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Umweltfreundliche Fischröllchen /
WWF veröffentlicht ersten Sushi-Ratgeber / Rezept-Alternativen "Sushi regional"

ID: 844939

(ots) - Roher Fisch, mit saftigem Reis und Algen zu feinen
Häppchen verpackt - die hohe Kunst japanischer Sushimeister hat
längst den deutschen Alltag erobert: Als leichter Imbiss in der
Mittagspause, als stilvolles Restauranterlebnis oder abgepackt als
gesundes Fastfood aus der Kühltheke des Supermarkts. Doch der große
Appetit auf die kleinen Fischhappen hat Folgen - für die gesamte
Meeresumwelt. Oft stammt der Fisch aus überfischten Beständen oder
gar von Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Auch Fisch und
Garnelen aus Zucht weisen oft eine schlechte Umweltbilanz auf. Der
erste Sushi-Ratgeber des WWF verrät jetzt mittels Ampelsystem,
welche der japanischen Fischhäppchen man mit gutem Gewissen genießen
kann.

"Gerade bei beliebten Sushi-Klassikern wie Lachs und Thunfisch
ist Vorsicht geboten, man sollte unbedingt auf Herkunft und
Fangmethode achten", rät Catherine Zucco, Fischereiexpertin des WWF.
Der hochpreisige Blauflossenthunfisch steht auf der Roten Liste der
bedrohten Arten und gehört auch als Sushi-Spezialität nicht auf den
Teller. "In Deutschland wird meist Gelbflossenthunfisch aus dem
Pazifik oder Indischen Ozean verarbeitet. Wurde er mit Handleine
gefangen, ist es eine gute Wahl. Bei anderen Fangmethoden sterben
aber zu viele Meerestiere als Beifang." Beim Fang von Gelbflossenthun
dominiert die industrielle Langleinenfischerei. An den tausenden
Haken, die an langen Leinen ausgebracht werden, verenden auch viele
Haie und Meereschildkröten. Lachs ist ein Favorit bei deutschen
Sushi-Liebhabern. Da für Sushi meist Zuchtlachs verwendet wird,
empfiehlt der WWF Lachs aus Bio-Aquakultur. Dort werden weniger
Medikamente und Chemikalien eingesetzt und das Futter für Biozucht
stammt aus umweltverträglichen Quellen. Auch Reisrollen mit
Bio-Garnelen oder Surimi aus MSC-zertifiziertem Alaska-Seelachs sind




laut WWF Sushi-Ratgeber unbedenklich. "Als Gast im Fisch- und
Sushi-Restaurants fischt man oft im Trüben, wenn man auf die
Speisekarte blickt", stellt WWF Expertin Zucco fest
"Restaurantbesitzer sollten Fisch verstärkt aus umweltverträglichen
Quellen einkaufen und Herkunft und Fangmethode auf der Karte angeben,
um ihren Gästen eine verantwortungsvolle Auswahl zu ermöglichen." Für
den Handel besteht eine entsprechende Kennzeichnungspflicht für
Fischprodukte bereits.

Sushi aus heimischen Fisch: Dorsch und Bio-Forelle

Eine umweltfreundliche Alternative liegt in der
Experimentierfreude: Warum nicht mal Sushi von hiesigem Fisch
probieren? "Kurze Transportwege und ein wachsendes Angebot aus
regionaler Biozucht sind gute Argumente für heimische
Sushi-Kreationen. Bio-Forelle und auch gebratener Ostseedorsch eignen
sich auch für Maki-Rollen ", regt Catherine Zucco an. " Auch
vegetarische Variationen schonen die Umwelt." Hier gibt es für
Gastronomen und Hobbyköche noch viel Spielraum.

Der weltweite Konsum von Fisch steigt seit Jahren. 15,6 Kilo isst
jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Der Fischreichtum der Meere
ist nicht unendlich, ein Drittel der weltweiten Fischbestände gilt
bereits als überfischt und weitere 57 Prozent werden bis an ihre
Grenze befischt. Eine grundsätzliche Orientierung für umweltbewussten
Fischgenuss bieten der WWF-Einkaufsratgeber, das MSC-Siegel für
Wildfisch sowie Bio-Siegel bei Zuchtfisch. "Generell sollte man Fisch
und Meeresfrüchte bewusst genießen und nicht jeden Tag essen", betont
WWF-Expertin Zucco.

Der WWF-Sushi-Ratgeber bietet mittels Ampelsystem eine schnelle
Orientierungshilfe für den Restaurantbesuch oder beim Einkauf im
Supermarkt. Er listet Empfehlungen für die gängigsten Sushi-Fische
und Meeresfrüchte und ist als PDF-Download unter
www.wwf.de/sushi-ratgeber erhältlich. Grundlage der Bewertung bilden
der Zustand der Fischbestände, die Fangmethode, die
Umweltauswirkungen der Fischereien sowie die Produktionsbedingungen,
Futtermittel und gesetzliche Rahmenbedingungen bei Fischzuchten. Der
Sushi-Ratgeber basiert auf dem umfangreichen WWF-Einkaufsratgeber für
Fisch und Meeresfrüchte unter www.wwf.de/fisch, der dort auch als
kostenfreie App erhältlich ist.



Pressekontakt:
WWF Deutschland
Britta König
Telefon: 040 / 530 200 318
E-Mail: britta.koenig(at)wwf.de
Bildmaterial und Hintergrundinformation unter www.wwf.de/presse

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Datum: 02.04.2013 - 10:15 Uhr
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