Research data goes open access – Mit Horizon 2020 künftig Veröffentlichungspflicht für Forschungsdaten möglich
Expertengremium europäischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verabschiedet Empfehlungen an die Europäische Kommission – Im Zuge von Horizon 2020 sollen Forschende ihre Daten künftig frei zur Verfügung stellen
(IINews) - Mannheim, Kiel, 2. Mai 2013: Im Februar trafen sich auf Initiative von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft einschlägige Expertinnen und Experten aus ganz Europa und Vertreter aus der Europäischen Kommission und der ERCEA (Executive Agency der ERC) im Brüssel-Büro der Leibniz-Gemeinschaft, um Empfehlungen hinsichtlich einer Policy für die Veröffentlichung von Forschungsdaten im Open Access zu erarbeiten.
Offener Zugang zu Forschungsinformationen ist einer der Grundsätze des EU-Programms Horizon 2020. Der Zugang zu Publikationen ist bereits auf nationaler Ebene auf der Agenda angelangt, ein entsprechender Gesetzesentwurf zu Zweitverwertungsrechten von Publikationen wird gerade diskutiert. Die gleiche Open-Access-Strategie für Forschungsdaten, die mit öffentlichen Geldern finanziert wurden, ist jedoch noch im Ideenstadium.
Um auch diesen wichtigen Schritt in die Wege zu leiten, diskutierten Prof. Klaus Tochtermann von der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und Prof. York Sure-Vetter von GESIS mit namhaften internationalen Expertinnen und Experten über die Definition von Forschungsdaten, in welchen Bereichen von Horizon 2020 ein öffentlicher Zugang gefördert werden soll und wo die Grenzen liegen. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda war die Etablierung einer Kultur das Data Sharings und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Benefit einer Open-Access-Strategie für ihre Daten überzeugt werden können.
Als Ergebnis der Expertenrunde liegen nun der Europäischen Kommission Empfehlungen für sechs Handlungsfelder vor. Zu diesen Handlungsempfehlungen zählen unter anderem verpflichtende Datenmanagementpläne vor allem für Vorhaben aus den Förderbereichen „Excellent Science“ und „Joint Research Center“ (JRC), Empfehlungen zu den Rahmenbedingungen wie Erarbeitung verschiedener Geschäftsmodelle für die Lizenzen, eine Embargofrist von 12 Monaten und die Hinterlegung der Daten in ausbaufähigen Repositorien. Zudem sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Hilfe spezieller Datenmanagement-Trainings an die Kultur des Datenteilens herangeführt werden.
Die Vorschläge wurden von DG Connect, der Abteilung für die Digitale Agenda der EU-Kommission, sehr begrüßt. Weitere Treffen und eine detaillierte Ausarbeitung der Vorschläge werden folgen.
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Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist das weltweit größte Informationszentrum für wirtschaftswissenschaftliche Literatur mit einem überregionalen Auftrag – online wie offline. Heute beherbergt die Einrichtung rund 4 Millionen Bände und 33.000 laufend gehaltene Zeitschriften. Daneben stellt die ZBW die wohl am schnellsten wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten im Internet zur Verfügung: EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt heute über knapp 50.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, der Suchmaschine für internationale wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Wissenschaftler/innen in über 9 Millionen Datensätzen recherchieren. Die ZBW gibt die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics heraus und betreibt zusammen mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) das Peer-Review-Journal Economics, das nach dem Prinzip des Open Access konzipiert ist. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und seit 2007 Stiftung des öffentlichen Rechts. Die ZBW wurde 2011 und 2012 für ihre innovative Bibliotheksarbeit ausgezeichnet mit dem internationalen LIBER Award.
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Datum: 08.05.2013 - 09:20 Uhr
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