DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: DFB und Liga verabschieden neuen Grundlagenvertrag bis 2017
(ots) - Der deutsche Fußball kann weiter auf das
solidarische Miteinander von Profis und Amateuren bauen. Der Deutsche
Fußball-Bund (DFB) und der Ligaverband haben den Grundlagenvertrag,
der seit 2001 die wechselseitigen Rechte und Pflichten regelt, um
weitere vier Jahre bis 30. Juni 2017 verlängert. Einem entsprechenden
Antrag ist das DFB-Präsidium am Freitag in Frankfurt am Main
einstimmig gefolgt. Zuvor war das umfangreiche Vertragswerk bereits
vom Ligavorstand einstimmig verabschiedet worden.
Der Grundlagenvertrag sieht im Wesentlichen vor, dass der
Ligaverband auch künftig eigenständig die Bundesliga und 2.
Bundesliga organisieren und vermarkten wird. Gleichzeitig verbleibt
beim DFB wie bisher unter anderem die Zuständigkeit für die
Nationalmannschaften und den DFB-Pokal, die Sportgerichtsbarkeit und
das Schiedsrichterwesen sowie Jugend-, Amateur- und Frauenfußball.
Der Ligaverband ist zudem auch künftig - wie beispielsweise die
Regional- und Landesverbände - Mitglied des DFB und wird dort in den
Gremien angemessen vertreten sein.
Vereinbart ist zudem, dass es neben Zahlungen des Profifußballs
für die Inanspruchnahme von Schiedsrichterwesen, Sportgerichtsbarkeit
und Anti-Doping-Maßnahmen weiterhin einen Zahlungsaustausch gibt.
Dies betrifft Erlösanteile aus der Vermarktung der
A-Nationalmannschaft einerseits sowie aus Medien- und
Zuschauereinnahmen der Liga andererseits. Darüber hinaus ist in dem
Vertragswerk, das formell noch der Zustimmung von DFB-Bundestag und
Mitgliederversammlung des Ligaverbandes bedarf, eine Solidarabgabe
der Liga an die Landes- und Regionalverbände in Höhe von einer
Million Euro vorgesehen sowie eine freiwillige Entschädigung in Höhe
von bis zu einer Million Euro für die Ausbildung jüngerer
Lizenzspieler in den Amateurvereinen.
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sagt: "Der Grundlagenvertrag
bleibt der nachhaltige Beweis für die Einheit und die Solidarität im
deutschen Fußball. Dieses klare Bekenntnis für das Miteinander von
Profis und Amateuren ist ein weltweit einzigartiges Erfolgsmodell."
Dr. Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes, sagt: "Die Liga
steht zur Einheit des Fußballs in Deutschland. Für unser Modell des
Grundlagenvertrages werden wir in Europa vielfach beneidet. Nur mit
einer gesunden Basis kann auch der Spitzensport, wie man gerade in
diesen Tagen sieht, erfolgreich sein - und umgekehrt. Vor diesem
Hintergrund dürfen beide Seiten froh sein, für die kommenden Jahre
Planungssicherheit zu haben."
Hermann Korfmacher, der 1. DFB-Vizepräsident Amateure, sagt: "Der
Grundlagenvertrag bildet für die nächsten vier Jahre eine solide
wirtschaftliche Basis, mit der wir die großen Herausforderungen
annehmen können, vor denen der Amateurfußball auch aufgrund des
demografischen Wandels steht."
Dazu zählen umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen für
Fußball-Lehrer und -Trainer im Spitzen- und Breitensport,
Schiedsrichter und Vereine, die kontinuierliche Förderung und
Unterstützung des Ehrenamts, die Förderung des Mädchen- und
Frauenfußballs, die Förderung des Schulfußballs, die Umsetzung von
Kampagnen mit gesellschaftspolitischer Relevanz sowie die Einrichtung
und Betreuung von Fan-Projekten unterhalb der Lizenzligen.
Garantiert ist, dass zehn Millionen Euro in die Weiterentwicklung
des DFB-Talentförderprogramms sowie die Einrichtung von
Nachwuchs-Leistungszentren zur Stärkung des Jugendfußballs in der
Breite fließen. Auch in der künftigen Vertrags-Fassung bleibt der
Zuschuss des DFB an die Landesverbände zur Stärkung ihrer
finanziellen Grundlage und damit zur Entlastung der Amateurklubs in
Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro bestehen. Damit ist
gewährleistet, dass die Landesverbände ihren umfangreichen Service
für die Vereine zur Sicherstellung des Spielbetriebs (beispielsweise
Spielansetzungen, Schiedsrichter-Einteilung, Passwesen,
Sportgerichtsbarkeit) wie bisher fortsetzen können.
Auch weiterhin wird der Profifußball den Amateurfußball an den
Ticketing-Einnahmen beteiligen. Die Bundesliga-Vereine führen jeweils
zwei Prozent ihrer Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten an
den jeweiligen Regional- beziehungsweise Landesverband ab, Vereine
der 2. Bundesliga jeweils ein Prozent. Gültig bleibt auch die
Vereinbarung, dass der DFB eine Beteiligung in Höhe von drei Prozent
an den Einnahmen aus der TV- und Ticketing-Vermarktung der Liga
erhält. Darüber hinaus führt die Liga einen Betrag für das
Schiedsrichterwesen, die Anti-Doping-Maßnahmen und die
Sportgerichtsbarkeit an den DFB ab.
Demgegenüber partizipiert die Liga an den Einnahmen aus der
Vermarktung der Nationalmannschaft. Der DFB beteiligt darüber hinaus
als Kompensation für die Abstellung der Nationalspieler die Liga mit
50 Prozent an Überschüssen im Rahmen von Welt- und
Europameisterschaften. Weiterhin ist vorgesehen, die
Bundesliga-Stiftung mit jeweils 1,5 Millionen Euro am gemeinsamen
Benefizspiel zu beteiligen, das alle zwei Jahre stattfindet.
Der Grundlagenvertrag im Wortlaut ist in Kürze im Internet auf
www.dfb.de und www.bundesliga.de einsehbar.
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DFL Deutsche Fußball Liga GmbH
Christian Pfennig
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Datum: 03.05.2013 - 14:45 Uhr
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