vprt.de
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Datum: 23.05.2013 - 12:56 Uhr
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