Preisträger gekürt / afz - allgemeine fleischer zeitung und FLEISCHWIRTSCHAFT vergeben "Meat Vision Award 2013" und "Förderpreis der Fleischwirtschaft"
(ots) - Erstmals vergeben werden heute - am Vorabend der
IFFA, der Internationalen Leitmesse der Fleischwirtschaft in
Frankfurt am Main - der neu von den fleischwirtschaftlichen
Fachmedien des Deutschen Fachverlags (afz - allgemeine fleischer
zeitung und FLEISCHWIRTSCHAFT) ins Leben gerufene "Meat Vision Award"
und der "Förderpreis der Fleischwirtschaft".
Der "Meat Vision Award 2013" geht an zwei, von der hochkarätig
besetzten Jury ausgewählte Unternehmen, die sich durch nachhaltige
strategische und persönliche Leistung auszeichnen: das
niederländische Unternehmen Natura Foodtec B.V., das für die
Entwicklung und Umsetzung eines innovativen
Stickstoff-Niederdruck-Verfahrens für die Herstellung von Rohschinken
geehrt wird; und der genossenschaftliche Fleischvermarkter
Westfleisch eG, der den Preis für seine langfristig und konsequent
verfolgte Nachhaltigkeitsstrategie erhält. Ein Sonderpreis der Jury
geht an die Metzgerei Max Gruber in Großweingarten.
Erstmals ausgelobt wurde auch der "Förderpreis der
Fleischwirtschaft" für junge, ambitionierte Talente aus Handwerk,
Industrie, Handel und Wissenschaft. Angesprochen sind clevere Köpfe,
die der Jury zeigen, was in ihnen steckt, und mit ihrer Idee und
ihrer Persönlichkeit überzeugen. Der Förderpreis geht 2013 an:
Kathrin Ausäderer aus Maintal, Eva Braun aus Gebsattel, Philipp
Michael Köhn aus Hof und Simone Rühl aus Waiblingen.
Kurzprofil der Preisträger "Meat Vision Award"
Natura Foodtec B.V.
Das niederländische Unternehmen beschäftigt sich mit der
Entwicklung und Marktumsetzung einer neuen Verfahrenstechnologie für
die Herstellung von Rohschinken mittels Stickstoff-Niederdruck.
Gegenüber der herkömmlichen Produktion hat dieses Verfahren Zeit- und
Qualitätsvorteile. Gerade bei Bio-Rohschinken, die nach Möglichkeit
ohne Nitrat und Nitrit gefertigt werden sollen, bietet es bezüglich
einer durchgängigen Pökelfarbe und der mikrobiologischen Stabilität
Vorteile. Pökel- und Aromastoffe werden gezielt und gewebeschonend
mittels Stickstoff in den Kern des Schinkens transportiert, was ein
vollständiges, schnelles und gut steuerbares Durchdringen mit Salzen
gewährleistet. Die erste industrielle Applikation ist bei einem
deutschen Rohschinkenhersteller im Einsatz.
Westfleisch eG
Der genossenschaftliche Fleischkonzern ist der Nachhaltigkeit in
der ganzen Wertschöpfungskette verpflichtet. Für Schwein, Rind und
Kalb wurden CO2-Footprints berechnet und damit die bisher ermittelten
Ökobilanzen komplettiert. Der drittgrößte Fleischvermarkter
Deutschlands ist hier Vorreiter. Im April 2010 veröffentlichte
Westfleisch, Nr. 5 im EU-Ranking, seine Nachhaltigkeitsleistungen
erstmals in einem Bericht nach GRI-Richtlinien. Inzwischen liegt die
dritte Dokumentation vor. Die Berechnung der Emissionen entlang der
Produktionskette zeigt wichtige Emissionsquellen auf, woraus sich
Minderungspotenziale ableiten lassen. Westfleisch strebt bis zum Jahr
2020 eine Verminderung der Treibhausgase um 20 Prozent an. Ein Beleg
für die langfristig und umfassend angelegte Nachhaltigkeitsstrategie
ist auch das seit 2007 gelebte Unternehmensleitbild
"Qualitätspartnerschaft Westfleisch".
Sonderpreis der Jury: Metzgerei Max Gruber
Die Idee zum Gruber-Eberhardt-Warmfleisch-Presssystem mit
thermischer Steuerung kam Fleischermeister Max Gruber aus
Großweingarten vor etwa drei Jahren. Das Fleisch ist so nach kürzerer
Zeit zarter und saftiger als herkömmlich abgehangenes. Dabei werden
in der Produktion der Energieaufwand gering und der Rohstoffverlust
niedrig gehalten. Die handwerkliche Umsetzung des Verfahrens belohnt
die Jury mit einem Sonderpreis.
Kurzprofil der Preisträger des Förderpreises der Fleischwirtschaft
Kathrin Ausäderer
Seit 2010 gehört die ganze Leidenschaft der angehenden
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Fleischerei,
ihrem Beruf. Das war nicht unbedingt vorhersehbar. Nach der
Realschule arbeitete die heute 25-Jährige im Büro und startete dann
neu durch mit der Verkaufslehre. Für ihre berufliche Laufbahn hat sie
ganz konkrete Pläne. Nach bestandener Prüfung plant sie den Besuch
der einjährigen Fachoberschule, die Teilnahme an einem
Verkaufsleiterlehrgang und ein Abend-Studium im Eventmanagement.
Kathrin Ausäderer hat sich vorgenommen, ihren Ausbildungsbetrieb -
die Metzgerei Schaaf im hessischen Rodenbach - beim Ausbau des
Partyservices nach Kräften zu unterstützen.
Eva Braun
Der alltägliche Umgang mit Lebensmitteln und die Familienbäckerei
faszinierten Eva Braun aus dem mittelfränkischen Gebsattel schon
früh. Bald wurde aus der Begeisterung ernsthaftes Interesse, vor
allem an Fleischprodukten. Ihr Großprojekt, optimal auf den
Berufseinstieg in der Fleischindustrie vorbereitet zu sein, verfolgt
die 24-Jährige zielstrebig. Nach der Fachoberschule, dem Studium des
Lebensmittelmanagements an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und
verschiedenen Praktika in international tätigen Fleischunternehmen
vertieft sie seit Oktober 2012 ihre Kenntnisse im Masterstudiengang
"Meat Science and Technology" an der University of Bristol in
England.
Philipp Michael Köhn
Das Thema Fleisch zieht sich wie ein roter Faden durch den
bisherigen Werdegang von Philipp Michael Köhn aus Hof. Aus dem Alltag
der familieneigenen Metzgerei Max ist dem 23-jährigen Studenten des
Lebensmittelmanagements an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
vernetztes und lösungsorientiertes Denken vertraut.
Betriebswirtschaftliche Themen sowie die Verknüpfung von Wissenschaft
und Betriebspraxis sind seine Leidenschaft. Dass das Internet
mittelständischen Metzgereien gute Perspektiven eröffnet, zeigt seine
Abschlussarbeit, die er auch als Gebrauchsanleitung für die
Strategieentwicklung fleischerhandwerklicher Online-Shops verstanden
wissen möchte.
Simone Rühl
Die diplomierte Lebensmitteltechnologin steht seit September 2011
im Berufsleben. Als Absolventin mit dem Studienschwerpunkt
Fleischtechnologie arbeitet sie in Stuttgart im
fleischerhandwerklichen Familienbetrieb Kübler mit rund 170
Mitarbeitern als Leiterin des Hygiene- und Qualitätsmanagements. Die
Überarbeitung historisch gewachsener Prozesse gehört zu ihrem breit
gefächerten Aufgabengebiet. Das Herzblut-Projekt der 27-Jährigen ist
die Entwicklung und Markteinführung der "Salami Stengele". Auch in
Zukunft will Simone Rühl spannende, neue Fleischerzeugnisse
entwickeln und ihren Beitrag dazu leisten, den Beruf des Fleischers
interessanter zu machen.
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Datum: 03.05.2013 - 12:00 Uhr
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