Neue OZ: Kommentar zu Kunst / Auktion
(ots) - Direkt aus dem Museum
Gustav Rau hat sein Lebensziel posthum erreicht: Seine Kunst kommt
unter den Hammer, der Gegenwert für kostbare Kunstobjekte kommt den
Ärmsten der Armen zugute. In seiner letzten Lebenszeit hatte der Arzt
und Kunstsammler Rau die Hilfe für Menschen über die Freude an
schönen Dingen gestellt. Das verdient Respekt und Nachahmer.
Der kleine Haken an der guten Tat: Die Stücke, die nun in Köln und
London zur Versteigerung eingeliefert werden, kommen teilweise direkt
aus dem Museum. Exponate aus Schausammlungen werden umgehend zur
Auktionsware. Mit dieser Vorgehensweise wird ein weiteres Mal eine
Grenze verwischt, die in den letzten Jahren offenbar durchlässiger
geworden ist. Museumsstücke sind keine Handelsware: Dieser Konsens
wird zusehends brüchiger.
Natürlich befinden sich die Werke aus der Sammlung Rau, die in
Remagen gezeigt werden, nicht im Museumsbesitz. Sie sind
Dauerleihgaben. Allerdings trägt das Museum zur Wertsteigerung eifrig
bei - durch Ausstellungen und kuratorische Betreuung. Das Museum wird
damit zu einer Sphäre, in der bereits Preisbildung geschieht. Eine
problematische Tendenz. Und ein Tropfen Wasser im Wohltäterwein.
Stefan Lüddemann
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Datum: 05.03.2013 - 22:00 Uhr
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