Hannover 96-Presseservice: Franca an Tuberkulose erkrankt
(ots) - Der brasilianische Mittelfeldspieler Franca wird
Hannover 96 mehrere Monate fehlen. Die behandelnden Ärzte in Hannover
haben bei ihm die bakterielle Infektionskrankheit Tuberkulose (TBC)
diagnostiziert. Dieser Befund wurde dem Gesundheitsamt der Region
Hannover auch unverzüglich vom behandelnden Klinikum mitgeteilt. Um
eine Verbreitung der ansteckenden Infektionskrankheit zu verhindern,
ermittelt das Gesundheitsamt nun die engen Kontaktpersonen des
96-Profis. Die Mannschaft wurde vor ihrem Nachmittagstraining
umfassend über die Erkrankung ihres Mitspielers, der momentan
stationär auf einer Spezialstation für Infektionskrankheiten im
Klinikum Oststadt-Heidehaus behandelt wird, informiert.
"Die Infektionsquelle ist mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht im
Umfeld der Mannschaft und auch nicht in Hannover zu suchen", betont
die Leiterin der Tuberkulose-Beratungsstelle der Region Hannover,
Helga Heykes-Uden. "Die Krankheit bricht frühestens vier Monate nach
der Infektion aus." Franca kam am 11. Januar 2013 mit dem Flugzeug
aus Brasilien kommend in Hannover an. Übertragbar wird Tuberkulose
erst nach Ausbruch der Krankheit - wer sich nur infiziert hat, kann
keine weiteren Menschen anstecken. Eine Tuberkuloseinfektion führt
nur in etwa zehn Prozent der Fälle zu einer Erkrankung.
"Für Franca tut es mir wahnsinnig leid. Das Wichtigste ist jetzt
zunächst einmal, dass er wieder gesund wird. Wir wünschen ihm beste
Genesung und wissen ihn bei den behandelnden Ärzten in guten Händen",
erklärt Jörg Schmadtke, Geschäftsführer Sport von Hannover 96. "Nach
entsprechender Behandlung wird er nach Auskunft der Ärzte seine
Karriere als Fußballprofi uneingeschränkt fortsetzen können. Das ist
wichtig und eine gute Nachricht - für den Spieler und für uns."
Hannover 96 steht mit den behandelnden Ärzten und den
eingeschalteten Behörden in engem Kontakt. "Wo wir unterstützend
tätig sein können, tun wir das", so Jörg Schmadtke. Grundsätzlich war
auch die umfassende Information und Aufklärung der Mannschaft über
die Erkrankung durch unseren Internisten Dr. Klaus Schallhorn von
hoher Bedeutung.
"Wir alle wünschen Franca gute Besserung", sagt Cheftrainer Mirko
Slomka. "Ich habe ihn in den ersten Wochen als Spieler mit einer
tollen Einstellung kennengelernt, der sich von diesem Rückschlag
erholen wird."
Nach Überzeugung der behandelnden Ärzte und aller Experten ist
eine weitere Erkrankung im Mannschaftskreis zurzeit höchst
unwahrscheinlich. "Die Gefahr einer Infektion besteht nur bei engem
Kontakt", so Helga Heykes-Uden. "Wer nur wenige Minuten eng mit einem
erkrankten Menschen zusammen war, hat sich sehr wahrscheinlich nicht
mit Tuberkulosebakterien angesteckt. Das Risiko ist aber nicht
vollends ausgeschlossen."
Deshalb werden die ermittelten Kontaktpersonen in acht Wochen mit
einem Bluttest, dem so genannten Interferon-Gamma-Test, untersucht.
Erst dann kann eine Tuberkulose-Infektion nachgewiesen oder
ausgeschlossen werden. Fällt der Test positiv aus, wird die Lunge der
Betroffenen geröntgt, um eindeutig eine Erkrankung mit Tuberkulose
diagnostizieren oder ausschließen zu können. Alle Spieler sowie die
Mitglieder des Trainer- und Betreuerstabs sind angehalten, bei ihnen
möglicherweise auftretende Symptome unverzüglich anzuzeigen.
"Aufgrund der aktuellen Entwicklung sind alle sensibilisiert. Unsere
medizinische Abteilung wird für alle Beteiligten einen besonderen
Blick haben", verdeutlicht Jörg Schmadtke.
Übertragen wird TBC meist durch winzige Tröpfchen. Die Krankheit
gibt sich nicht durch typische Anzeichen zu erkennen, sondern äußert
sich nur durch allgemeine Beschwerden wie Husten, Appetitlosigkeit,
Müdigkeit und vermehrte Schweißbildung.
FRAGEN UND ANTWORTEN ZU TUBBERKULOSE (TBC)
-Was ist Tuberkulose? Die Tuberkulose ist eine
Infektionskrankheit, die durch kleine Tröpfchen von Mensch zu Mensch
übertragen wird.
-Wie steckt man sich mit Tuberkulose an? Die Infektion mit
Tuberkulose geschieht unbemerkt über die Atemwege. Die Bakterien
können beim Sprechen, Niesen und Husten weitergegeben werden.
Entscheidend für das Ansteckungsrisiko ist ein enger, längerer
Kontakt mit einer erkrankten Person. In geschlossenen Räumen ist die
Gefahr der Ansteckung größer als im Freien.
Eine Tuberkuloseinfektion führt nur in etwa zehn Prozent der Fälle
auch zu einer Erkrankung. Je nach Zustand des Immunsystems kann es
erst nach Monaten, Jahren oder gar nicht zum Ausbruch der Krankheit
kommen.
-Wie macht sich Tuberkulose bemerkbar? Typische Erkrankungszeichen
gibt es bei der Tuberkulose nicht. Sie äußert sich durch allgemeine
Beschwerden wie Husten, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit,
Erschöpfung, Nachtschweiß, leichtes Fieber und Auswurf beim Husten.
Wer diese Symptome bemerkt, sollte sich an einen Arzt oder eine
Ärztin wenden.
-Wie wird Tuberkulose festgestellt? Liegt der Verdacht einer
Infektion vor, wird dem Patienten Blut abgenommen und im Labor
untersucht. Ist der Bluttest positiv, muss in einem weiteren Schritt
die Lunge mit einer Röntgenaufnahme untersucht werden.
-Wie wird Tuberkulose behandelt? Zu Beginn der Behandlung muss der
Patient drei bis vier verschiedene Tuberkulosemedikamente einnehmen,
später wird die Zahl der Medikamente reduziert. Bei korrekter
Einnahme der Medikamente besteht nach etwa vier Wochen keine
Ansteckungsgefahr mehr. Damit die Krankheit vollständig ausheilt, ist
eine Behandlungsdauer von mindestens sechs Monaten erforderlich.
-Was passiert, wenn ein Tuberkulosefall gemeldet wird? Nach dem
Infektionsschutzgesetz ist jede Tuberkuloseerkrankung meldepflichtig.
Erfährt die Tuberkulose-Beratungsstelle von einem Krankheitsfall,
werden die Kontaktpersonen der erkrankten Personen ermittelt. Die
Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes forschen nach der Quelle der
Erkrankung und suchen nach Personen, die sich möglicherweise auch
angesteckt haben könnten.
-Wer ist besonders gefährdet? Das höchste Risiko, an Tuberkulose
zu erkranken, haben Personen mit schwachem Immunsystem oder Menschen
mit schweren Krankheiten. Auch schlechte Lebensbedingungen können die
körperliche Abwehr schwächen. Obdachlosigkeit, Sucht und
Abhängigkeit, Arbeitslosigkeit und Herkunft aus Ländern mit hoher
Tuberkulosebelastung können das Risiko einer Erkrankung steigern.
Auch Kinder und alte Menschen mit schwachem oder wenig ausgeprägtem
Immunsystem sind besonders gefährdet. Grundsätzlich aber kommt
Tuberkulose in allen Teilen der Bevölkerung vor.
-Wie weit ist Tuberkulose verbreitet? Im Jahr 2012 hat der
Fachbereich Gesundheit der Region Hannover 75 Neuerkrankungen und
zwei Todesfälle in Folge von Tuberkulose registriert. Im Jahr 2011
wurden 60 Erkrankungen und drei Todesfälle gemeldet.
Weltweit erkranken jährlich etwa acht bis neun Millionen Menschen
neu an Tuberkulose, jährlich sterben etwa zwei Millionen Menschen an
der Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus,
dass ein Drittel der Weltbevölkerung mit Tuberkulosebakterien
infiziert ist. Etwa zehn Prozent der Infizierten erkranken auch
daran.
-Wo finde ich Hilfe und Beratung? Die Tuberkulose-Beratungsstelle
der Region Hannover untersucht und berät betroffene Personen. Einige
Angebote der Beratungsstelle sind kostenfrei. Weitere Auskünfte
erteilt das Team Infektionsschutz TBC der Region Hannover unter
Telefon 0511/616-22888 und per E-Mail an
tuberkulose(at)region-hannover.de. Weitere Informationen und Formulare
auch unter www.hannover.de.
Pressekontakt:
Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
Leiter Kommunikation
Alex Jacob
Telefon: +49 511/96900-101
alex.jacob(at)hannover96.de
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Datum: 22.02.2013 - 16:30 Uhr
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