Dänzer fordert Reform der Krankenhausfinanzierung
(IINews) - "Fast jedes zweite Krankenhaus in Deutschland schreibt derzeit Verluste." Damit beschreibt Alfred Dänzer, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser.
Die Gründe dafür sieht er in gesetzlichen Kürzungsmaßnahmen der laufenden Legislaturperiode, in der immer weiter auseinander klaffenden Kosten-Erlös-Schere und in der unzureichenden Investitionsförderung durch die Länder. Zusätzlich führten der demographische Wandel, der medizinisch-technische Fortschritt und auch die gestiegenen Erwartungen und Ansprüche der Patienten zu einem zunehmenden Versorgungsbedarf - und damit zur Verschärfung der Finanzierungsproblematik.
Einen Ausweg sieht der DKG-Präsident darin, dass die Finanzierung der Mehrleistungen nicht länger eine Absenkung der Vergütungspreise für alle Krankenhäuser zur Folge haben dürfe. "Die derzeit erfolgende doppelte Preisminderung - auf Orts- und Landesebene - bei Leistungsmengensteigerungen führt zu einer dauerhaften Unterfinanzierung des gesamten Systems. Die Morbiditätslast darf nicht den Krankenhäusern aufgeladen werden, sondern muss zukünftig vollständig von den Krankenkassen getragen werden."
Handlungsbedarf macht Dänzer auch beim DRG-System aus. Dieses sei als lernendes System konzipiert und werde vom InEK jährlich neu kalkuliert und weiterentwickelt. Eine sachgerechte Vergütung aller Krankenhausleistungen gelinge aber bis dato nicht. Dänzer beklagt das Fehlen von "Öffnungsklauseln im DRG-Vergütungssystem für nicht sachgerecht vergütete Extremkostenfälle und nicht absehbare, neuartige oder seltene Ereignisse wie die EHEC-Krise oder Naturkatastrophen".
Alfred Dänzer wird notwendige Reformen der Krankenhausfinanzierung ausführlich beim 11. BGF - Das Gesundheits-Forum am 26. und 27. April in München vorstellen und u.a. mit Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, diskutieren. Die weiteren rund 70 Referenten aus der Gesundheitspolitik und -wirtschaft sowie das Kongressprogramm finden Sie unter www.bgf-gesundheitsforum.de.
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Datum: 18.04.2013 - 15:34 Uhr
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