Gesund, nachhaltig, energieeffizient und wertbeständig: Bautrends auf der HAUS|HOLZ|ENERGIE 2013
(IINews) - Die Zeiten in den es hieß "Hauptsache billig" sind vorbei: Auf der HAUS|HOLZ|ENERGIE, einer der Stuttgarter Frühjahrsmessen, die am Sonntag zu Ende ging, beobachteten die Aussteller einen Trend hin zu nachhaltigem und wohngesundem Bauen und Modernisieren. Ein Hauptaugenmerk der Bauherren liegt dabei auf dem Energieverbrauch ihrer Immobilie. Wer ein Bestandsgebäude besitzt oder erwirbt, kann durch eine energetische Sanierung den Verbrauch drastisch senken. Das zeigen die zum Messeauftakt von Umweltminister Franz Untersteller mit dem Renovierer-Award Württemberg 2013 ausgezeichneten Häuser.
"Viele Menschen denken heute ganzheitlich und nachhaltig. Sie möchten gesund bauen und wohnen und nachfolgenden Generationen ein positives und werthaltiges Erbe hinterlassen", sagt HAUS|HOLZ|ENERGIE-Aussteller Wilfried Schmidt, Planer und Berater beim Spezialisten-Netzwerk Öko-Plan. Damit fasst er einen Trend zusammen, den auch andere Aussteller der am Sonntag, 14. April 2013, in Stuttgart im Rahmen der Frühjahrsmessen zu Ende gegangenen HAUS|HOLZ|ENERGIE beobachten. Insgesamt rund 80.000 Menschen - eine Rekordzahl - besuchten die sieben Frühjahrsmessen.
Umweltminister Franz Untersteller auf der HAUS|HOLZ|ENERGIE
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller, der zum Auftakt der Messe den Renovierer-Award Württemberg 2013 verlieh, kritisierte die einseitige Debatte um die Rendite bei der energetischen Sanierung von Wohnhäusern. "Die aktuelle, derzeit viel diskutierte Studie der Prognos AG im Auftrag der KfW Bankengruppe zeigt, dass sich eine energetische Sanierung wirtschaftlich rechnet. Aber das ist ja nur ein Aspekt. Es geht auch darum, Wohn- und damit Lebensqualität zu verbessern. Wenn jemand einen Wintergarten anbaut, fragt ihn auch keiner nach der Amortisationszeit", unterstreicht der Minister. Die Preisträger des Renovierer-Award Württemberg gäben gute Beispiele dafür, wie die optische Aufwertung von Gebäuden mit einer energetischen Sanierung Hand in Hand gehen könne. Immer gelang es den Primärenergiebedarf der Häuser deutlich - teilweise um über 90 Prozent - zu reduzieren. Um die bis 2020 gesteckten Klimaziele zu erreichen, müsse die Zahl solcher Sanierungen in Baden-Württemberg, die derzeit bei unter einem Prozent der vorhandenen Gebäude liegt, auf etwa zwei Prozent jährlich steigen. "Die Energiewende in Deutschland wird fälschlich als Stromwende diskutiert", betont der Minister. "Eigentlich sollten wir von einer Wärmewende reden. 40 Prozent des Gesamtenergiebedarfs entfällt auf Heizung und Warmwasserbereitung. Diesen Verbrauch gilt es zu senken."
HAUS|HOLZ|ENERGIE: Orientierung für Bauherren und Modernisierer
Eine Ausstellung der insgesamt zehn mit dem Renovierer-Award Württemberg prämierten und belobigten Gebäude regte die Besucher an, die eigene Immobilie ebenfalls zu modernisieren, die Wohnqualität zu steigern und den Energieverbrauch zu senken. Über 150 Aussteller, ein umfassendes Vortragsprogramm und weitere Sonderschauen informierten sie über entsprechende Systeme, Materialien und Dienstleistungen. "Wer baut, umbaut oder modernisiert hat angesichts einer Vielfalt unterschiedlicher Angebote einen hohen Informationsbedarf. Die HAUS|HOLZ|ENERGIE hilft dabei, sich zu orientieren und eine auf die individuellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen abgestimmte Lösung zu finden", erklärt HAUS|HOLZ|ENERGIE-Veranstalter Peter Sauber, Geschäftsführer der Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH, die Zielsetzung der Messe.
Richtig heizen und Energie sparen
Wie eine Besucherbefragung ergab, kamen ein Drittel der Gäste, um sich über Energiesparmaßnahmen rund ums Haus zu informieren. "An unserem Stand gab es viele ganz konkrete Nachfragen zum Dämmen von Dächern oder Kellerdecken. Viele Interessenten waren auch bereits recht gut informiert", sagt Christian Oberburger von Isover, einem Spezialisten für Mineralwoll-Dämmsysteme. Rund 25 Prozent der befragten Besucher interessierten sich darüber hinaus besonders für Heizsysteme. Am Stand der Fuhrer Kälte & Klimatechnik waren Luft-Wasser-Wärmepumpen und elektrische Klimaanlagen zum Heizen und Kühlen gefragt. "Wer noch alte Nachspeicheröfen besitzt, muss jetzt umsteigen. Unsere Systeme bieten gute und wirtschaftliche Alternativen", sagt der Fuhrer-Experte Daniel Kocich.
"Bauherren möchten sich von fossilen Energieträgern unabhängig machen und setzen dabei auf hochwertige und durchdachte Anlagentechnik", beobachtet Martin Grundmann von der Renergy System AG, die unterschiedliche Holzheizsysteme, Photovoltaik- und Solaranlagen sowie Speichertechnologie aus einer Hand anbietet. Corinna Blessing von der Berner Elektrotechnik GmbH, die eine Vielfalt unterschiedlicher Heizsysteme im Angebot hat, betont: "Nicht jede Heizlösung passt zu jeder Immobilie. Wir schauen uns daher jedes Gebäude an, bevor wir zu einer bestimmten Heiztechnik raten."
"Es kommt auf die inneren Werte eines Hauses an"
"Die Menschen haben verstanden, dass eine schöne Fassade alleine nicht reicht. Die inneren Werte eines Hauses sind wichtig", erklärt Architekt Werner Grosse, der mit Palisadio ein äußerst langlebiges und wohngesundes Holzbausystem anbietet, das 12-eckige Holzstäbe mit Holzdübeln zu stabilen Wänden verbindet. "Diese Häuser, die ohne Leim und Metallverbindungen auskommen, halten über 200 Jahre und bieten neben einem gesunden Wohnklima eine hervorragende Akustik und sind sogar erdbebensicher." Jürgen Schweizer vom Wettbewerber Soligno, der ebenfalls individuell geplante leim- und metallfreie Häuser aus massivem Starkholz anbietet, sagt: "Mit dieser Bauweise lassen sich Häuser ebenso individuell und vielfältig gestalten, wie mit anderen Materialien" und zeigt dabei auf das Bild einer Doppelhaushälfte mit moderner Metallfassade. 50 Tonnen Holz aus heimischen Wäldern seien in diesem Haus verbaut. "Wer auf diese Weise hochwertig baut, besitzt ein Gebäude, das seinen Wert behält und sich im Bedarfsfall auch gut wieder verkaufen lässt."
Elektrisch gesteuerte Fenster lüften automatisch
Beim Rundgang über die HAUS|HOLZ|ENERGIE ließ sich darüber hinaus viel Wissenswertes erfahren. Christoph Hoyler vom Dachfensterspezialisten Velux bot beispielweise elektrisch gesteuerte Dachfenster an, die sich so programmieren lassen, dass sie sich auch in Abwesenheit der Nutzer zum Lüften öffnen. "Wenn die Gebäudehüllen so dicht sind wie heute, muss mehr gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit im Raum nicht an Fenstern und Wänden kondensiert. Fünf mal täglich zehn bis 15 Minuten lautet dabei die Empfehlung", sagt der Experte. Ohne Automatik kann das zu einer Herausforderung werden.
Auch dunkle Ecken mit gesundem Tageslicht versorgen
Die Zimmereifachbetriebe Krohmer-Holzbau GmbH & Co. KG, H. Stopper Zimmerei und Treppenbau GmbH, Holzbau Layh GmbH und Thomas Bauer GmbH boten auf ihrem Gemeinschaftsstand unter anderem einen besondere Lösung, um dunkle Innenräume wie Treppen und Flure mit Tageslicht zu versorgen. Das Solartube Beleuchtungssystem besteht aus einer Prismenkuppel auf dem Dach, die das Licht "einfängt" und durch ein Rohr - auch um Ecken - zu einem sogenannten Diffuser weiterleitet, der den Raum beleuchtet. Besonders für Arbeitsplätze ist das System interessant, denn wie Studien belegen steigert Tageslicht die Leistungsfähigkeit.
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Die Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH (www.messe-sauber.de) ist Mit-Veranstalter und Organisator des jährlich in Stuttgart stattfindenden Brennstoffzellen-Fachforums f-cell für Produzenten und Anwender der Brennstoffzelle. Darüber hinaus führt die Agentur aus Stuttgart zahlreiche weitere Messen und Ausstellungen durch: zum Beispiel die lokalen Endverbraucher-Messen "Haus / Holz / Energie" sowie den Kinderbetreuungs- und Bildungskongress "Invest in Future".
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Datum: 15.04.2013 - 12:34 Uhr
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