Kölner Stadt-Anzeiger: Grabungsleiter der Archäologischen Zone wird nach umstrittenem Interview versetzt - Verstoß gegen regeln zum Umgang mit Medien
(ots) - Oberbürgermeister Jürgen Roters will den umstrittenen
Grabungsleiter der Archäologischen Zone in Köln, Seven Schütte,
versetzen. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstagausgabe) soll Schütte in Kürze mit einer anderen Aufgabe
innerhalb der Stadtverwaltung betraut werden. Mit dieser
dienstrechtlichen Entscheidung reagiere Roters auf Äußerungen des
promovierten Archäologen, mit denen dieser in der israelischen
Zeitung "Haaretz" zitiert wurde, heißt es im Rathaus. Schütte soll
die Gegner des Jüdischen Museums des Antisemitismus bezichtigt haben.
Juristen des Oberbürgermeisteramtes hatten gemeinsam mit dem für
Personalangelegenheiten zuständigen Stadtdirektor Guido Kahlen
mögliche Konsequenzen geprüft. Offenbar hat der Grabungsleiter gegen
interne Regelungen zum Umgang mit Medien verstoßen. Die Diskussion
über die Archäologische Zone mit dem Jüdischen Museum findet
international Beachtung. Die israelische Zeitung "Haaretz" hatte den
städtischen Bediensteten Schütte damit zitiert, dieser "glaubt, dass
die Gegner der Grabungen unter anderem von einem latenten
Antisemitismus motiviert sind". Ein Antisemitismus, der laut Schütte
durchaus normal sei in Deutschland. Nach Erscheinen des Berichts
hatte Schütte gesagt, die Äußerungen seien aus dem Zusammenhang
gerissen; "so habe ich das nicht gesagt". Der Autor, der ein
persönliches Gespräch mit dem Grabungsleiter geführt hatte, besteht
dagegen auf seiner Darstellung.
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Datum: 10.04.2013 - 14:20 Uhr
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