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Nahrungsmittelspekulation: Eigene Forschungsabteilungen warnten Deutsche Bank und Allianz vor schweren Folgen - Deutsche Bank belog den Bundestag

ID: 821378

(ots) - Insgesamt sechs Papiere aus den
Forschungsabteilungen von Deutscher Bank und Allianz belegen:
Entgegen öffentlicher Äußerungen gehen die Unternehmen selbst davon
aus, dass Spekulation mit Agrarrohstoffen zu höheren
Nahrungsmittelpreisen und damit zu Hunger führen kann. In einem als
"ausschließlich zur internen Nutzung, vertraulich" gekennzeichneten
Dokument des Allianz-Konzerns, das der Verbraucherorganisation
foodwatch vorliegt, heißt es: Es sei "doch wahrscheinlich", dass
"spekulative Kapitalströme (...) die Preisentwicklung zumindest
verstärkt haben". In einem weiteren Papier hielt die
Forschungsabteilung von Allianz bereits 2008 fest: "Die
Preisausschläge an den Agrarmärkten wurden durch spekulative Faktoren
nicht ausgelöst, aber verstärkt."

Deutsche Bank belog Bundestag

Vier Dokumente der Abteilung "DB Research" zeigen, dass die
Deutsche Bank den Deutschen Bundestag über ihre Erkenntnisse belogen
hat. Vor dem Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung hatte der Chefvolkswirt des Unternehmens, David
Folkerts-Landau, am 27. Juni 2012 gesagt: "Es gibt kaum stichhaltige
empirische Belege für die Behauptung, dass die zunehmende Bedeutung
von Agrarfinanzprodukten zu Preissteigerungen oder erhöhter
Volatilität geführt hat." Die Forschungsabteilung der Deutschen Bank
dagegen schreibt: "Auch die Spekulation hat zu Preissteigerungen
beigetragen."

DB Research warnt ausdrücklich und unmissverständlich vor den
Konsequenzen: "Solche Spekulationen können für Landwirte und
Verbraucher gravierende Folgen haben und sind im Prinzip nicht
akzeptabel." Folkerts-Landau könnten die Einschätzungen von "DB
Research" durchaus bekannt sein - er selbst ist der Leiter der
Abteilung.

"Der eigentliche Skandal ist, dass Deutsche Bank und Allianz ganz




genau wissen, welchen Schaden sie mit ihren Finanzprodukten anrichten
- aber die Öffentlichkeit täuschen und sogar den Bundestag belügen,
um weiterhin ohne Skrupel Geschäfte auf Kosten Hungernder zu machen",
erklärte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

Insgesamt werden in den Papieren von Deutscher Bank und Allianz
immer wieder die uneinheitlichen empirischen Erkenntnisse über den
Einfluss von Spekulation auf die Preise dargestellt. Die Hauptursache
für steigende Preise wird in fundamentalen Entwicklungen (steigende
Nachfrage, Biospritproduktion etc.) gesehen. Doch entgegen den
öffentlichen Aussagen von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und
Allianz-Vorstand Jay Ralph, die spekulative Finanzprodukte sogar als
Instrument im Kampf gegen die Hungerkrise darstellten, gehen die
Forschungsabteilungen beider Unternehmen davon aus, dass Spekulation
Preisentwicklungen verschärfen kann: Es sei "nicht ganz von der Hand
zu weisen, dass die Spekulation übermäßige Preisentwicklungen
zumindest fördert", heißt es in einem Allianz-Papier.

foodwatch forderte Deutsche Bank und Allianz auf, sämtliche
Finanzprodukte, die auf die Preisentwicklung von Agrarrohstoffen
wetten, sofort vom Markt zu nehmen. "Schon kurzfristige
Preissteigerungen können insbesondere bei chronisch mangelernährten
Kindern dauerhafte Schäden verursachen oder zum Tode führen - allein
eine Wahrscheinlichkeit für solche Folgen verpflichtet dazu, die
exzessive Spekulation aus Vorsorgegründen zu beenden", so
foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

In einem Dokument aus dem Jahr 2010 machten sich die
Deutsche-Bank-Forscher sogar noch für politische Eingriffe stark:
"Eine stärkere Regulierung auf den Derivatemärkten würde insgesamt
einen positiven Beitrag dazu leisten, Exzesse zu vermeiden." Geboten
wäre das - aber davon ist heute keine Rede mehr.

Link:

Mehr Informationen auf www.foodwatch.de

Redaktionelle Hinweise:

- Alle Zitate aus den Forschungspapieren von Allianz und Deutscher
Bank sowie Links zu den Originaldokumenten: bit.ly/WbCama

- Stellungnahme von Deutsche-Bank-Chefvolkswirt David
Folkerts-Landau im Deutschen Bundestag: bit.ly/Xtys5v



Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse(at)foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90

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Datum: 24.02.2013 - 11:40 Uhr
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