BPI: Innovationsstandort stärken
(ots) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
(BPI) fordert die Bundesregierung dazu auf, die heute von der
Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI)
veröffentlichten Handlungsempfehlungen schnellstmöglich umzusetzen.
Nur so könne der Innovationsstandort Deutschland gestärkt und
dauerhaft erhalten werden. Die Kommission schlägt unter anderem vor,
Forschung und Entwicklung (F&E) in der Industrie steuerlich zu
unterstützen und die staatlichen Projektförderprogramme auf ihre
Wirkung hin zu evaluieren. "Dabei ist eine Ressort übergreifende
Koordinierung der Innovationsförderung mehr denn je notwendig, damit
Verbrauchern Entwicklungen aus den Forschungslaboren der Industrie
tatsächlich zugutekommen können", sagt Dr. Norbert Gerbsch,
stellvertretender BPI-Hauptgeschäftsführer.
Das EFI-Gutachten macht einmal mehr die Bedeutung der
pharmazeutischen Industrie für den Innovationsstandort Deutschland
deutlich: Sie führt mit 14 Prozent Forschungsquote die Liste der
innovativsten Branchen an. Die stark mittelständisch geprägte
deutsche pharmazeutische Industrie benötigt jedoch klare und
innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. "Im Falle der
Medikamentenentwicklung sind viele F&E-Projekte aufgrund neu
eingeführter und unverhältnismäßig aufwendiger Regularien im Zuge des
Zulassungsprozesses nicht bis zur Marktreife durchführbar", erklärt
Dr. Norbert Gerbsch. Es sei sicherlich nicht im Sinne der
Bundesregierung, F&E-Förderprogramme aufzulegen, um dann die
Markteinführung der daraus resultierenden Innovationen durch für die
Unternehmen nicht planbarer Zulassungshürden zu verhindern.
Dies hätte auch negative Folgen für die Versorgung von
Patientinnen und Patienten mit neuen und verbesserten Medikamenten:
Im Sommer vergangenen Jahres führte der BPI eine Mitgliederumfrage
zum Stellenwert von Innovationen durch: Fast 90 Prozent der Firmen
gaben an, dass das 2010 in Kraft getretene
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) die Refinanzierung der
Investitionen in F&E teilweise unmöglich mache. Die Lage ist für den
Innovationsstandort Deutschland ernst, denn 78 Prozent der
antwortenden Firmen gaben an, dass sie derzeit Erfolg versprechende
Entwicklungsprojekte auf dem Gebiet der verschreibungspflichtigen
Medikamente nicht weiter verfolgten.
"Es ist der Mittelstand, der Deutschland durch die jüngste Krise
rettete. Im Falle der pharmazeutischen Industrie sind die
ortsgebundenen geschaffen Arbeitsplätze, vor allem im F&E-Bereich,
eine Stütze für den Innovationsstandort. Wer aber einerseits durch
Gesetze Innovationen behindert und anderseits, wie die aktuelle
Regierungskoalition, gegebene Versprechen der Einführung einer
steuerlichen Förderung von F&E nicht einlöst, schadet dem
Innovationsstandort Deutschland, der Industrie und vor allem den
Patientinnen und Patienten", so Gerbsch.
Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel. 030/27909-131
jodenbach(at)bpi.de
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Datum: 27.02.2013 - 13:02 Uhr
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