Wie Stiftungen Innovationen im Journalismus fördern / Taugt das US-Modell auch für Deutschland?
(ots) - In den USA ist es längst gang und gäbe, dass
Journalismus durch Stiftungen finanziert wird. Bestes Beispiel ist
die Plattform Pro Publica, die seit 2008 mit jährlich 10 Mio. Dollar
aus der Stiftung des Ehepaars Marion und Herbert Sandler sowie aus
privaten Spenden unterstützt wird und den investigativen Journalismus
fördert. Einen Überblick zu weiteren stiftungsfinanzierten
Journalismus-Modellen in den USA gibt der aktuelle kressreport, der
am 5. April erscheint.
Zu den amerikanischen Stiftungen, die sich vorrangig um den
Fortbestand und die Weiterentwicklung des Qualitätsjournalismus
bemühen, gehören die Ford Stiftung, die McCormick Stiftung und vor
allem die Knight Stiftung, die seit ihrer Gründung im Jahr 1950 mehr
als eine halbe Mrd. Dollar Fördergelder in den Journalismus
investiert hat.
Von solchen Bedingungen für gesellschaftlich relevanten
Journalismus außerhalb des üppig finanzierten öffentlich-rechtlichen
Rundfunksystems und der zahlreichen Journalismuspreise können
unabhängige Medienmacher in Deutschland bislang nur träumen. Nur
wenige Organisationen wie die Fazit-Stiftung, die
Otto-Brenner-Stiftung und die Rudolf-Augstein-Stiftung bezuschussen
ausdrücklich auch neuartige Ansätze im Journalismus, die in kein
herkömmliches Vergaberaster passen.
Beispielsweise wird das Debattenportal Vocer von Stiftungen
gefördert. Dessen Gründer Stephan Weichert befürwortet einen
deutschen "dritten Weg", der auf breiterer Basis mit öffentlichen
Mitteln Qualitätsjournalismus fördern soll. Der Medienstaatssekretär
aus Nordrhein-Westfalen, Marc Jan Eumann, will hingegen mit einem
Etat von 1,6 Mio. Euro pro Jahr eine Journalismusstiftung gründen,
die u.a. die Weiterbildung von Lokaljournalisten bezahlen soll.
Ob das US-Modell auch für Deutschland taugt, warum laut Weichert
ein Stiftungsmodell eine stimulierende Funktion für journalistische
Nischen haben kann und wieso Eumanns Vorhaben kritisch betrachtet
wird, lesen Abonnenten im neuen kressreport 07/13.
Ulrike Langer
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Datum: 05.04.2013 - 15:26 Uhr
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